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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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welches sich aus weiteren fünf Kollegen zusammensetzte, die in Vancouver, Aarhus, Shanghai, Lulua und Willisau saßen. Und manchmal spazierte sogar einer der Kollegen als Holografie durch das Arbeitszimmer ihrer Mutter.
    »Wow!«, machte Ben. »Das würde ich gern mal sehen!«
    »Bei uns geht es auch never!«, fiel Kosinus ein. »Ihr kommt niemals an dem Hauswachdienst vorbei. Der ist bei uns leider besonders straight. Wenn ich zu Hause birthday celebriere, muss ich das immer vier Wochen vorher anmelden und eine Namensliste der Gäste abgeben.«
    »Arme Sau!«, fand Miriam. »Wohnst du im Gefängnis?«
    »Fast!«, stimmte Kosinus bedauernd hinzu. »MeinVater ist Chef eines Media-planets. Das bedeutet höchste Gefährdungsstufe durch Anschläge und terroristische Entführungen!«
    Ben und seine Freunde erfuhren, dass ein Mediaplanet so etwas Ähnliches war wie zu ihrer Zeit ein Fernsehsender. Bloß im Jahre 2049 war das sozusagen ein Fernsehsender, eine Rundfunkstation, eine Zeitung, ein Videoverleih, eine Bücherei, ein Internet-Provider, ein Großkino, ein Musikgeschäft, ein Konzertsaal, ein Jahrmarkt, eine Werbeagentur und ein Einkaufszentrum in einem.
    »Also, where do we go?«, fragte sich Chip laut, kam jedoch nicht mehr dazu, sich Gedanken über die Antworten zu machen.
    »Da sind sie!«, rief eine zierliche Fistelstimme, die einem extrem blassen Bürschchen gehörte, das gerade seine weiße Nase durch die Tür steckte, sich umdrehte und jemandem winkte, von dem Frank sofort klar war, um wen es sich dabei handelte: Die Wachen!
    Seine Befürchtung wurde schneller bestätigt, als ihm lieb war. Schon kam einer dieser breitschultrigen Wächter um die Ecke, mit gezogener wasauchimmerfüreiner Waffe in der Hand.
    »Im Namen der Weltregierung: stehen bleiben, nicht rühren, Hände hoch, Finger gespreizt!«
    »Die Finger?«, fragte Miriam, die ein seltenes Talent besaß, in überraschenden und beängstigenden Situatonen nicht zu erschrecken. Sie kannte aus Filmen nur, dass die Gefangenen die Beine spreizen sollten, aber die Finger?
    Ben kapierte weshalb. Offenbar besaßen ihre High-Tech-Anzüge noch so manch nette Funktion, die für die Wache möglicherweise gefährlich werden konnte. Man musste nur die richtigen Stellen an den Ärmeln berühren, vermutete er. Deshalb ging er schnell auf Miriams Frage ein.
    »Ja, wieso denn die Finger?«, fragte auch Ben, worauf ihn einer der Wächter sofort anschrie: »Schnauze. Keinen Finger rühren. Ich warne euch!«
    Niemand achtete auf Thomas, der mal wieder so langsam war, dass keiner seine Bewegung mitbekam. Wieso sollten seine Finger etwas Gefährliches haben, fragte er sich und betrachtete seine Hände eingehend.
    »Du auch, Dicker!«, blaffte ihn plötzlich ein zweiter Wachmann an.
    Thomas kapierte gar nicht, wer gemeint war.
    »He, hörst du schwer?«, hakte der Wachmann nach.
    Thomas sah von seinen Händen auf. Dicker? Damit war er gemeint? Was konnte denn er dafür, wenn der blöde Anzug an ihm saß wie eine Pelle um die Wurst? Viel zu eng, das bescheuerte Ding. Thomas rieb sich mit der linken Hand das rechte Handgelenk. Ständig schnürte ihn dieser High-Tech-Fummel ein und jetzt wurde er auch noch Dicker genannt.
    »Nicht!«, schrie der Wachmann.
    Zu spät.
    Aus Thomas’ Anzug schoss ein weißes Spray heraus.
    »Achtung!«, brüllte Kosinus.
    »Deckung!«, empfahl Chip.
    »Scheiße!«, fiel dem Wachmann ein.
    Instinktiv sprangen Frank und Jennifer beiseite, rissen automatisch Miriam und Ben mit. Das weiße Spray traf den ersten Wachmann mitten ins Gesicht. Jaulend ging er zu Boden.
    »Oh, Mann!«, stöhnte Chip und betrachtete ihn mit sorgenvollem Blick.
    Unsicher fuchtelte der zweite Wächter mit seiner Waffe in der Gegend herum. Er zögerte, ob er seinem Kollegen helfen oder lieber die Kinder weiter in Schach halten sollte.
    Geistesgegenwärtig nutzte Chip seine Unentschlossenheit. »Es bleibt keine Wahl«, sagte sie noch. Sie drückte schnell auf ihren Anzug und auch der zweite Wärter wurde mithilfe des Sprays außer Gefecht gesetzt.
    Das kleine Bürschchen, das Ben und seine Freunde verraten hatte, stand regungslos da, wurde noch bleicher, als es ohnehin schon war, und hatte nun nicht die geringsten Zweifel mehr, besonders gefährliche Gangster aufgespürt zu haben. Hilflos und ängstlich presste er sich mit dem Rücken gegen die Wand und hoffte nicht weiter beachtet zu werden.
    Zitternd beobachtete er, wie die Fremden gemeinsam mit Chip und Kosinus aus dem Raum

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