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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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konnte es nicht, und das jagte ihm irrsinnige Angst ein. Normalerweise war seine Erinnerung selbst nach dem tiefsten Schlaf von einer Sekunde zur anderen da. Eigenartiger noch war die Tatsache, dass er noch immer den sternenübersäten Himmel sehen konnte und kalte Nachtluft atmete. Unter seinen Fingerspitzen war irgendetwas Klebriges. Es ergab keinen Sinn. Nichts ergab Sinn. Er wusste nicht einmal mit Bestimmtheit, welcher Tag heute war. Wochenende , dachte er. Ja. Es muss Wochenende sein.
    »Hoch!«, befahl eine Stimme.
    Paulson spürte einen Stoß an der Schläfe. Kaltes Metall. Die Mündung einer Waffe. Er wollte den Kopf in Richtung der Waffe drehen, als erneut die heisere Stimme erklang.
    »Nicht umdrehen. Nur aufstehen.«
    Langsam erhob Paulson sich vom Boden. Er zitterte am ganzen Körper, als hätte er hohes Fieber. Seine Haut kribbelte.
    »Und jetzt gehen.«
    Ein weiterer Stoß mit der Mündung der Pistole, diesmal in eine Niere. Paulsons Muskeln waren ultraempfindlich. Alles fühlte sich mürbe an. Die kleinste Berührung löste schreckliche Qualen aus. Er hatte sich noch nie so elend gefühlt.
    »Weitergehen«, befahl die Stimme.
    Als Paulson über das geteerte Dach stolperte, wurde ihm plötzlich bewusst, wo er war. Auf dem Dach des Hauses, in dem er seine Wohnung hatte. Er erkannte die Baumwipfel auf der anderen Straßenseite, die Telefonmasten, den Park dahinter.
    Was machte er hier oben?
    Moment mal. Langsam dämmerte es ihm. Er war mit Sarge, ihrem Hund, nach draußen gegangen. Sonntagabend, nach dem Essen. Auf diesen Spaziergängen hatte er einige seiner besten Einfälle. Ja, so war es gewesen. Er war mit Sarge nach draußen gegangen, um über den Mord an Martin Green nachzudenken und zu versuchen, sich über den nächsten Zug des Killers klar zu werden. Und dann war er auf dem Dach zu sich gekommen …
    Nein, nicht ganz. Irgendetwas hatte sich vorher ereignet. Sarge hatte gebellt … Paulson hatte die Hand nach der Tür ausgestreckt, in der Hoffnung, es zurück in die Wohnung zu schaffen, bevor Stephanie eingeschlafen war …
    O Gott. Stephanie .
    »Was wollen Sie von mir?«, fragte er. »Wollen Sie mit mir reden? Unter vier Augen?«
    »Weitergehen.«
    »Das Dach ist bald zu Ende.«
    »Bleiben Sie stehen, wenn Sie am Rand sind«, sagte die Stimme. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen, Agent Paulson.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann erschieße ich Sie, bevor ich nach unten gehe und Stephanie einen Besuch abstatte.«
    Paulson gefror das Blut in den Adern. Er wollte sich umdrehen und diesen Bastard auslöschen, weil der es wagte, Stephanie zu bedrohen. Sicher, er würde sich eine Kugel einfangen, oder mehrere, aber das war ihm egal. Er musste diesen Dreckskerl aufhalten, jetzt, auf der Stelle, bevor er in einer völlig ausweglosen Situation endete, diesem Hurensohn hilflos ausgeliefert und nicht imstande, Stephanie zu retten.
    Doch dazu waren die Agents der Special Circs nicht ausgebildet. Sie stellten die Monster nicht, trieben sie nicht in die Enge, sondern zerrten sie ans Licht. Lockten sie aus der Reserve. Paulson verfluchte sich im Stillen für seine Torheit. Er war diesem Arschloch auf den Leim gegangen. Und das Arschloch tanzte nun auf seiner Nase herum.
    Also trat Paulson vor bis zum Dachrand. Sein Magen krampfte sich zusammen, als er nach unten sah. Er war nie ein Freund von Höhen gewesen. Im Gegenteil, er mied Höhen, wann immer möglich. Doch falls er gezwungen wurde – konnte er springen ? Drei Meter weiter rechts gab es einen breiten Balkonsims. Er würde zu schnell fallen, um das Geländer packen zu können. Doch wenn er losrannte, bevor er sprang … ein oder zwei Schritte konnten reichen.
    »Was wollen Sie mir zeigen?«, fragte er.
    »Greifen Sie in die Manteltasche.«
    Paulson erstarrte. Er konnte sich nicht erinnern, einen Mantel getragen zu haben. Er blickte an sich herunter und stellte fest, dass er die Kleidung von jemand anderem trug.
    Gütiger Gott – was war passiert? Wer hatte das getan? Er war spazieren gewesen, mit seinem Hund, weiter nichts. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war … ja, was? Wie er Stephanie gesagt hatte, er wäre gleich wieder zurück – genau.
    Wie lange war er weg gewesen? Stephanie war inzwischen wahrscheinlich krank vor Sorge.
    Es sei denn, der Bastard war schon bei ihr gewesen …
    »Los, machen Sie schon. Jetzt.«
    »Okay, okay«, sagte Paulson.
    Auf das Schlimmste gefasst, griff er in die Tasche. Er ertastete etwas Hartes,

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