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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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Namen zu geben, als ob es sich um einen Roboter handeln würde!«
    Jennifer fand es eher bekloppt, eine Maschine miteinem Namen zu versehen, aber sie schwieg und hörte weiter zu.
    Chip zog die Schultern hoch. »Jedenfalls hat mein Vater dieses Erlebnis nie vergessen und mich – tja, ich kann es nicht leugnen – nach einer Wildgans benannt!«
    Jennifer fand das hundertmal schöner als den Namen eines mathematischen Symbols zu tragen, aber auch das behielt sie lieber für sich, denn damit hätte sie alle Anwesenden beleidigt. So zuckte sie nur etwas hilflos die Schultern und sagte beschwichtigend. »Ich finde den Namen Henriette okay!«
    Henriette bestand trotzdem darauf, Chip genannt zu werden, vergaß das Drama um ihren Namen und sagte endlich: »Wir verschwinden jetzt hier erst einmal!«
    Sie drückte auf irgendetwas an ihrem Anzug, hob kurz nacheinander die Füße, als ob sie in etwas Klebriges getreten wäre, und stand plötzlich auf Rollen!
    Frank war sofort begeistert und betrachtete sich die Sache genauer. Er bat Chip einen Fuß zu heben, die ihm zögerlich den Gefallen tat und nun dastand wie ein Pferd, das auf neue Hufeisen wartete.
    Chip hatte unter den Füßen einen richtigen kleinen Teppich aus unzähligen kleinen Kugeln, die sich noch viel leichter drehen ließen als die Räder eines qualitativ hochwertigen Inlineskates.
    Auch Kosinus stand mittlerweile auf Rollen, die offensichtlich im Fußteil des transparenten Kunststoff-Anzuges eingebaut waren.
    Chip ahnte schon die Antwort, als sie fragte: »Ihr habt so etwas nicht?«
    »Keine Ahnung!«, gab Frank zu und betrachtete ratlos seinen Anzug.
    Chip wies ihn an ihr seinen rechten Arm zu zeigen.
    Sie drückte auf eine bestimmte Stelle, an der Frank nie einen Knopf oder Schalter vermutet hätte. Es geschah allerdings nichts.
    »Füße anheben«, riet Chip ihm.
    Frank hob zunächst den linken Fuß und tatsächlich: Kaum hatte er den Fuß angehoben, schob sich auch unter seine Fußsohle ein solcher Kugelteppich.
    »Geil!«, fand Frank und machte mit seinen eingebauten Rollschuhen gleich ein paar Fahrübungen, die ihm außerordentlich gut gelangen. Es war wesentlich leichter als lnlineskates fahren, weil man auf den Roll-Teppichen auch ohne Schwierigkeiten stehen konnte.
    »Wie heißen die?«, wollte Frank wissen.
    »Spherical spins!«, antwortete Chip und zeigte Jennifer, Miriam, Ben und Thomas, wo an ihren Anzügen der entsprechende Schaltknopf saß.
    Kaum hatte Thomas seine Kugeln unter den Füßen, eierte er durch den Raum, als wäre er in Schmierseife getreten. Er fand nichts zum Festhalten und knallte krachend auf sein Steißbein. »Viel zu schnell!«, lautete sein Urteil. Das war alles. Nicht der kleinste Schmerzensschrei kam ihm über die Lippen. Er hielt sich auch nicht den Po oder sonst ein Körperteil. Der Sturz, der gar nicht so harmlos ausgesehen hatte, schien Thomas nicht das Mindeste ausgemacht zu haben, fiel Jennifer auf.
    »Wir sollten jetzt gehen!«, mahnte Kosinus, bevorJennifer ihre Beobachtung jemanden mitteilen oder Thomas hätte befragen können.
    Chip fuhr voraus, die anderen folgten, wobei Thomas sich noch unsicher an Frank festhielt. Kosinus nahm das Ende der Schlange ein. Bevor sie den Raum verließen, drehte er sich noch einmal zu seinen Mitschülern um und stellte unmissverständlich klar: »Ihr habt nichts gesehen, memo?«
    »Memo!«, erwiderten die Angesprochenen.
    Memo
schien das neue Wort für gecheckt oder in Ordnung zu sein, registrierte Miriam beiläufig.
    Chip führte Ben und seine Freunde in den so genannten Free Room. Damit war ein Raum gemeint, der von den Schülern selbst verwaltet wurde und in den Pausen und Freistunden nach eigenem Belieben genutzt werden konnte. Früher hätte man ihn einfach Aufenthaltsraum genannt.
    Das Besondere daran war, so erklärte Chip, dass sämtliche Lehrkräfte hier Zutrittsverbot hatten, ebenso wie die Schüler ja auch nicht ins Lehrerzimmer gehen durften. Jeder Jahrgang in jedem Stockwerk besaß einen solchen Raum.
    Dass eine Schule einen Aufenthaltsraum für Schüler besaß, war ja nichts Außergewöhnliches. Außergewöhnlich war, wie dieser Raum eingerichtet war. Er sah aus, als ob hier jemand zu Ostern mit übertrieben großen Dekorationseiern geschmückt hätte. Die bunten Eier baumelten an Metallfedern von der Decke, besaßen an einer Seite eine Öffnung und entpuppten sich als Sessel. Denn in einigen dieser ganz und gar mitweichen Kissen ausgelegten Eiern hockten Schüler und

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