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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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Stunde in Anspruch nahm. Doch bei dem Tempo, das Constance anschlug, würden es gerade mal dreißig Minuten werden.
    Sie konnte gar nicht schnell genug fahren. Immer wieder huschte ihr ein Name durch den Kopf, wie ein blinkendes Neonleuchtschild in schwärzester Nacht. Steve Dark, Steve Dark, Steve Dark  …
    Doch es ging nicht um Steve Dark. Es ging um den armen Jeb Paulson.
    Zuerst hatte sie Paulson richtiggehend schikaniert. Er hatte eine gewisse Arroganz ausgestrahlt, als wäre sein Platz am Tisch eine Selbstverständlichkeit, und das war Constance gegen den Strich gegangen. Jeder musste sich seinen Platz verdienen. Niemand kam einfach so hereinspaziert und konnte darauf vertrauen, dass für ihn die ungeschriebenen Regeln aufgehoben und die Witze entschlüsselt wurden. Constance selbst war es schließlich auch nicht anders ergangen.
    Doch schon bald war ihr bewusst geworden, dass es bloß ein Schutzmechanismus gewesen war. Jeb war zu ihr gekommen und hatte sie bei verschiedenen Dingen um Rat gefragt. Es waren kluge Fragen gewesen, die Constance selbst während ihrer ersten Wochen bei der Special Circs gar nicht eingefallen waren. Kurz darauf war ihr bewusst geworden, dass sie zu einer Art Mentor für Jeb geworden war. Genauso, wie Steve Dark einst ihr Mentor gewesen war, obwohl sie Dark mehr oder weniger in diese Rolle gepresst hatte.
    Bei Jeb war es umgekehrt gewesen, und Constance hatte sich darüber gefreut. Es war in gewisser Weise eine Anerkennung ihrer Leistungen. Sie hatte länger durchgehalten als die meisten anderen; die Burnout-Rate war überirdisch. Nur noch Riggins war länger dabei als sie.
    Und jetzt war Jeb Paulson tot.
    Es ergab keinen Sinn. Genauso, wie es keinen Sinn ergeben hatte, als Steve Darks Familie angegriffen worden war. Willkürlich. Constance würde nicht zulassen, dass sich die Geschichte wiederholte. Es war zu spät, um Jeb zu retten. Aber es war nicht zu spät, um das Monster aufzuhalten.
    Sie trat das Gaspedal durch.

16.
    Falls Church, Virginia
    Ein uniformierter Beamter geleitete Riggins und Constance zum Tatort, der rasch mit gelbem Absperrband und Planen den Blicken Neugieriger entzogen worden war. Unterwegs hatte Riggins angeordnet, dass die Medien keinerlei Informationen erhalten durften. Niemand durfte irgendetwas sehen, geschweige denn fotografieren. Und kein Cop sagt ein Wort, oder ich lasse ihn umbringen! , hatte Riggins den Einsatzleiter vor Ort gewarnt.
    Die Tatsache, dass der Killer einen Angehörigen der Special Circs umgebracht hatte, konnte nur eines bedeuten: Er wollte Aufmerksamkeit. Die sollst du haben, Arschloch , dachte Riggins. Aber nicht von den Medien. Du wirst nicht einen einzigen Satz über diesen Scheißdreck in den Zeitungen lesen.
    Paulsons Leichnam lag neben dem Rasen vor dem Apartmentgebäude auf dem Betonboden. Riggins und Constance starrten auf ihren toten Kollegen hinunter. Seine Gliedmaßen waren unnatürlich verrenkt. In der rechten Hand hielt er eine weiße Rose. Und in seinem braunen Haar steckte seltsamerweise eine Feder.
    »Scheiße«, murmelte Riggins. Er hatte den Jungen nach Chapel Hill geschickt, um sich ein Bild über den Mord an Martin Green zu machen. Gott sei mir gnädig, wenn der Killer ihn beobachtet hat und ihm bis hierher gefolgt ist .
    »Glauben Sie, dass er dahintersteckt?«, fragte Constance.
    »Wer?«
    »Greens Mörder. Die Leiche ist in Szene gesetzt, genau wie die von Green in Chapel Hill. Jeb war am Samstag dort.«
    Riggins starrte auf den zerschmetterten Leichnam von Paulson. »Ich weiß es nicht«, sagte er leise.
    Doch tief im Innern wusste er es sehr genau. Es gab einfach keine andere Erklärung. Er, Riggins, hatte einen weiteren jungen Mann in den Untergang geschickt. Was, wenn er auf Wycoff gehört hätte und selbst nach Chapel Hill gefahren wäre? Würde dann er anstelle von Paulson mit zerschmetterten Knochen auf dem Beton liegen und mit leblosen Augen ins Nichts starren?
    Es wäre jedenfalls besser gewesen. Riggins hatte nichts, das ihn an diese Welt fesselte. Jeb Paulson jedoch hatte eine ganze Menge gehabt. Unendliche Möglichkeiten, für immer ausgelöscht binnen Sekunden.
    Ein paar Treppen weiter oben entstand Unruhe. Panische Rufe nach einem Arzt erklangen. Riggins und Constance wechselten einen Blick, dann stürmten sie ins Gebäude.
    Einer der Cops von Falls Church lag mitten im Gang, stöhnend und halb bewusstlos. Er zitterte leicht. Es war ein merkwürdiger Anblick, einen so schweren, kräftigen Burschen

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