Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
Vom Netzwerk:
Decke berührten. Schlaf wurde überbewertet. Wenn man zu viel schlief, verpasste man leicht die Gelegenheit, die ganze verdammte Welt zu beherrschen.

43.
RIGGINS
    Quantico, Virginia / Manhattan
    All diese Jahre, und Tom Riggins machte immer noch dasselbe. Zu Tatorten hetzen. Nicht genug Schlaf bekommen. Nichts Anständiges essen. Säureblocker einwerfen. Über Verbrechen nachdenken und zugleich über den nächsten Drink. Sich fragen, wo all die Jahre hingegangen waren und warum er das immer noch tat.
    Sobald er von »Labyrinths« neuestem Anschlag erfuhr, ließ Riggins sofort von einem Assistenten einen Platz im Metroliner nach Penn Station in New York buchen. Die Straßen entlang der Interstate 95 waren unberechenbar – mit dem Zug reiste er am schnellsten.
    Nicht, dass die Special Circs irgendeinen offiziellen Grund gehabt hätte, ihre Nase in den Fall zu stecken. FBI und Interpol hatten ihm das sehr deutlich gemacht, ein früherer Kollege hatte Riggins sogar aufgefordert, sich verdammt noch mal fernzuhalten. Seine Bitte, nach Dubai und Südafrika reisen zu dürfen – abgelehnt. Special Circs war nicht willkommen.
    Riggins hatte sich von so etwas noch nie aufhalten lassen.
    Also nahm er den Metroliner nach Penn Station und erwischte dort ein Taxi zur World Trade Center Site und zum Epoch Hotel, wo das New York Police Department schon Absperrungen errichtet hatte. Riggins erinnerte sich an das Epoch aus den Nachrichten während des 11. September. Das Luxushotel war erst wenige Wochen vor den Anschlägen fertig gestellt worden. Auch wenn es stehen geblieben war, musste es nach dem Anschlag doch komplett entkernt und umgestaltet werden. Auf der anderen Straßenseite schritten inzwischen die Arbeiten am Freedom Tower voran, und das Bauwerk strebte dem Himmel entgegen. Wird auch verdammt Zeit , dachte Riggins.
    In der Lobby des Hotels winkte er mit seiner Special-Circs-Dienstmarke und war schon auf halbem Wege durch den Raum, als er Steve Dark entdeckte.
    Riggins schaffte es gerade, den ersten Schreck zu überwinden, bevor Dark sich umwandte und ihn bemerkte.
    »Dark«, sagte Riggins.
    Ein resignierter Ausdruck huschte über Darks Gesicht, als wäre Riggins ein Lehrer und hätte Dark gerade dabei erwischt, wie er Obszönitäten auf den Boden des Pausenhofs schmierte.
    »Riggins.«
    »Ich bin schon ein wenig verblüfft, Sie hier zu sehen. Ich dachte immer, Sie hassen New York?«
    Neben Dark stand eine hübsche dunkelhaarige Frau. Riggins erkannte sofort, dass die beiden ein Paar waren. Sie blickte Riggins kurz an, runzelte missbilligend die Stirn und wandte sich wieder ab.
    »Wollen Sie mich Ihrer Freundin nicht vorstellen?«
    »Das ist kein guter Zeitpunkt, Riggins. Wir müssen los.«
    Riggins hatte Dark zuletzt am Schauplatz eines anderen Mordes gesehen. Sie hatten damals einen unsicheren Frieden miteinander geschlossen, die Art von Übereinkunft, die jeden Augenblick zerbrechen konnte. Dies schien einer dieser Augenblicke zu sein.
    Also arbeitete sein früherer Protegé, Steve Dark, ebenfalls an dem Labyrinth-Fall. Josh Banner hatte Riggins erzählt, dass Dark nach dem Bombenanschlag in L. A. und vor dem Doppelmord in Malibu bei ihm aufgetaucht war. Riggins hatte das darauf geschoben, dass diese Ereignisse sich quasi in Darks Hinterhof abgespielt hatten. Dark, der geborene Jäger, hatte dem natürlich nicht widerstehen können. Aber jetzt war er hier in New York, nur Stunden, nachdem die Drohung bekannt geworden war. Er war nicht aus einer Laune heraus hierher geflogen. Er hatte gewusst, dass etwas in der Luft lag – er hatte es im Voraus gewusst!
    »Ich kann also wohl annehmen, dass Sie immer noch freiberuflich tätig sind«, sagte Riggins. »Arbeiten Sie immer noch für dieses undurchsichtige Miststück, vor dem ich Sie gewarnt habe?«
    »Nein«, sagte Dark.
    »Nun, für wen dann? Was, ist das ein Staatsgeheimnis, oder was?«
    »Im Ernst, Riggins. Ich albere hier nicht herum. Wir müssen ein Flugzeug erwischen.« Mit diesen Worten schob Dark sich an ihm vorbei und eilte davon. Die namenlose hübsche Brünette folgte in seinem Kielwasser.
    »Gut«, rief Riggins ihnen nach. »Wir sehen uns am nächsten Tatort.«
    Und Riggins fragte sich unwillkürlich, warum er das immer noch tat, nach all diesen Jahren.

44.
LABYRINTH
      
    Da stehen noch eine Menge Dinge auf meiner Liste, die ich erledigen muss, aber nichts, was ich nicht genauso gut aus der Ferne bewirken könnte. Und das ist eine viel zu günstige

Weitere Kostenlose Bücher