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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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geschah nichts dergleichen.
    Stattdessen entdeckte Frank am Ende der Straße den kleinen Knirps wieder, der dieses Mal allerdings nicht mit seinem High-Tech-Roller, sondern in Begleitung von zwei uniformierten Wachleuten ankam und schon mit dem Finger auf ihn und seine Freunde zeigten.
    Die Uniformen sahen keineswegs so aus, wie Frank sie kannte. Aber die beiden trugen helmartige Kopfbedeckungen, ihre Kleidung war nicht durchsichtig, beide Anzüge besaßen dieselbe Farbe – ein tristes Bleigrau mit kupfernen Streifen – und allein schon am breitbeinigen Gang und der Armhaltung erkannte Frank, dass es sich unter Garantie um Uniformierte handelte. Außerdem dackelte hinter den beiden Männern etwas her, was Frank auf den ersten Blick für einen Hund gehalten hätte, wenn es nicht aus Metall gewesen wäre.
    Frank machte sich nicht die Mühe, länger über all das nachzudenken, was er sah. Für ihn gab es nur eines: »Wir sollten sehen, dass wir hier wegkommen!«, rief er seinen Freunden in einem Tonfall zu, der weder Diskussionen noch Widerspruch duldete. »Und zwar schnellstens!«
    Weil Thomas vermutlich wie immer das Tempo der anderen nicht würde mithalten können, packte Frank ihn vorsorglich am Arm und riss ihn mit sich.
    »Und los!«, rief er dann, woraufhin alle ohne zu zögern die Beine in die Hand nahmen und die Straße entlangdüsten.
    Die beiden Männer setzten sofort nach, wodurch Frank sich bestätigt fühlte: Es waren Wachleute!
    Die Kinder rannten die Straße entlang, blieben an der nächsten Ecke stehen, drehten sich auf der Suche nach einem geeigneten Zufluchtsort in alle Richtungen.
    »Da lang!« Miriam zeigte auf den Eingang eines gläsernen Einkaufszentrums, welches ihr sehr bekanntvorkam, obwohl sie es doch völlig anders in Erinnerung hatte. Doch wenn sie sich nicht völlig täuschte, dann konnte man in diesem Einkaufszentrum durchs Kaufhaus die Treppe hinunter und gelangte zu einer Lagerhalle. In einem anderen Abenteuer hatten sie dort mal die letzten Lebensmittel gesichert.
    Miriam rannte los; die anderen folgten ihr. Nur Jennifer nahm in der Eile eine holografische Werbetafel wahr, auf der zu lesen war:

    65 Jahre Einkaufsparadies.
    Nur noch 3 Tage!
    Große Gewinnparty am 29. Juli

    Die Hektik aber war viel zu groß, als dass Jennifer sich in diesem Moment Gedanken über die Werbeaussage gemacht hätte. Sie jagte mit den anderen hinein ins Kaufhaus, verkroch sich hinter dem erstbesten Stand und blickte ängstlich zum Eingang, ob die Wächter ihnen bis hierhin gefolgt waren.
    Nachdem dort einige Minuten nichts Gefährliches geschah, wagte Jennifer es, sich in dem Kaufhaus umzugucken. Auf dem Tisch, hinter dem sie sich mit den anderen noch immer versteckt hielt, lag wild durcheinander ein ganzer Haufen solcher Anzüge, wie sie ihn selbst gerade trug. Sonderangebot! stand auf einer Tafel, die ausnahmsweise mal nicht holografisch war. Es war ein ultraflacher Bildschirm, auf dem das Sonderangebot angepriesen wurde. Unter der Schrift war ein kleiner dreidimensionaler Film zu sehen, in dem gezeigt wurde, was der Anzug alles konnte:
    Dieser geile Trash-Cult-Overall …
    surrte eine tiefe Männerstimme.
    Jennifer horchte auf. Hatte der Sprecher tatsächlich geil gesagt?
    … bietet Ihnen alles, was Sie für unterwegs benötigen: eine konstante Temperatur, selbstreinigend.
    12 variable Farben, die natürlich allesamt sicherheitstransparent sind, mobiles Kommunikationssystem im linken Ärmel, Alarmanlage im rechten Ärmel, zwei unsichtbare Taschen, drei Mobilitätsstufen sowie ein Standard-Navigationssystem mit Sicherheits-Standort-Anzeige! Das Ganze für lediglich 350 Weltdollar! Ein wahres Schnäppchen. Greifen Sie jetzt zu!

    Jennifer sah an sich herunter. Was trug sie da? Das war kein Kleidungsstück, sondern eine ausgereifte High-Tech-Anlage in Isolierungs-Folie! Auch die anderen hatten die Aussage des Werbesprechers gehört und guckten ebenso verblüfft auf ihre Wunderanzüge.
    Ben schaute auf seinen linken Arm, konnte aber nichts entdecken, schon gar kein mobiles Kommunikationssystem. Er strich mit der rechten Hand über den Arm und plötzlich tauchte auf der Innenseite des Armes ein kleiner Flüssigkeitskristall-Bildschirm auf.
    Ben erschrak.
    Denn der Bildschirm sprach zu ihm:
    Ihr Telefonbuch ist leer. Mit wem möchten Sie Verbindung aufnehmen?
    »Was?«, fragte Ben.
    Nachname ›Was‹ registriert. Vorname?
    »Hey!«, rief Ben.
    Vorname, Hey!, antwortete der Bildschirm auf seinem Arm. Bitte

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