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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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Zigarette zu Ende geraucht. Zurück an die Arbeit. Evelyn ließ den Stummel fallen und trat ihn mit dem Absatz aus. Fang niemals an zu rauchen, Josh, hörst du? Und wirf niemals achtlos deinen Müll auf den Boden.
    Und dann packte jemand sie von hinten.
    Ein dicker Unterarm lag plötzlich über ihrem Hals und würgte ihr die Luft ab. Gott im Himmel! , dachte Evelyn. Ein Drogensüchtiger? Je mehr sie sich wand, desto wütender wurde sie. Herrgott, selbst diese Gegend hier geht vor die Hunde. Welcher kranke Idiot kommt bloß auf die Idee, eine Krankenschwester anzufallen, ausgerechnet vor einem Kinderkrankenhaus?
    Dann aber hörte sie ein klares, ruhiges Flüstern im Ohr. Die Stimme klang gedämpft, als käme sie hinter einer Maske hervor.
    »Pssst … wie fühlt es sich an, hilflos zu sein? Zu spüren, wie einem das Leben entgleitet, ganz gleich, wie sehr man es festzuhalten versucht?«
    Das war kein Süchtiger. Er zitterte nicht, er roch nicht nach Straße. Wer immer sie gepackt hielt, war groß und unglaublich kräftig.
    Während Evelyn sich wehrte, fiel ihr die weiße Haube vom Kopf. Sie versuchte zu schreien, atmete tief ein. In diesem Moment wurde ihr schwarz vor Augen, und dann war da nichts mehr.
    Sie lag in einem harten Bett. Steife Laken. War es vorbei? War sie jetzt selbst Patientin? Nein. Nein, das konnte nicht sein. Sie hätten sie nicht in eines der Betten im Kinderkrankenhaus gesteckt. Warum war es so dunkel hier? Und so kalt, so verdammt kalt? So unheimlich kalt. Sie wollte die Hand ausstrecken, doch sie kam nicht weit, als ihre Finger auch schon eine harte Oberfläche berührten.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Ihre Fingerspitzen ertasteten eine harte, kalte Fläche direkt über ihr, nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Sie tastete weiter umher und stellte fest, dass sie an den Seiten ebenfalls eingeengt war. Als sie den Boden berührte, erkannte sie außerdem, dass es keine Laken und keine Matratze gab. Es war die gleiche kalte Oberfläche.
    Plötzlich wusste sie, warum ihr so kalt war.
    Sie war in ein Leichenkühlfach eingesperrt .
    Evelyn Barnes schrie, hämmerte gegen die Decke und strampelte mit den Beinen in dem Bemühen, so viel Lärm wie nur möglich zu machen, während sie verzweifelt betete, dass jemand sie hörte und befreite, bevor sie erfror.
    Sie versuchte ruhig zu bleiben, doch es ging nicht.
    Lieber Gott, bitte lass mich hier raus, bitte, bitte. Ich verspreche, ich tue, was du willst. Ich möchte nicht so sterben, lieber Gott, wer soll sich denn um meine Tochter kümmern? Bitte, lieber Gott, lass mich raus aus diesem Ding …
    Doch niemand hörte ihre Flehen und ihre Schreie. Es wurde spät, und die Leichenkammer war grauenvoll unterbesetzt, genau wie der Rest des Krankenhauses.

52.
    Wilmington, Delaware
    Constance konnte und wollte sich nicht vorstellen, wie es gewesen sein musste, einsam und allein in einem dunklen, eisigen Leichenfach langsam zu erfrieren.
    Und doch hatte der Tarot-Killer genau das mit Evelyn Barnes gemacht. Er hatte die Oberschwester aus ihrem eigenen Krankenhaus entführt. Er hatte sie betäubt, in eines der Schubfächer gelegt und sie dort eingesperrt, wohl wissend, dass um diese Zeit niemand ihre Hilfeschreie hören würde. Nicht in der winzigen Leichenhalle tief unten im Keller des Krankenhauses.
    Evelyn Barnes hatte geschrien und gefleht. Sie hatte gegen die Wände getreten und geschlagen, hatte dagegengedrückt und daran gekratzt, bis sie die Kräfte verlassen hatten. Ihre Hände, Ellbogen, Knie und Füße waren wund und geschwollen. Sie hatte bis zum allerletzten Augenblick gekämpft … und sie hatte genau gewusst, was mit ihr geschah.
    Es war unvorstellbar.
    Warum hatte sie auf diese grauenhafte Weise sterben müssen? Was hatte sie getan?
    Oder war dieser Mord wie alle anderen – vollkommen willkürlich?
    Riggins hatte Constance allein hergeschickt. Zuerst hatte sie gedacht, er wollte sie bestrafen. Doch dann hatte Riggins ihr von dem Anruf berichtet, den Johnny Knack erhalten hatte, und erklärt, er wolle seine besten Leute vor Ort haben, falls tatsächlich etwas geschah. Das gab ihr ein gutes Gefühl. Das kleinste bisschen Lob reichte lange, lange Zeit.
    Insbesondere, wenn man mit einem solchen Alptraum konfrontiert war.
    Es gab wenig Zweifel, dass der Tarot-Killer erneut zugeschlagen hatte, kaum einen Tag nach dem Flugzeugabsturz. Er hatte eine Tarot-Karte unter Evelyn Barnes gelegt, eine Fünf der Pentakel, die einzige Stelle in ihrem

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