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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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zurück, da ihn Partys nicht mehr interessierten und er bereits zu viel Zeit vergeudet hatte.
    Als sie eines Abends am Lagerfeuer saßen und Hammelfleisch mit Kartoffeln aßen, kamen sie über Umwege auf das Thema
Black Cat
zu sprechen.
    Clem fragte Mike: »Weißt du, was ich mir wünsche? Ein Haus am Meer. Seit meiner Kindheit habe ich das Meer nicht mehr gesehen. Ich kann mich aber noch an den Ozean erinnern. Vom Schiff aus sah er so tief und klar aus, mit kleinen Schaumkronen, die auf den Wellen tanzten. Es wäre herrlich, wenn man einfach aus dem Haus laufen und sich in die Fluten stürzen könnte.«
    »Sicher.«
    »An diesem Ort hier fühle ich mich nie sauber. Was würde ich darum geben, eine Stunde im Meer zu baden!«
    »Wieso kommst du nicht mit in die Stadt und nimmst ein Bad?«
    »In drei Zoll Wasser? Aber es wäre wohl besser als gar nichts. Ja, ich komme mit.«
    »Ich wüsste schon, wo wir ein Vollbad nehmen könnten.«
    »Wo?«
    »Im
Black Cat

    »In diesem Rattenloch? Nein danke!«
    »Hab dich doch nicht so. Seit Glory verschwunden ist, leitet deine Freundin Jocelyn das Haus.«
    »Jocelyn! Ich habe meinen Ohren nicht getraut, als sie mir erzählte, dass sie in einem Bordell arbeitet.«
    »Sie war sehr gut zu dir, als du krank warst, und würde dich gerne wiedersehen. Das
Black Cat
hat sich gewaltig gemausert.«
    Doch Clem zögerte noch. »Ich habe viel über Thora nachgedacht. Ich möchte nicht mehr ins Bordell gehen, es erscheint mir nicht richtig.«
    »Du willst nur baden, dagegen kann sie doch nichts haben«, erwiderte Mike lachend. »Ich glaube nicht, dass sie dich in deinem gegenwärtigen Zustand willkommen heißen würde. Komm, Lass uns hingehen.«
    Kurz hinter der Kondensierungsanlage entschloß sich Mike, die Bombe platzen zu lassen.
    Clem blieb so abrupt stehen, dass die Männer, die hinter ihm hergegangen waren, mit ihm zusammenprallten.
    »Wir haben was?«
    »Du warst zu schwach und krank, um irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Daher habe ich sie für dich mit getroffen. Das ist alles.«
    »Das ist doch ein Witz, oder?«
    »Nein, ganz im Gegenteil. Wir werden reich damit.«
    »Woher hattest du das Bargeld? Hast du mich über die Erträge der Mine belogen?«
    »Nein. Die Mine wirft nach wie vor nur Kleingeld ab, aber das
Black Cat
bringt uns tonnenweise Profit. Da drüben ist ein Pub. Dort werde ich dir bei einem Drink alles erklären.«
    »Nein, erkläre es mir auf der Stelle. Woher hattest du das Geld?«
    »Ich habe einen Scheck ausgestellt.«
    »Wie? Du hast doch gar kein Bankkonto.«
    »Ich nicht, aber du.«
    Clem packte ihn am Kragen. »Was hast du getan, du Schweinehund? Wie konntest du einen Scheck auf mein Konto ausstellen? Mein Lancoorie-Konto, das einzige, das ich habe …« Dann dämmerte es ihm. »Du verdammter Bastard! Hast du etwa meine Unterschrift gefälscht?«
    Die anderen Goldsucher hörten interessiert zu, entschlossen sich dann aber, angesichts der Temperaturen lieber einen Drink in der Stadt zu nehmen.
    Mike versuchte Clem zu beruhigen.
    »Das ist schlecht für deine Gesundheit, Junge.«
    »Ich bringe dich um, du gemeiner Dieb!«
    »Hör auf, du kannst es nicht mit mir aufnehmen. Außerdem ist es viel zu heiß, um sich zu schlagen.«
    Clem boxte in seiner Wut und Verwirrung auf Mike ein, ohne ihn zu treffen. Schließlich sank er vollkommen erschöpft in die Knie.
    Ein Goldgräber half Mike, ihn ins nächste Pub zu bringen, wo sie ihn auf der Veranda auf einen Stuhl bugsierten und ihm einen Whisky in die Hand drückten. Allmählich kam Clem wieder zu sich. Aus dem Pub drangen laute Stimmen auf die Straße. Auf der Fensterbank standen Gläser. Ein Fuhrwerk rumpelte vorbei. In der Ferne hörte er den Lärm der Brecher, die Tag und Nacht arbeiteten. Mike saß neben ihm und redete auf ihn ein, doch Clem weigerte sich zuzuhören.
    »Ich bringe dich um«, sagte er erneut, als sein Kopf dank des Whiskys wieder klar wurde. »Wie viel hast du mir gestohlen?«
    »Die Sache hat uns fünfhundert Pfund gekostet.«
    »Ich bringe dich wieder ins Gefängnis. Deine Bewährung kannst du vergessen.«
    »Von wegen Bewährung. Ich bin schon seit längerem ein freier Mann. Versuch doch, mich zu verstehen. Wenn du deinen Partner ins Gefängnis schickst, erfährt die ganze Welt, dass wir ein Bordell besitzen. Ich habe mich bisher bemüht, deinen Namen aus der Sache herauszuhalten.«
    »Herauszuhalten? Mein Name steht auf der Besitzurkunde eines Puffs! Willst du mich ruinieren?«
    »Denk

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