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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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ihren Schutz und ihre Fürsorge angewiesen war.
    »Wohin gehen wir, Daddy?«, fragte Mitchell. Er war noch zu klein, um den Ernst der Situation erfassen zu können. Für ihn war der unvorhergesehene Ausflug ein spannendes Abenteuer.
    »Ich weiß es noch nicht, mein Sohn.«
    Lionel klemmte sich die Reisetasche unter den Arm und ergriff Mitchells Hand. Der Junge blickte vertrauensvoll zu ihm auf. Lionel gab es einen Stich. Er würde lieber sterben, als zuzulassen, dass seiner Familie ein Leid geschah.
    Das Splittern von Glas schreckte sie auf. Margaret stieß einen Entsetzensschrei aus, als sie den rötlichen Lichtschein bemerkte, der aus dem Wohnzimmer fiel. Die Fensterscheibe war mit einem Brandsatz eingeworfen worden, einer mit Benzin gefüllten Flasche, die mit einem Lumpen zugestopft war, den man angezündet hatte. Der Boden war mit Scherben übersät. Schon hatten die Flammen auf die schweren Vorhänge übergegriffen und züngelten über den Teppich.
    Margaret drückte ihre beiden völlig verängstigten Kinder fest an sich, während sie mit weit aufgerissenen Augen auf die gespenstische Szenerie starrte. Durch das zerbrochene Fenster konnte sie dunkle Gestalten durch den Vorgarten schleichen sehen und hörte Drohungen und Beschimpfungen, die sich gegen sie und ihre Familie richteten.
    »Machen wir, dass wir hier rauskommen«, stieß Lionel gepresst hervor. Er konnte nicht fassen, wie schnell ihr aller Leben sich in einen Albtraum verwandelt hatte.
    »Aber wir müssen doch etwas tun!«, stammelte Margaret.
    Sie liebte ihr Zuhause über alles, aber kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, als sie es auch schon bereute. Sie mussten sich und ihre Kinder in Sicherheit bringen. Alles andere war im Grunde unwichtig.
    »Dafür haben wir keine Zeit. Los, beeilt euch!« Lionel drängte seine Frau und seine Kinder zur Hintertür.
    Sie liefen zur Garage. Als Margaret und die Kinder eingestiegen waren, warf Lionel einen prüfenden Blick in die schmale Straße hinter dem Grundstück. Sie wirkte verlassen. Er eilte zum Auto und sprang hinein.
    Sekunden später rollte der Wagen auf die schneebedeckte Nebenstraße. Lionel ließ die Scheinwerfer ausgeschaltet, als er nach links auf die Hauptstraße einbog, die früher an diesem Tag geräumt worden war. Er fuhr langsam, um nicht auf sich aufmerksam zu machen, er hoffte inständig, dass ihre Flucht unbemerkt blieb.
    Einige Augenblicke lang glaubte er schon, sie hätten es geschafft und seien in Sicherheit, doch dann hörte er plötzlich jemanden brüllen: »Da sind sie! Los, hinterher! Die schnappen wir uns!«
    Lionel schlug das Herz bis zum Hals. Er schaltete die Scheinwerfer ein, gab Gas und fuhr so schnell, wie die schlüpfrige Straße es zuließ. Im Rückspiegel sah er, wie sie von ein paar Männern zu Fuß verfolgt wurden. Aber es gelang ihm, sie abzuhängen. Er atmete auf, als sie endlich auf die Schnellstraße gelangten. Eine Weile schien es, als hätten sie ihre Verfolger abgehängt, doch auf einmal tauchten Scheinwerfer im Rückspiegel auf. Das Fahrzeug, zu dem sie gehörten, kam rasch näher.
    »Gott, steh uns bei«, murmelte Lionel.
    Margaret blickte ihn angstvoll an. »Was ist?«
    Er antwortete nicht. Er umklammerte das Lenkrad mit beiden Händen und trat das Gaspedal durch, aber in seiner Panik verlor er auf der vereisten Straße die Kontrolle über den Wagen. Das Auto schlidderte seitwärts in den am Straßenrand aufgetürmten Schnee. Margaret und die Kinder schrien auf. Lionel nahm den Fuß vom Gaspedal, und die von einer Vakuumpumpe betriebenen Scheibenwischer schoben die Schneeflocken schneller von der Windschutzscheibe. Irgendwie gelang es Lionel, das Fahrzeug wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Er streifte seine Frau mit einem Seitenblick. Selbst in dem schummrigen Licht im Fahrzeuginneren konnte er erkennen, dass sie kalkweiß geworden war. Die beiden Kinder klammerten sich auf der Rückbank aneinander. Mitchell blickte ängstlich über die Schulter aus dem Heckfenster. Schließlich drehte er sich um, kniete sich hin und wischte mit der Hand über die angelaufene Scheibe.
    »Da ist ein Wagen hinter uns, Daddy. Er ist ganz schön schnell.« Lionel antwortete nicht. Der Junge wandte sich seiner Schwester zu. »Verfolgt er uns?«
    »Nein, nein«, beruhigte Jacqueline ihn. »Setz dich wieder richtig hin.«
    »Hast du nicht gehört?«, fuhr Margaret ihn an. »Tu, was deine Schwester sagt.«
    Lionel trat das Gaspedal von neuem durch.
    »Nicht so schnell!«, kreischte

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