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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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war – Riggins würde darauf bestanden haben, persönlich hier zu sein, die Beweise zu sichern, Spuren zu suchen und die Leichen zu einer improvisierten Leichenhalle zu schaffen. Riggins war ruhelos. Unermüdlich. Zumindest in dieser Hinsicht war er immer noch Darks Vorbild.
    Dark schob diese Gedanken beiseite. Riggins würde seine Anwesenheit nicht tolerieren. Er würde ihn aus dem Verkehr ziehen, ohne eine Sekunde zu zögern.
    Hastig steckte Dark den letzten Teststab in ein Röhrchen, stopfte alles in seine Taschen und zückte sein Handy. Er tippte auf die Schnellwahltaste von Lisa Graysmith, während er zu einer Reihe von Büschen und Bäumen in der Nähe rannte. Gut möglich, dass der Killer den gleichen Weg genommen hatte. Weg vom Flugzeug und außer Sicht, so schnell wie möglich.
    »Lisa! Ich muss von hier verschwinden, schnell! Wo ist der Fahrer?«
    Die Jahre des exzessiven Alkohol- und Tabakgenusses und des schlechten Essens verlangten ihren Tribut. Der Mann verschwand zwischen den Büschen. Riggins blieb vornübergebeugt stehen, die Hände auf den Oberschenkeln, während er nach Atem rang und sich beinahe erbrach. Der Fremde war jünger und schneller als er.
    Der Fremde?
    Sag es .
    Du weißt, dass es Steve Dark war, oder nicht?
    Riggins musste eine schwierige Entscheidung treffen. Entweder Alarm schlagen und ein Team von Männern mit Hunden losschicken, um Dark verhaften zu lassen – oder nichts zu tun. In dem Wissen, dass er möglicherweise einen Killer entkommen ließ.
    Riggins dachte zurück an den Tag, an dem Steve Dark zum ersten Mal die Special Circs verlassen hatte, nicht lange nach dem Gemetzel an seiner Familie. Sie hatten zusammen in einem Parkhaus gestanden, und Dark hatte ihm etwas anvertraut.
    »Es ist eine Gratwanderung«, hatte er gesagt, »auf einem messerscharfen Grat. Wenn ich jetzt nicht aufhöre, stürze ich auf die dunkle Seite, und Sie werden nachts Jagd auf mich machen.«
    Riggins hatte genickt und ihm gesagt, er könne ihn verstehen. In Wirklichkeit hatte er überhaupt nichts verstanden.
    Doch Darks eigene prophetische Worte sollten sich jetzt anscheinend bewahrheiten.
    Riggins hielt inne.
    Glaubte er diesen Blödsinn wirklich ?
    Wenn Dark der Killer war, würde er dann tatsächlich am Tatort herumlungern und den Ermittlern bei der Arbeit zuschauen?
    Warum nicht aus der Deckung der Bäume heraus? Mit einem Fernglas?
    Gerade als Riggins nach seinem Handy greifen wollte, nahm das Schicksal ihm die Entscheidung aus den Händen.
    Das Telefon summte.

50.
    Washington, D. C.
    Johnny Knack liebte das Bündel Hundertdollarnoten in seiner Jackentasche, doch wenn es hart auf hart kam, waren Verbindungen im Journalismus noch mehr wert.
    Wenn er sein Wissen gegen Zugang zu den Akten der Special Circs eintauschen konnte, hatte er endlich den entscheidenden Hebel für sein geplantes Buch. Niemand außer ihm wäre imstande, einen solch exklusiven Zugang in Anspruch zu nehmen. Und ungeachtet der Tatsache, dass Tom Riggins in einer Million Jahren nicht zustimmen würde – selbst die kleinste Andeutung einer Kooperation seitens der Behörde konnte ausgeschlachtet werden.
    »Der Killer hat sich bei mir gemeldet«, sagte Knack.
    »Sie können mich mal, Knack«, sagte Riggins.
    »Sie sind an der Absturzstelle, stimmt’s?«
    Stille am anderen Ende der Leitung. Knack wusste, dass es Riggins vorübergehend die Sprache verschlagen hatte.
    »Sie sind dort, weil der Tarot-Killer dahintersteckt, richtig? Nur weiß es niemand. Soweit es die Öffentlichkeit betrifft, haben ein paar reiche Typen ins Gras gebissen, mehr nicht. Aber ich kenne die Wahrheit. Woher sollte ich wissen, was die Wahrheit ist, wenn nicht vom Tarot-Killer?«
    »Ich sage nichts dazu.«
    »Das müssen Sie auch nicht, Agent Riggins. Ich will nichts von Ihnen. Im Gegenteil. Ich rufe an, weil ich Ihnen etwas geben möchte. Ich glaube nämlich, der Killer hat mir verraten, wo er als Nächstes zuschlagen wird.«
    »Und wo?«
    »Sag ich Ihnen gerne. Versprechen Sie mir nur eins …«
    »Ich wusste es!«
    »Nichts Schlimmes«, sagte Knack. »Versprechen Sie mir nur, dass wir weiter reden können. Oder dass Sie meinetwegen weiterhin eisern schweigen, während ich rede. Wenn ich daneben liege, können Sie sich ja räuspern. Und wenn ich richtig liege, schniefen Sie. Na los, Riggins, Sie wissen, was ich meine. Auf diese Weise gewinnen wir beide. Wie sieht’s aus?«
    Knack lauschte. Das Schweigen auf der anderen Seite ließ ihn erschauern.

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