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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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Gummiartiges, das sich wie Plastikdraht anfühlte, und sein Gehirn schrie augenblicklich:
    Bombe!
    Aber nein – am Ende des Drahtes saß etwas Weiches, Blättriges. Vorsichtig betastete er den Draht und spürte, wie das Ende gegen seine Daumenkuppe drückte. Noch bevor er den Gegenstand aus der Tasche gezogen hatte, wusste er, was es war.
    Eine weiße Rose.
    Was die Alarmglocken in seinem Innern noch lauter schrillen ließ als bei dem Gedanken an eine Bombe. Es bedeutete, dass sein Angreifer etwas inszenierte. Er wollte, dass Paulson diese Rose in der Hand hielt. Und dabei einen Mantel trug. Am Rand eines Dachs.
    Schlagartig wusste Paulson, wer der Kerl hinter ihm war. Von allen dummen Anfängerfehlern hatte er den dämlichsten begangen – sich von einem Killer zurück bis in sein eigenes Heim verfolgen lassen. Paulson schrie auf, wirbelte herum und …
    Ein wuchtiger Tritt in den Rücken raubte ihm das Gleichgewicht.
    Er taumelte über die Dachkante, ruderte haltlos mit den Armen, versuchte, nach etwas zu greifen – irgendetwas .
    Es dauerte zwei, drei Sekunden, bis er schreien konnte.

12.
    UCLA – Westwood, Kalifornien
    Die Montagsvorlesung war lange vorbei. Dark hatte in der Bibliothek des Campus genügend Zeit mit den forensischen Blättern totgeschlagen: The American Journal of Forensic Medicine and Pathology , Science & Justice , The International Journal of Legal Medicine und The Forensic Science Review . Blake war nicht aufgetaucht – Dark nahm an, dass sie ihren Forschungsbericht auch ohne seinen wichtigen Beitrag vervollständigt hatte. Es war Zeit, nach Hause zu gehen.
    Er benutzte die Janss Steps, um zur Garage zu gelangen – benannt nach den Brüdern, die das Bauland an die Universität verkauft hatten. Die Treppe war Kult geworden; sowohl Martin Luther King als auch JFK hatten einst auf diesen Stufen Reden gehalten. Trotzdem musste Dark jedes Mal, wenn er die Treppe benutzte, daran denken, was für ein idealer Ort für einen Mord sie doch war. Wie aus einem Hitchcock-Film. Ein langsamer, unaufhaltsamer Sturz mit rudernden Armen auf unnachgiebige Betonstufen, die den haltlos taumelnden Körper zerschmetterten. Und alles am helllichten Tag, das war ja das Schöne daran. Zu viele potentielle Verdächtige und sämtliche möglichen Zeugen waren zu sehr auf die eigenen Schritte konzentriert, als dass sie den Vorgängen um sich her Aufmerksamkeit geschenkt hätten.
    Schon wieder , dachte Dark. Nichts als Mord im Kopf. Immer und überall. Kannst du nicht mal eine Treppe hinuntersteigen oder Studenten beim Aufschneiden von Roastbeef zusehen, ohne dass du an Mord und Totschlag denkst?
    Auf halber Höhe die Treppe hinunter rief jemand seinen Namen. »Agent Dark?«
    Er wirbelte herum, während er instinktiv nach der Waffe in seinem Schulterhalfter griff, die er aber schon lange nicht mehr trug. Wenige Schritte über ihm stand eine Frau. Sie war nicht wie eine Studentin gekleidet, und ihre Sachen sahen zu kostspielig aus für eine Angehörige der Fakultät. In ihren hellen Augen stand ein Ausdruck von Belustigung.
    »Keine Angst«, sagte sie. »Ich habe nicht vor, Sie anzugreifen. Können wir uns irgendwo unterhalten?«
    Dark schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
    Die Augen der Frau wurden hart und kalt. »Komme ich Ihnen denn nicht irgendwie vertraut vor, Agent Dark? Mein Name ist Lisa Graysmith.«
    Der Name kam Dark tatsächlich bekannt vor, aber er konnte ihn nicht einordnen. Die Frau musste es ihm angesehen haben, denn sie fügte hinzu: »Sie haben meine jüngere Schwester gekannt.«
    Es dauerte noch ein paar Sekunden, bis es Dark einfiel. Graysmith. Julie Graysmith. Sechzehn Jahre alt. Gefangen, gefoltert und zum Sterben liegen gelassen von einem Ungeheuer in Menschengestalt, das die Special Circs »Body Double« getauft hatten. Die Vorgehensweise dieses Killers hatte darin bestanden, jemanden aus dem Leben des Opfers zu imitieren – einen Freund, einen Familienangehörigen – und es auf diese Weise für einen Moment in trügerischer Sicherheit zu wiegen. Seine Verkleidungen waren alles andere als perfekt. Er beschränkte sich auf das Grobe – den Haarschnitt, irgendeine Eigenheit. Die Opfer, in der Regel Teenager, fielen nie länger als ein paar Sekunden auf diese Täuschungen herein. Doch diese paar Sekunden waren alles, was Body Double – der mit richtigem Namen Brian Russell Day hieß – brauchte.
    Julie Graysmith war sein letztes Opfer gewesen. Dark und die Special Circs

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