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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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wird weiterhin ein besseres Leben genießen können, und in drei Stunden wird es anfangen.

67.
  
      
    Nach dem Interview bei Cormac Johnson stellte Alain Pantin fest, dass sein Stern so rasch stieg wie nie zuvor. Sein Pressesprecher war überwältigt von den Anfragen der Medien aus aller Welt, sowohl vom Fernsehen wie auch von der Presse. Natürlich waren die Anschläge von Labyrinth nach wie vor der Aufhänger, doch es machte den Eindruck, als würde das Publikum inzwischen darauf warten, dass Alain Pantin diese Anschläge und die Botschaft dahinter analysierte.
    Die Interviews folgten allmählich einem vertrauten Muster. Am Anfang stand die öffentliche Verdammung:
    »Was er diesem amerikanischen Börsenmakler angetan hat – und diesen armen Frauen –, das war einfach schrecklich. Stimmen Sie da nicht zu, Mr Pantin?«
    Dann wurde rasch der Verdacht auf das Opfer gelenkt:
    »Wenn sich allerdings die Vorwürfe als richtig erweisen, wäre mancher wohl noch der Ansicht, dass Shane Corbett sogar ein wenig zu gut davongekommen ist. Natürlich nur, wenn stimmt, was über ihn behauptet wird.«
    Und dann, am Ende, der Angriff auf das System, das hinter dem Opfer steckte:
    »Muss man das nicht als einen Kommentar betrachten über die Art von Leuten, die glauben, dass sie sich niemals für ihre Taten verantworten müssen, ganz gleich wie verabscheuungswürdig sie sind?«
    Bis zu diesem Punkt würde Pantin einfach nicken, die Taten verdammen und ruhig beipflichten, dass, ja, die Opfer tatsächlich verdächtig wirkten. Und ts-ts, ja, ja, man sollte diesen Irren wirklich sofort festnehmen.
    Aber wirklich glänzen würde Pantin erst dann, wenn es darum ging, die Botschaft zu enthüllen, denn diese Botschaft war es, die insgeheim jeder hören wollte.
    Dass ungezügelte Gier und Macht bestraft werden mussten.
    Selbst wenn das bedeutete, dass jemand mit den gezackten Scherben zerbrochener Champagnergläser in Stücke geschnitten wurde.
    Pantin verstand, was die Masse daran so reizte. In Grundschulzeiten hatte stets eine gewisse Befriedigung darin gelegen, wenn der Unruhestifter der Klasse nach vorne gerufen und öffentlich getadelt (oder, wenn die Lehrer alt genug waren, öffentlich geschlagen) worden war. Man schüttelte den Kopf und heuchelte Mitgefühl, aber innerlich klatschte man Beifall. Weil es eine seltene Freude war zu sehen, wie die Bösen ihre gerechte Strafe erhielten. Es ermutigte einen sogar so weit, dass man, wenn man selbst die Aufmerksamkeit des Unruhestifters auf sich zog … Nun, dass man sich ermuntert fühlte, ein wenig von dieser gerechten Strafe selbst auszuteilen.
    »Es bedarf keiner zerbrochenen Gläser, um die Shane Corbetts dieser Welt aus dem Verkehr zu ziehen«, würde Pantin sagen. »Wir brauchen eine neue Gesellschaftsordnung, die unsere Welt vor den Shane Corbetts beschützt, die ihre Gier nicht toleriert und sie schon gar nicht praktisch ermutigt durch großzügige Boni und Luxusgüter, die die meisten Menschen auf der Erde niemals genießen werden.«
    Ein Anschlag von Labyrinth war erst dann echt, wenn Alain Pantin ihn ausgepackt und die Wahrheit hinter dem Blutbad enthüllt hatte.
    Und Pantin fand sich in der ein wenig unwirklichen Lage wieder, dass er die bedeutsamsten Medien auswählen musste, weil …
    Nun, weil einfach nicht genug Zeit da war, um mit allen zu sprechen.

68.
DARK
      
    Dark lieferte sich beinahe einen Faustkampf mit den Wachen an seiner Tür – diese hatten von Blair die strikte Anweisung erhalten, Dark nicht gehen zu lassen, solange die Ärzte ihn nicht als vollkommen geheilt entließen.
    »Gehen Sie mir aus dem Weg«, befahl Dark den menschlichen Rinderhälften, die ihm den Ausgang blockierten.
    »Wir müssen das erst von der Zentrale bestätigen lassen«, sagte einer von ihnen. »Warten Sie hier, bis …«
    »Ach, scheiß drauf.« Dark schob sich in den schmalen Raum zwischen den beiden, so überraschend, dass ihnen keine andere Wahl blieb, als zur Seite zu treten.
    »Mr Dark! Sie können nicht gehen!«
    Einige Meter entfernt blieb Dark stehen und wandte sich um. »Was wollen Sie tun? Mich erschießen? Ich brauche eine Fahrgelegenheit zurück ins Hauptquartier. Bringen Sie mich dorthin, oder muss ich mir ein Taxi nehmen? Was, nebenbei gesagt, Ihren Boss wirklich wütend machen könnte.«
    Die Wachen sahen ein, dass es wenig Sinn hatte, noch länger darüber zu diskutieren.
    Als Dark das Hauptquartier von Global Alliance erreichte – gegen die ausdrücklichen

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