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Letzter Weg

Letzter Weg

Titel: Letzter Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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in Naples buchen wollen, hatte Terri ein Wochenende voller Luxus spendieren wollen, doch sie hatte es nicht gewollt und ihm gesagt, sie wolle lieber in den Cove Inn am City Dock.
    »Lass uns einfach wir selbst sein«, hatte sie gesagt. »Wir brauchen diesen ganzen Firlefanz nicht.«
    Saul hatte erwidert, da habe sie wohl recht, obwohl er gehofft hatte, der »Firlefanz« würde ihr die Stacheln nehmen, die sie in letzter Zeit in seiner Gegenwart entwickelt zu haben schien. Doch er war erst einmal dankbar, dass Terri ihn begleitete; wo sie dann wohnten, war auch egal.
    Wie sich herausstellte, war das kleine Hotel in Crayton Grove genau das, was sie brauchten. Es lag direkt neben dem Jachthafen, und sie hatten ein bequemes Zimmer, von dem aus sie einen Blick über die Bucht hatten. Nur einen kurzen Fußmarsch entfernt gab es zwei großartige Restaurants und mehrere Bars, und die Atmosphäre war entspannt.
    »Du hattet ja so recht«, sagte Saul zu Terri nach dem Mittagessen am Samstag. Sie hatten Kammmuscheln und gefüllte Crêpes im Boat House.
    »Das habe ich meistens«, erwiderte sie.
    » So recht«, wiederholte er, als sie wieder in ihrem Zimmer waren, nackt auf dem Bett lagen und so glücklich waren wie seit langer Zeit nicht mehr.
    »Danke«, murmelte Terri ihm ins Ohr.
    »Für was?«
    »Für das hier. Für alles.« Sie lächelte. »Für dich.«
    »Ich bin nun wirklich nicht so ein Schnäppchen«, sagte Saul.
    »Ich auch nicht«, sagte Terri.
    »Stimmt«, pflichtete er ihr bei.
    Sie versetzte ihm einen sanften Schlag auf den Kopf und küsste ihn auf den Mund.
    Und dann machten sie Liebe.
    Saul wusste es nicht, bis er allein im Bett aufwachte und Terri in ihrem kurzen scharlachroten Seidennachthemd auf der Couch neben dem Balkon sah. Sie hatte tatsächlich ihren Laptop mitgenommen.
    »Das gibt es doch nicht«, sagte er, und Zorn keimte in ihm auf.
    Sie blickte erschrocken auf. »Ich überprüfe nur …«
    »Nicht hier.« Saul war aus dem Bett, noch immer nackt, noch immer wütend. »Das ist verrückt, Teté.«
    »Fang jetzt nicht damit an, Saul.« Ihre Augen funkelten.
    »Ich fange nicht an«, erwiderte er. »Ich beende es.«
    Sie schüttelte den Kopf und schaute auf ihren Computer. »Du weißt ja nicht einmal, was ich …«
    »Das ist mir egal«, schnappte er. »Es hat mit Arbeit zu tun, und wir wollten die Zeit für uns haben.«
    »Du hast geschlafen.« Sie schloss den Laptop. »Du lieber Himmel, Saul!«
    »Was ist denn so wichtig?« Saul ging zu ihr und funkelte von oben auf sie herab. »Zeig es mir.«
    »Warum sollte ich?« Terri klemmte sich das silberne Gerät unter den Arm. »Damit du mir wieder sagen kannst, dass ich besessen sei? Verrückt?« Sie ging zu ihrer Reisetasche, stopfte den Laptop hinein und zog eine weiße Jeans sowie eine erdbeerfarbene Bluse heraus. »Vielleicht bin ich das ja. Vielleicht war es verrückt von mir zu glauben, es hätte dir wirklich leidgetan … und dass du allmählich akzeptierst, was wichtig für mich ist.«
    »Ich bin der Verrückte hier.« Saul fühlte sich plötzlich nackt und ging zu seiner Jeans, die er vor gut einer Stunde über den Stuhl geworfen hatte. »Weil ich geglaubt habe, dass du mich – uns – wenigstens für kurze Zeit über drei Morde stellen könntest, die nichts mit dir zu tun haben …« Er stieg in die Jeans und wäre dabei fast gestürzt. Zum Glück blieb ihm wenigstens diese kleine Demütigung erspart. »Aber du schaffst das ja nicht mal für ein einziges Wochenende.«
    »Um Himmels willen!« Terri hatte bereits die Jeans angezogen und knöpfte mit zitternden Fingern die Bluse zu. »Du hast geschlafen  … du wirst immer schlafen.«
    »Entschuldige bitte, dass ich ein Mensch bin.« Saul setzte sich auf die Bettkante. »Entschuldige, dass ich es für normal halte, gemeinsam mit der Frau einzuschlafen, die ich liebe.«
    »Bitte entschuldige, dass ich die große Sünde begangen habe aufzuwachen.« Terri zog ihre Mokassins an. »Bitte entschuldige, dass ich nicht außer mir vor Freude bin, nur in deinen Armen zu liegen und mir dein nicht gerade so hübsches Gesicht im Schlaf anzusehen.«
    Saul starrte sie an. Leidenschaft war er ja von ihr gewöhnt, positiv wie negativ, aber nicht diese Zickigkeit.
    »Oh, habe ich deine Gefühle verletzt?« Terri warf sich die Reisetasche über die Schulter. »Nun, ich mag ja ein Cop sein, und vielleicht bin ich auch ehrgeiziger, als du für richtig hältst, aber ich habe auch Gefühle, und im Augenblick macht es

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