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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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Namen, zusammen mit Anschrift und Telefonnummer, bevor er den Mietvertrag zurück in den Umschlag steckte und ins Handschuhfach legte. Rasch ließ er den Blick durch das Innere des Wagens schweifen. Er roch nagelneu; aber das lag an irgendeiner Substanz, die die Mietwagenfirmen in ihre Wagen sprühten. Knack hatte mal einen Artikel darüber geschrieben.
    Auf dem Rücksitz lag eine kleine Reisetasche. Im Seitenfach der Tasche steckte ein dünner Ordner.
    Knack sah sich um. Noch hatte ihn niemand bemerkt. Noch nicht.
    Er streckte die Hand aus, ergriff den Ordner, nahm ihn nach vorn zu sich und schlug ihn auf. Er fand ein paar Details über Martin Green – die gleichen Informationen, die Knack selbst vor ein paar Wochen ausgegraben hatte. Dann aber, ganz hinten, landete er einen Volltreffer. Ein ausgedrucktes Foto vom Tatort, ein Anhang an eine E-Mail. Sie stammte von einem Mann namens Tom Riggins und war an diesen mysteriösen Paulson gerichtet. Der knappe Text lautete:
    Lesen und anschließend nach Chapel Hill fahren.
    Aber das Foto, das Foto … selbst in Schwarzweiß war es schockierend. Knack sah sofort, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Einbruch gehandelt haben konnte, bei dem der oder die Täter überrascht worden waren. Oh nein. Irgendjemand hatte dem armen Marty Green ganz übel mitgespielt. Er musste unvorstellbar gelitten haben.
    Man hatte ihn aufgehängt, hatte ihm die Haut abgezogen, hatte ihn verbrannt und Gott weiß was sonst noch alles mit ihm angestellt.
    Irgendjemand hatte sich offensichtlich mit ihm amüsiert .
    Die Szene weckte eine verschwommene Erinnerung in Knack, doch er konnte sie nicht zuordnen. Knack war katholisch erzogen worden, und das da sah aus wie die Folterung eines Heiligen, eines Märtyrers. Manche Märtyrer waren eines unvorstellbar grausamen Todes gestorben. Man hatte sie tagelang gefoltert, hatte ihnen die Knochen gebrochen, hatte sie lebendig gehäutet und in eine Salzmine geworfen, hatte ihnen die Augen ausgestochen, die Zunge herausgeschnitten …
    Gewaltvideos? Lachhaft. Wenn man wirklichen Horror wollte, brauchte man nur Das Leben der Heiligen zu lesen.
    Wer war also der Heilige gewesen, der kopfüber von der Decke hängend gefoltert worden war? Wenn Knack doch nur noch in Verbindung mit Schwester Marianne gestanden hätte! Sie hätte die Antwort gewusst, ohne auch nur eine Minute nachzudenken.
    Unvermittelt erinnerte Knack sich, wo er war – im gemieteten Pkw eines unbekannten Bundesbeamten an einem mysteriösen Tatort. Falls er hier geschnappt wurde, konnte es sein, dass er noch in der gleichen Nacht in irgendeinem geheimen Gefängnis in Kuba gesiebte Luft atmete. Unter einer Kapuze. Er behielt den Computerausdruck im Schoß, während er behutsam den Ordner in die Tasche zurückschob. Dann stieg er aus und schloss leise die Wagentür. Schlenderte gelassen zurück zu seinem eigenen Wagen, wobei er fieberhaft darüber nachdachte, wo um alles in der Welt er einen Scanner finden konnte.
    Während Knack in einem örtlichen Kopierladen auf das Einscannen des Bildes wartete, googelte er auf seinem Netbook nach dem geheimnisvollen Tom Riggins. Wie sich herausstellte, arbeitete Riggins bei einer mysteriösen Abteilung namens Special Circs, die so gut wie niemals in Erscheinung trat und über die nur sehr wenig bekannt war. Die Special Circs schien zum FBI zu gehören, auch wenn Riggins’ Name in Verbindung mit dem Justizministerium fiel. Sehr interessant. Dann gehörte dieser Paulson wahrscheinlich ebenfalls zur Special Circs. Warum aber war er zum Tatort nach Chapel Hill gerufen worden?
    Binnen einer Stunde mailte Knack eine Fortsetzung zu seinem ersten Bericht, nach der Green »gleichermaßen wohlunterrichteten wie anonymen Quellen zufolge möglicherweise das Ziel eines vigilanten Todeskults« gewesen war ( oh yeah , der Klang gefiel ihm!). Knack untermauerte seine Behauptung mit ein paar aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten der einheimischen Cops vor Ort sowie unschuldigen Bemerkungen von Freunden und Nachbarn, die mit dem richtigen Beiwerk sehr düster und verzweifelt klangen. Zum Beispiel:
    Green blieb meist für sich  – was auch bedeuten konnte, dass er sich vor irgendjemandem oder irgendetwas versteckte.
    Green trank gelegentlich  – was auch bedeuten konnte, dass er seine Schuldgefühle in Single Malt zu ertränken versuchte.
    Green war geschieden  – nicht einmal seine Familie hatte es in seiner Nähe ausgehalten. Logische Schlussfolgerung: Er hatte

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