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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Freundschaft. Wenn uns die Gunnes heute besuchen, richte ich es immer so ein, dass die Zwillinge auch da sind. Es sind hübsche kleine Mädchen.«
    »Das kann ich bestätigen. Ich sehe sie gelegentlich auch.«
    »Tatsächlich?«, fragte Clem erstaunt.
    »Henery Whipple ist ein alter Freund von mir. Ich war in London, als er Lillian letztes Jahr geheiratet hat, doch seit meiner Rückkehr habe ich mich oft mit den beiden getroffen. Sie scheinen glücklich miteinander zu sein, und Henery ist ein wirklich liebevoller Stiefvater. Das letzte, was ich von ihm gehört habe, ist, dass er den Mädchen das Klavierspielen beibringt.« Er hielt inne. »Ich hoffe, ich habe nichts Falsches gesagt. Sie hegen doch keine Antipathien gegen ihn, oder?«
    »Natürlich nicht. Ich war sehr erleichtert, als ich von Lils Scheidung hörte. Über ihren Ex-Mann hatte ich mir schon länger Gedanken gemacht, denn ihn hätte ich nicht in der Nähe der Kinder geduldet. Henery hat wirklich der Himmel geschickt. Bei ihm sind die Zwillinge wohlbehütet.«
    Sie traten zwischen den eckigen Steinsäulen hindurch zum Friedhofstor, und Conway sah der Menge nach. »Sie halten eine Feier für Fred ab, fast alles Schürfer und Gewerkschafter«, sagte er. »Ich glaube, dort passe ich nicht hin. Würden Sie mit mir einen Drink in dem Pub dort drüben nehmen?«
    »Nur zu gern.«
    Andere Trauergäste hatten dieselbe Idee, so dass die Bar bald überfüllt war. Clem und Maurice stellten sich mit ihren Drinks an ein offenes Fenster und schauten zu, wie der leere Leichenwagen in die Straße einbog.
    »Sie kannten Edgar Tanner gut, nicht wahr?«, fragte Maurice.
    »Ja. Weshalb fragen Sie?«
    »Ich bereitete seine Verteidigung vor. Er ist in mehreren Fällen des Betrugs angeklagt und ist von den Behörden in Adelaide ausgeliefert worden, um sich hier vor Gericht zu verantworten.«
    »Tut mir leid, das zu hören. Ist er schuldig?«
    »Das bleibt abzuwarten. Ich könnte allerdings einige Hintergrundinformationen brauchen. Da gab es doch diese Affäre um Ihre Yorkey-Mine. Was genau ist damals geschehen?«
    »In dieser Sache war Tanner völlig unschuldig«, erklärte Clem. »Der Mann, der den Prüfbericht gefälscht hat, lebt nicht mehr in diesem Staat.«
    »Wo lebt er denn jetzt?«
    »Das weiß ich nicht. Er ist damals mit seiner Frau nach Melbourne gegangen. Ich erhielt einen Brief, in dem er mir versprach, seinen Anteil am Erlös von Yorkey zurückzuzahlen, aber dazu ist es nie gekommen. Ich habe schon vor Jahren den Kontakt zu ihm und seiner Frau verloren. Als ich Yorkey endlich verkauft habe, habe ich nicht viel dafür bekommen. Die Mine wurde erneut veräußert, und der dritte Eigentümer hat Gold gefunden und gut dabei verdient.«
    »Das muss eine Enttäuschung für Sie gewesen sein.«
    »Oh nein. Ich bin zu Beginn auch nicht schlecht mit der Mine gefahren und war ganz froh zu hören, dass sie wieder etwas abwarf.«
    Conway grinste Clem an. »Ich vermute, Sie sind nicht daran interessiert, als Leumundszeuge für Tanner auszusagen.«
    »Nachdem ich gesehen habe, was Sie mit Leumundszeugen veranstalten? Oh nein. Doch ganz davon abgesehen wissen wir beide, wie grausam Tanner sich Thora gegenüber verhalten hat, um sich an mir zu rächen. Das werde ich ihm nie verzeihen. Soll er doch im Gefängnis verrotten.«
    Conway zuckte die Achseln. »Wir werden sehen.«
    Clem stellte sein Glas auf der verwitterten Fensterbank ab. »Diesmal kann ich Ihnen kein Glück wünschen.« Er sah zu den Hügeln hinaus, über denen ein Dunstschleier lag, und sagte schwermütig: »Manchmal denke ich, dass Mike mit dieser Fälschung eine Menge auf dem Gewissen hat.«
    »Mike wer?«
    »Der Name tut nichts zur Sache. Aus irgendeinem Grund hegte er einen Groll gegen Tanner. Der gefälschte Prüfbericht war halb Scherz, halb Rache. Er wusste, dass man Tanner beschuldigen würde. Doch letztlich ist er auch verantwortlich dafür, dass Tanner sich an meine Fersen geheftet und uns in solche Schwierigkeiten gebracht hat.« Er seufzte. »Doch das ist alles längst vorbei. Ich sollte mich auf den Weg machen, ich habe noch einen langen Ritt vor mir.«
    »Wohnen Sie nicht mehr in Cottesloe?«
    »Nein, das ist nur unser Strandhaus. Wir haben ein Haus im Süden bei Bunbury gekauft. Herrliche Gegend.«
    »Und Mrs. Price? Wie geht es ihr?«
    »Dank Ihrer Hilfe hat sie sich gut erholt und ist dort sehr glücklich. Wir haben eigentlich nur Kontakt zur Familie, wozu ich auch Lil, Henery und die Zwillinge zähle.

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