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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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ein Sparstrumpf!«, hatte Fred lachend gerufen.
    Erst vor einigen Wochen hatte Clem einen Schlussstrich unter die Sache gezogen und seine Anteile am
Black Cat
verkauft. An Madame Jolie alias Jocelyn Russell aus York.
    Jocelyn! Fred zog an seiner Pfeife und blies den Rauch in die klare Morgenluft. Am besten würde er nach Kalgoorlie fahren, um mit ihr zu sprechen, wenn sich die Aufregung erst gelegt hätte. Niemand würde mit ihrem Namen etwas anfangen oder herausfinden können, wer sie war.
    Dann schüttelte er den Kopf. Die Reporter würden in Clems Vergangenheit wühlen und über kurz oder lang entdecken, dass er am
Black Cat
beteiligt gewesen war.
    Fred sprach ein Gebet für Clem, der um sein Leben kämpfte, und fügte hinzu: »Den Verkauf hättest du dir sparen können, Kumpel. Jetzt kommt ohnehin alles raus. Doch was bedeutet das schon, wenn die eigene Frau auf einen geschossen hat?«
    Dann sah er, wie das Mädchen die Tür des Cottages öffnete und blinzelnd in die Sonne schaute. Sie wirkte derb und bodenständig, hatte ihr Haar zu Zöpfen geflochten und trug, wie jede anständige Nanny, eine unauffällige Bluse und einen schwarzen Rock.
    »Tut mir leid, Sir,« sagte sie, als er näher kam, »außer mir und Lydia ist niemand zu Hause.« Offensichtlich war sie nicht gewillt, einem Fremden mitzuteilen, dass ihre Herrin in der vergangenen Nacht nicht nach Hause gekommen war.
    »Fred Vosper«, stellte er sich vor. »Vielleicht haben Sie schon von mir gehört, Miss. Es hat Schwierigkeiten gegeben. Dürfte ich hereinkommen?«
    Sie hieß Netta Barnes und war, wie erwartet, völlig entsetzt, als sie die Neuigkeiten hörte. Vosper beantwortete ihre Fragen so gut er konnte. Sie hatte eine mütterliche Ausstrahlung – die Kleine würde bei ihr in guten Händen sein. Das Cottage selbst war tadellos in Ordnung gehalten.
    Fred kochte Tee und suchte Brot, Butter und Marmelade zusammen, während Netta weinend am Küchentisch saß.
    »Ich war überrascht«, sagte sie schließlich, »als Mrs. Price gestern abend alleine ausging. Es war dunkel, und ich habe mir Sorgen gemacht. Ich wusste ja nicht, dass sie eine Waffe hatte!«
    Fred ging nicht darauf ein. Über die Herkunft der Waffe würde er kein Wort verlieren. Aufmerksam hörte er sich an, was sie ihm zu erzählen hatte: »Ich habe sie frisiert und ihr Haar in Locken gelegt. Sie sah so schön aus. Ich dachte die ganze Zeit, dass Mr. Price sie abholen würde. Ich weiß nicht, wie sie von der großen Party in der Stadt erfahren hat. Mir gegenüber hat sie sich den ganzen Tag schweigsam verhalten. Hat einen langen Brief geschrieben und dort auf dem Tisch liegen lassen …«
    »Verstehe. Wo ist er jetzt?«, fragte Fred behutsam.
    »Es waren so viele Seiten. Ich habe sie beim Aufräumen in die Schublade dort drüben gelegt.«
    Sie errötete, und Fred erriet sofort den Grund. »Haben Sie den Brief gelesen?«
    »Nun ja, ich habe einen Blick darauf geworfen. Ich bin nicht neugierig, mir war nur langweilig. Ich habe aber nicht viel gelesen, weil nichts Interessantes darin stand. Er ist an jemanden namens Alice gerichtet.«
    »Dürfte ich ihn sehen, Netta?«
    »Ich weiß nicht so recht. Wäre das richtig?«
    »Sagen wir so: Die Polizei wird hierherkommen, und Mrs. Price möchte sicher nicht, dass jemand ihre Privatbriefe findet. Die Lage ist schlimm genug. Ich werde den Brief aufbewahren. Ich kenne Alice.«
    »Wirklich?«
    »Ja, ich werde ihr den Brief geben. Sie sollten ihn mir besser aushändigen, bevor die Polizei kommt.«
    Da sich die arme Netta mehr wegen der Polizei als um den Brief sorgte, gab sie ihn dem Besucher. »Ich will die Polizei nicht im Haus. Was soll ich denn sagen? Und was ist mit Mr. Price? Wird er sich wieder erholen? Wer kümmert sich im Gefängnis um sie? Und das arme kleine Mädchen da drinnen. Was soll aus ihm werden?«
    »Keine Sorge«, murmelte Fred. Er musste unbedingt Thoras Brief lesen. »Ich werde dafür sorgen, dass Sie und Lydia nicht belästigt werden. Sicher wird ihre Familie von der Farm anreisen. Das Wichtigste ist, dass Sie hier bleiben. Würden Sie das tun, Netta?«
    »Ja. Ich muss mich doch um Lydia kümmern.« Sie brach wieder in Tränen aus. »Die arme Kleine.«
    Fred überflog rasch Thoras Brief. Ihm wurde immer klarer, dass diese Frau ernsthaft geisteskrank war. Ihre Probleme waren nicht plötzlich aufgetaucht. Der lange, weitschweifige, schwerverständliche Brief war ein einziger Hilfeschrei. Man würde sich eingehend damit

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