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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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Koffer sein Problem.
    Jetzt war es an Riggins, Dark zum Mitmachen zu bewegen. Wenn es ihm nicht gelang, war er ein toter Mann.
    »Viel Erfolg«, sagte Dohman.
    Riggins hatte immer gewusst, dass es ihn eines Tages im Job erwischen würde. Aber er hätte es nie für möglich gehalten, dass Leute aus den eigenen Reihen dahinterstecken könnten.
    Er nahm einen großen Schluck Whiskey. Die Eiswürfel stupsten an seine Lippen. Dann war das Glas schon wieder leer.
    Er brauchte dringend Nachschub.
    Der Verteidigungsminister zog sich in sein privates Quartier an Bord der Maschine zurück, die er sich beim Vizepräsidenten ausgeliehen hatte. Seine Helfer dackelten unterwürfig hinter ihm her.
    Riggins blieb mit zwei ernst dreinblickenden Kerlen zurück. Sie beäugten ihn. Er beäugte sie. Er hatte die Typen schon vorher bemerkt; vermutlich waren sie Agenten vom Secret Service.
    »Na, Jungs?«, sagte Riggins.
    Einer der beiden, ein Kerl mit Bürstenschnitt – so kurz, dass seine weißen Haare zu glitzern schienen –, starrte Riggins an. Er bot ihm nicht die Hand.
    »Ich bin Agent Nellis«, sagte er stattdessen. »Ihr Verbindungsoffizier.«
    »Nellis, aha«, erwiderte Riggins und wartete ein paar Sekunden, ehe er fragte: »Und wer ist der hübsche Bengel in Ihrer Begleitung?«
    Der Mann stellte sich als McGuire vor. Keine Vornamen, kein Dienstgrad. McGuire war für die Dauer des »Auftrags« Nellis’ Assistent. Riggins bemerkte, dass McGuire an der rechten Hand zwei Finger fehlten – Ringfinger und kleiner Finger. Er fragte sich, was für ein Auftrag das sein mochte. Dann wurde ihm klar, dass er die Antwort bereits kannte.
     
    Ein paar Stunden später hatte die Maschine L. A. erreicht und ging in den Landeanflug. Nellis und McGuire blieben schweigsam, trotz Riggins’ sporadischer Versuche, eine seichte Unterhaltung in Gang zu bringen. Selbst Football verfing nicht, obwohl die beiden Fleischberge wie ehemalige Profis aussahen.
    Schließlich resignierte Riggins und richtete sich auf ein längeres und einsames Trinkgelage ein. Es gelang ihm sogar, der breitschultrigen Frau in der Smokingbluse den Rest der Flasche mitsamt dem Eisbehälter abzuschwatzen.
    Endlich, ein paar Minuten vor der Landung, beugte Nellis sich vor und wies Riggins mit knappen Worten in seine Mission ein.
    »Dark hat achtundvierzig Stunden, um einzuwilligen«, erklärteNellis. »Sollte er bis dahin seine Meinung nicht ändern, werden Sie die Konsequenzen tragen. Können Sie mir folgen?«
    »Ja«, sagte Riggins. »Ich verstehe.«
    Er verstand nur zu gut: Nellis und McGuire waren nicht vom Secret Service, und sie gehörten nicht zum Verteidigungsministerium.
    Sie gehörten zur Dark Arts Unit.
    Riggins machte es sich in seinem breiten, komfortablen Flugsessel bequem, lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Nicht nur Sqweegel hatte seine Filmchen – Riggins ebenfalls. Er hatte sogar einen Sitz in der ersten Reihe, als nun vor seinem inneren Auge sein ganzes Leben ablief.
    Er fragte sich, ob er eine Chance hatte, Dark zu überreden. Ob er ihn überhaupt überreden wollte .
    Die Dark-Arts-Agenten mit ihren offensichtlich falschen Namen – Namen von Luftwaffenstützpunkten, wie Riggins erkannte – waren zweifellos immun gegen jede Vernunft. Man feilscht nicht mit eiskalten Profis. Man versucht nicht, an das Kind in ihnen zu appellieren. Sie waren da, um ihren Job zu tun und nicht, um bessere Menschen zu werden. Unter normalen Umständen hätte Riggins diese Typen gemocht. Männer, die nicht lange fackelten. Die geradlinig waren.
    Er fragte sich, wie geradlinig sie wohl schossen.
    Riggins warf einen Blick auf die wasserdichte Digitaluhr an seinem Handgelenk, ein Geschenk von seiner Tochter von vor sechs oder sieben Jahren. Er drückte auf einen Knopf, bis er die Timer-Funktion erreicht hatte. Dann stellte er achtundvierzig Stunden ein und drückte auf START.
    Merkwürdig, wenn man beobachten konnte, wie die Zeit, die man noch zu leben hatte, Minute um Minute verging.
    48:00 …
    47:59 …
    47:58 …
    Riggins schloss die Augen … Er wollte sich in einem billigen Hotel verkriechen, zusammen mit einer billigen Frau, und billigen Scotch trinken, bis ihm das Zeug aus den Ohren lief. Er wollte vergessen, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente, weil das, wovon er lebte, ihn umzubringen drohte. Stattdessen ließ er zu, dass ihm die Augen zufielen. Er versuchte nicht mehr, gegen das Schlafbedürfnis anzukämpfen. Es war sowieso vergebens.
     
     
     
    UM

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