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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Hand.«
    »Ich kann es kaum erwarten. Dieses untätige Herumsitzen macht mich verrückt.«
    »Schreib ein paar Briefe.«
    »Ich tue doch nichts anderes. Thora habe ich geschrieben, ich hätte einen Unfall gehabt und mich dabei am Arm verletzt. Du hast den Speer in deinem Brief an Alice auch nicht erwähnt, oder?«
    »Ich wollte ihnen unnötige Sorgen ersparen.«
    »Das war gut so. Wenn ich nach Hause komme, habe ich wenigstens etwas zu erzählen. Die Narbe auf meinem Rücken werden sie wohl kaum übersehen. Ich frage mich noch immer, wieso mich die Schwarzen zuerst beinahe getötet und dann auf mein Pferd gebunden haben.«
    »Vielleicht zur Abschreckung.« Mike stand unschlüssig mit Hacke und Schaufel da. Clem machte ihm ein Zeichen.
    »Tut mir leid, ich wollte dich nicht aufhalten. Wenigstens einer von uns sollte etwas tun.«
    »Du machst gar nichts, werde erst mal wieder gesund. Und geh nicht in die Sonne, sonst wird dir schwindlig. Ich habe ein paar Bücher aufgetrieben, falls dir nach Lesen zumute sein sollte. Sie liegen unter meinem Bett. Und jetzt mache ich uns beide reich.«
    Clem sah ihm nach und schaute sich dann um. Zwischen den verlassen daliegenden Zelten kam er sich ungeheuer einsam vor. Alle anderen Digger waren zu den Goldfeldern aufgebrochen, so dass er jetzt der Einzige in diesem schäbigen Lager war. Der Geruch von Staub vermischte sich mit dem Gestank der primitiven Unterkünfte. Bisher hatte er es nicht bemerkt, da er frühmorgens losgezogen und abends erschöpft heimgekehrt war, doch nun sah er seine derzeitige Umgebung zum ersten Mal als das, was sie wirklich war: eine Ansammlung zerlumpter, verblichener Zelte, umgeben von einem wachsenden Müllhaufen. Nicht ein Baum weit und breit, kein Fleckchen Grün. Keine Vogelstimmen, kein Aufblitzen von bunten Papageienflügeln, keine schwarzweißen Elstern, die ihr Territorium markierten und deren Krächzen die Luft durchzog. Clem vermisste den vertrauten Anblick seiner Heimat. Er ging ein paar Schritte den Weg entlang, um seine Beine zu kräftigen, doch der Anblick von Ratten, die zwischen leeren Büchsen und Flaschen umherhuschten und an den Zelten schnüffelten, trieb ihn zurück.
    »Ich fühle mich nur noch schwach und niedergeschlagen«, haderte er mit sich. »Zwei Dinge machen mir zu schaffen: Mike tut die ganze Arbeit, und keiner von uns hat es bisher zu etwas gebracht.«
    Dann riss er sich zusammen und trat ins Zelt. Ihm fielen die Streckübungen ein, die Noah ihm als Kind beigebracht hatte, und er begann, seine Muskeln zu dehnen. »Ich komme wieder in Form«, ermunterte er sich. »Ich werde in dieser Mine arbeiten wie ein Stier. Hier sind schon ganz andere reich geworden. Ich werde erst nach Hause zurückkehren, wenn es auch mir gelungen ist.«
    Die Tatsache, dass die Postles Gold gefunden hatten, spielte eine entscheidende Rolle bei Clems EntSchluss, in Kalgoorlie zu bleiben. Er hatte sich in Thoras Augen bereits zum Narren gemacht, als man ihn ausgeraubt hatte. Nun fürchtete er, noch einmal als Versager nach Lancoorie heimzukehren und zum Gespött von Leuten wie Les und Andy Postle zu werden. Thora würde ihm das niemals verzeihen.
    Von dem Bargeld, das er mitgebracht hatte, waren nur wenige Pfund übrig geblieben. Sie hatten von den spärlichen Seifengold-Funden gelebt, die Mike der Mine entrissen hatte. Nachdem sie die Rechnungen für die ärztliche Behandlung bezahlt hatten, waren sie praktisch mittellos. Clem begriff, dass er noch mehr Geld von der Bank abheben musste. Der Kontoauszug wiederum würde Alice verraten, dass ihre Unternehmung weniger erfolgreich war als erwartet.
    »Ich muss mir eine Entschuldigung einfallen lassen«, dachte Clem. »Ich möchte Alice zwar nicht belügen, aber Thora wird meinen Brief ebenfalls lesen wollen …«
    Nach den anstrengenden Übungen musste er sich ausruhen, trank einen Schluck Wasser und legte sich auf sein Bett. Die aufkeimende Verzweiflung verdrängte er, indem er im Geiste draußen bei den neuen Goldfeldern einen neuen Claim absteckte.
     
    Ein ausgetretener Pfad führte über einen steinigen Abhang zur ersten Mine hinunter und schlängelte sich dann weiter durch die zerwühlte Landschaft, bis er zu einer bloßen Furche zwischen Hügeln von Menschenhand geschrumpft war. Ein anderer, von Wagenrädern ausgefahrener Weg zog sich bis in die Stadt. Diesen wählte Mike. Seine Werkzeuge ließ er unterwegs bei einem Freund in der Kondensierungsanlage zurück.
    Im
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