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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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FBI betreten oder verlassen; oder des Bundesluftfahrtamtes FAA -das war Dellrays Idee gewesen.
    Während diese Funkrufe durch die Stadt schwirrten, brachte Bo Haumann seine 32-E-Teams im Umkreis des Polizeireviers in Stellung.
    Haumann war für diesen Teil der Operation verantwortlich. Fred Dellray stellte unterdessen ein FBI-Geiselbefreiungsteam zusammen für den Fall, daß sie Identität und Adresse der Katzenlady herausfinden sollten. Rhyme untersuchte mit Sachs und Cooper das übrige Material von den Tatorten.
    Es gab keine neuen Spuren, aber Rhyme wollte, daß Sachs und Cooper alles noch einmal durchgingen. Das war richtige Kriminalarbeit - man untersucht alles gründlich, dann noch einmal, und wenn man nichts findet, geht man das gesamte Material noch ein weiteres Mal durch. Wenn man schließlich gegen die unvermeidliche Wand läuft, beginnt alles wieder von vorne.
    Rhyme war mit dem Rollstuhl direkt vor seinen Computer gerollt und gab den Befehl, die Bilder von dem Zeitzünder aus Ed Carneys Flugzeug zu vergrößern. Der Zünder nützte ihnen nichts, da er ein Massenprodukt war, aber Rhyme hatte die Hoffnung, daß er vielleicht den winzigen Teil eines Abdrucks finden könnte. Bombenbauer denken oft, daß ihre Fingerabdrücke bei der Explosion zerstört werden, und verzichten deshalb bei der kniffligen Arbeit mit den winzigsten Teilen auf die lästigen Handschuhe. Aber die Explosion zerstört nicht automatisch jeden Abdruck. Rhyme befahl Cooper nun, den Zünder mit SuperGlue zu begasen, und wenn dies nichts bringen sollte, ihn mit Magnetpulver zu bestäuben. Das war eine Technik, um Fingerabdrücke mit Hilfe eines feinen magnetischen Puders sichtbar zu machen. Doch auch diese Versuche blieben erfolglos.
    Schließlich gab er die Anweisung, den Zünder mit dem Garnet-Laser zu bombardieren. Das war die neueste Methode, mit der selbst winzigste Reste von Fingerabdrücken aufgespürt werden konnten. Cooper sah sich das Bild unter dem Mikroskop an, während Rhyme es auf dem Computer betrachtete.
    Rhyme lachte auf, blinzelte ungläubig und starrte dann wieder auf den Bildschirm. Er fragte sich, ob er seinen Augen trauen
    konnte.
    »Ist das... Sieh doch mal. Dort unten!« Aber Cooper und Sachs konnten nichts erkennen. Die Bildqualität auf seinem Computer war in diesem Fall wohl besser, so daß er etwas entdeckt hatte, was Cooper durch seine Linsen nicht gesehen hatte. An dem Metallbügel, der verhindert hatte, daß der Zünder in tausend Teile gesprengt wurde, war ein schwacher Halbmond aus parallelen Streifen, Gabelungen und Vertiefungen zu sehen.
    Er war höchstens anderthalb Millimeter breit und einen Zentimeter lang.
    »Es ist ein Abdruck«, rief Rhyme.
    »Reicht aber nicht für einen Vergleich«, stellte Cooper fest, der nun ebenfalls auf Rhymes Schirm starrte.
    In jedem Fingerabdruck gibt es etwa 150 ganz charakteristische Linienverläufe, und davon reichen einem Experten schon zwischen acht und sechzehn, um den Abdruck mit anderen vergleichen zu können. Unglücklicherweise wies dieser Abdruck hier nicht einmal halb so viele Linien auf.
    Trotzdem, Rhyme war begeistert. Der Krüppel, der nicht einmal in der Lage war, ein Mikroskop scharf zu stellen, hatte etwas entdeckt, das den anderen entgangen war. Etwas, das er wahrscheinlich ebenfalls übersehen hätte, wenn er »normal« wäre.
    Er befahl dem Computer, ein Bildbearbeitungsprogramm zu laden, und speicherte den Abdruck im .bmp Format ab. Er wollte es nicht auf ein .jpg Format komprimieren, um eine schlechtere Bildqualität zu vermeiden. Er druckte es auf dem Laserdrucker aus und ließ es Thom an die Tafel mit den Beweismitteln von der Absturzstelle heften.
    Das Telefon klingelte, und Rhyme nahm den Anruf mit seinem neuen System entgegen und schaltete die Außenlautsprecher hinzu.
    Es waren die Zwillinge.
    Die beiden Partner, die auch unter dem Spitznamen »Hardy Boys« bekannt waren, arbeiteten in der Mordkommission des Polizeipräsidiums. Sie wurden vor allem als Verhörbeamte und als Abklapperer eingesetzt -das waren die Polizisten, die nach einem Verbrechen Anwohner, Zeugen und Passanten befragten. Und hierbei galten die Hardy Boys als die besten in der ganzen Stadt. Selbst Lincoln Rhyme, der der menschlichen Beobachtungsgabe und dem Erinnerungsvermögen von Zeugen prinzipiell mißtraute, respektierte die Arbeit der beiden.
    Trotz der Art, wie sie auftraten.
    »Hey, Detective. Hey, Lincoln«, grüßte einer der beiden. Sie hießen Bedding und Saul. Schon

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