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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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hatten ihn kurze Zeit später gefasst, als er versuchte, an der Union Station in D. C. in einer Menschenmenge unterzutauchen. Sie hatten ihn gezwungen, das Versteck preiszugeben, in dem er Julie zurückgelassen hatte. Doch für das Mädchen war es bereits zu spät gewesen.
    »Ich bin ihr nie begegnet«, sagte Dark.
    »Ich glaube, Sie haben meine Schwester besser gekannt als irgendjemand sonst«, erwiderte Lisa Graysmith und kam die Stufen herunter, bis sie bei ihm stand. »Sie haben alles versucht, um sie zu retten. Und Sie haben ihren Mörder geschnappt. Ich wollte die Gelegenheit nutzen, Ihnen zu danken.«
    Dark überlegte kurz. Wenn diese Frau tatsächlich die Schwester eines Opfers war, hatte sie es nicht verdient, dass er sie zurückwies. Manchmal war Zuhören das Beste, was man für einen trauernden Angehörigen tun konnte. Andererseits verlangten trauernde Angehörige manchmal auch Antworten, die man nicht geben konnte. Oder sie wollten einen in eine Gerichtsverhandlung zerren.
    Andererseits – Dark war nicht mehr bei der Special Circs. Die Frau konnte ihn nicht allzu weit zerren.
    »Ich kenne ein Lokal in der Nähe«, sagte er.
    Lisa Graysmith erbot sich zu fahren, und Dark war einverstanden. Es verschaffte ihm Gelegenheit, einen Blick auf ihren Wagen zu werfen, einen teuren BMW – ein Leihwagen, wie der verräterische Barkode hinter der Windschutzscheibe preisgab.
    In dem kleinen Brauhaus, das sie besuchten, bestellte sich die Frau, die behauptete, Lisa Graysmith zu sein, einen Eistee. Dark nahm ein Fassbier. An den Wänden hingen Flachbildschirme, auf denen Sportübertragungen liefen.
    »Sie haben die Special Circs im Juni verlassen«, begann Lisa.
    Dark blickte sie erstaunt an. Nicht viele Menschen wussten von der Existenz der Special Circs, ganz zu schweigen vom Kommen und Gehen der Mitarbeiter. Die Presse hatte über die Verhaftung von Brian Russell Day berichtet, doch es war weder der Spitzname des Killers erwähnt worden noch die Beteiligung der Special Circumstances Division. Offiziell hatte das FBI den Täter gefasst, der nun in Washington auf seine Hinrichtung wartete.
    Dark trank von seinem Bier und schwieg.
    »Sie müssen nicht so schüchtern sein, Agent Dark«, sagte Lisa. »Nachdem der Verrückte verhaftet worden war, wollte ich alles über den Mann wissen, der ihn gefasst hat, und habe herumgefragt.«
    »Wen haben Sie gefragt?«
    »Ich möchte es mal so ausdrücken – wir sind uns in den vergangenen fünf Jahren wahrscheinlich einige Male in der Eingangshalle begegnet.«
    Wollte Lisa ihm etwa erzählen, dass sie für das Verteidigungsministerium arbeitete? Dass sie Wycoff kannte und seine heimliche Macht über die Special Circs?
    Lisa beugte sich vor und legte die Fingerspitzen auf Darks Hand. »Ich weiß auch Bescheid über Wycoffs kleinen Fehltritt.«
    Dark zog die Hand weg, nahm sein Bierglas und trank einen weiteren großen Schluck, um seine Überraschung zu verbergen. Wycoffs illegitimes Kind war beinahe ein Staatsgeheimnis. Die wenigsten Leute wussten davon. Oder welchen Zusammenhang es zu Sqweegel gab und den Morden, die er begangen hatte.
    »Sie lassen mich in Ihre Karten sehen«, sagte Dark. »Dabei weiß ich nicht mal, welches Spiel wir spielen. Wenn Sie etwas von mir wollen – nur zu, fragen Sie. Wenn es etwas anderes ist, können wir in Ruhe austrinken und zurückfahren.«
    »Sie haben Day geschnappt. Sie haben im Lauf der Jahre eine Menge Verrückter gefasst. Sie sind der Beste in Ihrem Job. Trotzdem haben Sie einfach aufgehört. Ich kenne den Grund nicht, aber ich halte es für einen Fehler.«
    »Danke für Ihre Anteilnahme«, sagte Dark.
    »Sie können nicht einfach aufhören.«
    »Was soll das heißen?«
    »Diese Serienkiller sind wie Krebsgeschwüre. Wenn man sie früh genug fasst, kann man Leben retten.«
    »Dafür ist das FBI zuständig, Mrs. Graysmith.«
    »Das ist der Grund, weshalb Sie aufgehört haben, nicht wahr? Die Bürokratie war Ihnen zu langsam, zu schwerfällig. Und man hat Ihren Instinkten nicht getraut … nicht einmal nach all den Jahren und Ihren vielen Erfolgen. Man hat Sie gezwungen, nach den Regeln der Bürokraten zu spielen – mit dem Ergebnis, dass viele unschuldige Menschen gestorben sind.«
    »Nett gesagt. Haben Sie was dagegen, wenn ich es aufschreibe?«
    Lisa Graysmith lehnte sich zurück und lächelte. »Sie nehmen mich nicht ernst. Warum sollten Sie auch? Ich bin schließlich nur eine wildfremde Frau, der Sie zufällig auf der Treppe vor

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