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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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bedeuten hat!« Sie tippte mit dem Zeigefinger auf die Zahl, die auch Ben so erschreckt hatte. »Aber ich denke, die im Schulbüro werden es wissen!« Im EG befand sich, wie die Tafel auswies, eben das Schulbüro.
    Ben staunte mal wieder über Miriam. Es schien im Universum keine Situationen zu geben, die Miriam ernsthaft durcheinander zu bringen im Stande waren.
    Kaum hatte die Fahrstuhltür sich geschlossen, öffnete sie sich schon wieder. Die Kinder hatten die Fahrt überhaupt nicht gespürt, aber eine Leuchtdiode zeigte das EG an.
    Sie blickten in ein großzügiges und lichtdurchflutetes Foyer, welches eher an ein Kaufhaus oder Hotel erinnerte als an eine Schule. Vielleicht aber nur deshalb, weil weit und breit kein Schüler zu sehen war. Es war überhaupt niemand zu sehen. Das Foyer war leer.
    Kaum war Miriam jedoch einen Schritt aus dem Fahrstuhl herausgetreten, meldete sich eine Stimme, die fragte, wo sie hinwollte und wen sie zu sprechen wünschte, ob sie zu Besuch sei oder sich nur kurzzeitig aus dem Unterricht entfernt hatte.
    Miriam zuckte erschrocken zusammen. Wer sprach denn da überhaupt zu ihr?
    Jennifer tippte ihrer Freundin auf die Schulter und zeigte mit dem Kopf auf den Fragesteller. Miriam drehte sich um und sah es nun auch: Direkt neben dem Fahrstuhl stand ein Kasten, den Miriam auf den ersten Blick bestenfalls für einen Cola-Automaten gehalten hätte. Sie verspürte wenig Lust, sich mit so einem Ding zu unterhalten.
    »Ich will zum Schulbüro!«, antwortete sie knapp.
    Und wen wünschen Sie dort zu sprechen?
    Miriam fand, dass der Cola-Automat erheblich zu neugierig war. Wenn sie aber wirklich in der Zukunft waren, wie das Schild im Fahrstuhl vermuten ließ, dann konnte das Ding bestimmt mehr, als es den Anschein hatte. Andererseits fand sie es aber auch zukompliziert, einem Automaten ihre ganze Geschichte und Ratlosigkeit zu erläutern.
    »Die Schulsekretärin!«, sagte Miriam einfach. Eine Sekretärin gab es schließlich in jeder Schule.
    Wen?, hakte der Automat nach.
    Miriam wiederholte es.
    Sie meinen die Anmeldung?, präzisierte der Automat seine Frage.
    Miriam nickte, was der Automat erstaunlicherweise als Antwort wahrnahm.
Vielleicht ist es gar kein Automat, sondern eine getarnte Videokamera?,
überlegte Miriam.
    Legen Sie bitte Ihre Hand hier in das Fach!
    Miriam sah, dass der Kasten dort, wo beim Cola-Automaten die Dosen herausgekullert wären, eine rechteckige Öffnung besaß, deren Umrandung nun grün blinkte.
    Zögerlich steckte Miriam ihre Hand hinein.
    Der Automat nannte daraufhin Miriams vollständigen Namen, worüber sie sehr verwundert war. Noch mehr aber war sie erstaunt, als der Automat ihre angebliche Wohnadresse und ihr Geburtsdatum ansagte. Beides stimmte überhaupt nicht. Die Adresse war ihr unbekannt und als Geburtsdatum hatte er vom 6. Juni 2036 gesprochen. Das war doch Irrsinn!
    Alle Angaben korrekt?, versicherte sich der Automat.
    »Ja, ja!«, schwindelte Miriam. Es war doch schnurz, ob es stimmte. Hauptsache, sie kam endlich mal weiter.
    Ihre Freunde mussten dieselbe Prozedur über sichergehen lassen. Seksamerweise hatten alle dieselbe Adresse und dasselbe Geburtsdatum, woran der Automat sich aber nicht störte.
    Sie haben zwei Stunden Zeit, um ihre Angelegenheiten zu regeln. Beim Verlassen des Hauses melden Sie sich bitte ordnungsgemäß ab oder lassen Sie rechtzeitig Ihre Aufenthaltsgenehmigung verlängern. Vielen Dank!
    Der Automat schwieg und ließ fünf verdutzte Kindergesichter zurück.
    Miriam wollte sich schließlich endlich auf den Weg ins Schulbüro aufmachen, als der Automat sie doch noch zurückbeorderte. Wenn Sie bitte noch einen Augenblick warten würden?
    »Worauf?«, wollte Jennifer wissen.
    Nur eine Kleinigkeit, die noch geklärt werden muss. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung!, versicherte der Automat, worauf Frank sofort hellhörig wurde.
    Wenn irgendein Erwachsener behauptete, es bestünde kein Grund zur Beunruhigung, dann war dies nach all seiner Erfahrung der größte Grund zur Beunruhigung, den man sich überhaupt denken konnte. Es war so etwas wie das verklausulierte Vermeiden der höchsten Alarmstufe! Denn nur wenn etwas wirklich Schlimmes passiert war, kam ein Erwachsener überhaupt erst auf den Gedanken, dass jemand anders beunruhigt sein könnte! Das war bei Sportärzten nicht anders als bei Lehrern, Hausmeistern … oder eben seltsamen Automaten. Mit anderen Worten:
    »Nichts wie weg hier!«, schrie Frank und spurtete los, obwohl er

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