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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Goldfeldern machen. Er hatte erstaunliche Geschichten über die Menschenmassen gelesen, die in den Hafen von Melbourne drängten und zu den Goldfeldern von Victoria strömten. Würde sich hier das Gleiche abspielen?
    Clem schauderte. Um keinen Preis würde er sich auf die Reise begeben und mit dem Pferd Hunderte Meilen ausgedörrten Wegs in ein furchtbares Land zurücklegen, in dem man nur hier und da Proviant kaufen konnte. Am Ende der Reise gäbe es gar nichts mehr. Man würde genauso viel Wasser wie Zähne in einem Hühnerschnabel finden.
    Während das Pferd gemächlich die Straße entlangtrabte, wälzte Clem Gedanken. Er konnte sich nicht von dem Goldfund losreißen. Es musste schon etwas Wahres dran sein, wenn Tanner so aufgeregt war.
    Man könnte ein Vermögen verdienen, wenn man dort Wasser verkaufte. Dann grinste er. Welches Wasser denn?
    Ihm kam der Gedanke, dass Lancoorie ausgesprochen günstig lag, da die Reisenden aus Perth erst die ausgedehnten Weidegründe durchqueren mussten, bevor sie ans Ziel gelangten.
    »Ob es wohl einen Versuch lohnt?«, murmelte er vor sich hin.
    Er kannte das Land wie seine Westentasche und überlegte, welche Vorräte er brauchen würde. Zunächst einmal zwei neue Pferde. Packpferde. Und Grundnahrungsmittel wie Tee, Zucker und Mehl für mindestens drei Monate. Eine Schürfausrüstung …
    »Und wofür das alles?«, fragte er sich leise. »Wenn ich nun scheitere? Dann habe ich meine Zeit verschwendet, nichts erreicht, dafür aber in der Hölle geschmort.«
    Clem Price war kein Glücksspieler. Er wusste, dass die Goldsuche mehr erforderte als Muskeln und Schweiß; man musste das Glück auf seiner Seite haben, und dafür gab es keine Garantie.
    Dennoch musste es eine Möglichkeit geben, an einem eventuellen Goldrausch etwas zu verdienen.
    Nach einigen Meilen brachte er das Pferd ruckartig zum Stehen. Er stieg ab, um sich zu sammeln und seine Gedanken zu sortieren, nahm einen Schluck Wasser aus seiner Trinkflasche und goss etwas in seinen Hut. Während das Pferd dankbar seinen Teil daraus trank, entschloß er sich, nach York zurückzukehren.
    Tanner war überrascht, ihn so schnell wiederzusehen. »Ich wollte gerade schließen. Heute war ein ruhiger Tag.«
    »Noch keine Neuigkeiten?«
    »Nein, aber ich spüre es in den Knochen, Clem. Ich wette, es gibt Gold.«
    »Darüber musste ich die ganze Zeit nachdenken. Wenn es einen Goldrausch gibt, würde sich das doch auch auf die Stadt auswirken, oder? Die Leute müssten sich Geld leihen, um Proviant und Ausrüstung zu kaufen.«
    »Zweifellos.«
    Clem nickte. »Mir scheint, eine Bank kann nur eine bestimmte Summe verleihen. Ich meine, Sie können nicht unbegrenzt Darlehen gewähren.«
    »Sehr richtig.«
    »Dann würde ich gern jetzt ein Darlehen aufnehmen. Ich bin kein Goldsucher, sondern Schafzüchter und brauche das Geld, um Lancoorie zu erweitern.«
    Tanner zündete sich eine Zigarre an und blies das Streichholz aus. »Du willst es gar nicht mit dem Gold versuchen?«, fragte er ungläubig.
    »Keine Sorge. Solange es mit der Farm gut läuft, möchte ich mir tausend Pfund für Lancoorie leihen. Ich investiere lieber in sichere Dinge, als mein Geld für Seifenblasen auszugeben.«
    »Ich bewundere deine Standhaftigkeit, Clem. Gold ist etwas sehr Verlockendes. Du könntest schnell reich werden, indem du in eine Mine investierst. Doch wenn du fest entschlossen bist, weiter auf Lancoorie zu setzen, können wir es natürlich bei unserer ursprünglichen Abmachung belassen. Du hast recht, das Darlehen jetzt aufzunehmen. Sind tausend Pfund denn genug?«
    Clem starrte ihn an. »Genug? Sie meinen, ich könnte mir noch mehr leihen?«
    »Zweitausend sind auch in Ordnung«, erwiderte Tanner fröhlich. Clem erklärte sich einverstanden, obwohl ihn etwas an diesem Arrangement störte.
    »Gut, dann also zweitausend«, sagte er nervös.
    Tanner zog eine Mappe aus einer akkurat aufgeräumten Schublade. »Du musst einige Dokumente unterzeichnen, dann wird das Geld auf dein Konto überwiesen. Du kannst es abheben, wann immer du willst.«
    »Mein Gott! Vielen Dank, Mr. Tanner. Das ist wunderbar. Ich werde Sie bestimmt nicht enttäuschen, versprochen.« Er unterzeichnete die Dokumente auf den gepunkteten Linien und sah zu, wie Tanner ebenfalls seine Unterschrift daruntersetzte.
    »Wie geht es Thora?«, fragte er.
    »Nicht so gut. Ich habe Medizin für sie besorgt, aber ich bezweifle, dass sie viel bewirken wird. Alice kümmert sich um sie. Ich bin in die Stadt

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