Level 4 07 - 2049
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»Schluss jetzt!«, schnauzte Ben seinen Arm an, worauf tatsächlich das Programm beendet wurde und der Bildschirm erlosch.
»Das gibt es doch nicht!«, stöhnte Ben. Wenn ihre Theorie stimmte und das Ganze nur ein Experiment irgendwelcher Psychologen war, dann waren diese allerdings technisch ihrer Zeit weit voraus. »Ich frage mich …«, fuhr Ben fort, »… weshalb diese Wissenschaftler mit ihren Erfindungen nicht lieber steinreich werden, statt sie nur für geheime Experimente zu nutzen!«
Das war allerdings ein gewichtiges Argument. Niemand in der Runde konnte sich Wissenschaftler vorstellen, die sich solch eine Chance entgehen ließen.
»Ich sage euch, dies ist nie und nimmer ein virtueller Raum!«, warf Thomas ein.
»Weshalb?«, wollte nicht nur Miriam sofort wissen.
Thomas erinnerte seine Freunde an ihr eigenes Abenteuer, welches sie einmal im Florenz des Jahres 1589 erlebt hatten. Damals – so hatten sie alle übereinstimmend erzählt – konnten sie in dem Raum weder etwas essen noch trinken, weil man virtuelle Lebensmittel eben nicht zu sich nehmen kann.
»Und?«, hakte Miriam nach.
Thomas grinste.
Erst jetzt sah Miriam, dass er munter kaute. »Da vorn ist ein Süßigkeitenstand!«, freute sich Thomas. »Mit Leckereien, die ich noch nie gesehen habe. Schmecken aber leider nicht so klasse, wie sie aussehen. Schmecken eigentlich nach gar nichts. Will jemand?«
Thomas streckte seine Hand aus und bot kleine, schillernde, sechzehneckige Bonbons an.
Ben schlug sich vor die Stirn. »Du hast die doch nicht etwa …«, begann er.
»Doch!«, erkannte auch Frank. »Geklaut hat er die!« Er zeigte auf die gläserne Rolltreppe, die aber nicht aus einer fahrenden Treppe bestand, sondern aus einem laufendem Band. »Dort kommen nämlich schon zwei Detektive angerauscht!«
Und wieder waren die fünf auf der Flucht.
Sie sprinteten den Weg entlang, den Miriam vorgeschlagen hatte; hinunter ins Lagerhaus. Nun allerdings waren nicht mehr Wachleute von der Straße, sondern Detektive des Hauses hinter ihnen her, die sich vermutlich bestens im Haus auskannten. Sie rannten die Treppe hinunter, stürmten durch die Tür des Lagers und stellten fest, dass es hier kein Lager mehr gab.
»Das ist ein Parkhaus!«, rief Ben noch mal aus, was alle längst erkannt hatten. Unzählige von den kleinen tropfenförmigen und kugeligen Inlineskates-Stadtwagen parkten hier. Aber nicht nur die. Auf der linken Seite standen Hunderte von Einkaufswagen. Jedenfalls hielt Ben das für Einkaufswagen, obwohl sie überhaupt nicht mehr so aussahen wie die herkömmlichen Dinger aus Drahtgestell. Es waren Plastikschalen auf vier großenRädern. Eine gewisse Ähnlichkeit zu einem herkömmlichen Kinderwagen war nicht zu leugnen. An jeder Plastikschale war eine flache Plattform angebracht, auf die man sich offenbar stellen konnte.
»Seht mal!«, rief Thomas und zeigte auf eine Frau mit Kind, die gerade so einen Wagen benutzte. Tatsächlich stand sie mit dem Kind auf der Plattform und rollte mit dem Wagen durch die Gegend.
»Die Dinger fahren selbsttätig!«, rief Thomas und stürzte sofort auf die Wagen los.
Frank hielt ihn fest. »Die sind doch viel zu langsam. Da sind wir zu Fuß viel schneller!«
»Du vielleicht!«, seufzte Thomas. Er selbst war sicher lange nicht so schnell wie die praktischen Einkaufswagen mit Elektromotor.
»Mensch, wir müssen hier weg!«, beendete Miriam die Debatte. »Ich höre die Detektive schon auf der Treppe!«
»Wohin so schnell?«, fragte Frank in die Runde. Er sah beim besten Willen keine Gelegenheit sich wirksam zu verstecken.
In diesem Augenblick beobachtete Jennifer einen älteren, grauhaarigen Mann in einem grauen durchsichtigen Anzug, der gerade die hinteren Türen eines Lieferwagens schloss. Wie Miriam beobachtete, klappte er die Türen aber lediglich zu ohne sie abzuschließen.
»Dort rein!«, bestimmte Miriam.
Thomas wollte widersprechen. Er stieg doch nicht in ein wildfremdes Fahrzeug, von dem niemand wusste, wohin es fuhr.
Bevor er jedoch etwas äußern konnte, packte ihn Frank mal wieder am Arm, riss ihn mit und beförderte ihn – nachdem Jennifer und Miriam schon hastig auf den abfahrenden Wagen gesprungen waren – unsanft in den Lieferwagen, ließ dann noch Ben den Vortritt und hechtete schließlich selbst als Letzter mit einem wagemutigen Sprung in das Auto.
Thomas kugelte quer durch den Wagen, hielt sich den schmerzenden Arm, rappelte sich langsam
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