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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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wieder auf, schaute hinten auf das großzügig gehaltene Fenster des Lieferwagens und musste zähneknirschend erkennen, dass er in einem wildfremden Fahrzeug festsaß, von dem niemand wusste, wohin es fuhr.

Flug ins Ungewisse
    Zum Glück besaß der Wagen, in dem die Kinder saßen, keine Scheibe zum Fahrerhaus. So konnten sie sicher sein nicht gesehen zu werden.
    Miriam nutzte sofort die Gelegenheit, um durch die Heckscheibe zu verfolgen, wohin sie fuhren. Sie sah aus dem Fenster und schrie erschrocken auf: »Herrje! Wir fliegen!«
    »Miriam!«, schimpfte Frank. »Ich finde, jetzt ist keine Zeit für dumme Späße!«
    Miriam ließ sich in keiner Weise auf Franks Einwand ein. Stattdessen winkte sie den anderen einfach weiter energisch zu. »Kommt doch mal!«
    Jennifer konnte immer noch am besten unterscheiden, wann ihre beste Freundin es ernst meinte und wann nicht. Sie war sich sicher, dass Miriam in diesem Augenblick keinen Spaß machte. Also blickte auch Jennifer aus dem Fenster – und …
    Der Lieferwagen, in dem sie sich befanden, flog!
    Zwar nicht so hoch wie ein Flugzeug, aber immerhin hoch genug, um die Art der Fortbewegung eindeutig als Flug zu identfizieren. Etwa drei bis vier Meter hoch, schätzte Jennifer.
    Erst jetzt kamen die Jungs dazu, sich mit eigenen Augen von der Entdeckung der Mädchen zu überzeugen.
    Vor Staunen verschlug es ihnen die Sprache. Ben überlegte, ob er jemals etwas von fliegenden Autos gelesenhatte. Er konnte sich nicht erinnern. Schon wieder eine sensationelle Erfindung, die bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen unbekannt war, und dennoch alltäglich zu sein schien. Denn der Lieferwagen, in dem sie saßen, war beileibe nicht das einzige fliegende Auto. Aus dem Fenster heraus sah Ben noch andere fliegende Fahrzeuge. Manche von ihnen sahen aus wie Autos, andere wiederum ähnelten eher Miniatur-Raketen, es gab aber auch kugelförmige Flugobjekte. Alles in allem waren die fliegenden Fahrzeuge sehr vereinzelt. Während auf den Straßen unter ihnen sich die Fahrzeuge eigentlich überhaupt nicht bewegten. Alle Straßen waren verstopft; überall Stau.
    Jennifer fiel auf, dass auch die fliegenden Fahrzeuge sich an den Straßenverlauf hielten. Sie hätten ja ebenso gut kreuz und quer über die Gebäude fliegen können. Das taten sie jedoch nicht. Der Lieferwagen, in dem sie saßen, folgte brav demselben Straßenverlauf wie die Wagen unter ihnen. Nur dass er nicht durch den Stau aufgehalten wurde. Ben vermutete, dass genau dies der Sinn der fliegenden Fahrzeuge war: nicht im Stau stehen zu müssen. Dass sich die Flieger trotzdem an den Straßenverlauf zu halten hatten und offenbar nur bestimmte Fahrzeuge die Erlaubnis oder Fähigkeit besaßen zu fliegen, deutete darauf hin, dass es seit Jahren erprobte Praxis war, dass manche Autos flogen.
    Je mehr Ben darüber nachdachte, desto überzeugter war er, dass sie in der Zukunft gelandet waren. Ihm fehlte bloß jegliche Erklärung dafür, wie das passiert sein sollte.
    Trotzdem: Der Blick aus dem Fenster bestätigte seine Vermutung. Das Panorama, das sich ihm bot, hatte nichts mit dem Stadtbild gemein, welches man im Jahre 1999 aus einem Hubschrauber etwa hätte sehen können.
    Die mehrstöckige Straßenführung erinnerte Ben an eine verworren aufgebaute Modellautobahn. Zwischen diesen gigantischen Straßenzügen stachen Hochhäuser empor, die ohne Übertreibung als Wolkenkratzer zu bezeichnen waren. Die ganze Stadt schillerte in bunten Farben, die zahllose Holografie-Werbefilme verursachten, welche offenbar ohne jede Beschränkung oder Ordnung chaotisch in den Himmel projiziert wurden, so dass man mitunter nicht mehr erkennen konnte, welche Farbe der Himmel in Wirklichkeit hatte. Manche Straßen führten sogar direkt durch einige Wolkenkratzer hindurch, durch deren gläserne – oder zumindest durchsichtige – Fassade man Menschenströme in alle Richtungen fließen sah.
    Bens Freunde gafften ebenso stumm und ergriffen aus dem Fenster wie er selbst. Niemand bekam so richtig mit, dass sie plötzlich landeten, der Lieferwagen in eine Tiefgarage fuhr, anhielt und der Fahrer ausstieg.
    Niemand dachte daran, dass der Fahrer natürlich die Pakete aus dem Frachtraum holen würde, die er im Kaufhaus in sein Fahrzeug geladen hatte. Entsprechend unvorbereitet traf es die Kinder, als plötzlich die hintere Tür geöffnet wurde.
    Der Fahrer blickte die Kinder einen kurzen Moment erstaunt an.
    Die Kinder glotzten zurück und hielten die Luft an.
    Nicht einmal

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