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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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wach sein müssen ohne es gemerkt zu haben! Das geht doch gar nicht.«
    »Genau das ist der Punkt!«, bemerkte Chip wieder und ihre Miene verzog sich zu einer einzigen großen Sorgenfalte.

Neue Frisuren
    Chip wollte einfach nicht damit herausrücken, was sie mit ihrer Bemerkung gemeint hatte. »Mir war nur kurz etwas durch den Kopf gegangen«, wich sie fadenscheinig aus. Aber es ließ sich nichts machen. Sie schwieg beharrlich.
    Jennifer überfiel ein beklemmendes Gefühl. Sie bekam die vielen merkwürdigen Einzelheiten beim besten Willen nicht zu einem logischen, einsehbaren Ganzen zusammengepackt. Im Stillen ließ sie die Merkwürdigkeiten, die ihr aufgefallen waren, noch einmal Revue passieren:
    Im Labor wurde angeblich ihr Gehirninhalt gescannt und gespeichert. Ein Vorgang, den sie für eine Spinnerei gehalten hatte, der laut Auskunft des Computers hier in der Zukunft aber tatsächlich möglich gewesen war. Offenbar gab es mittlerweile auch Datenträger, auf die ihr Gehirninhalt gespielt werden konnte. Allerdings wusste niemand, wie diese Datenträger aussahen und auf welche Art und Weise der Inhalt ihres Gehirn abgerufen werden konnte. Tatsache war allerdings, dass sie nach dem Laborschlaf wieder in einem Labor aufgewacht waren, allerdings fünfzig Jahre später. Sie befanden sich zweifelsfrei in der Zukunft, wussten aber weder, wie sie hierher gekommen waren noch wie es zurückging.
    Mitunter zeigten ihre Körper eigenartige Reaktionen: Franks Schramme am Bein war verschwunden,sie selbst hatte nach der Ohnmacht keinerlei Schwächegefühl empfunden. Es war mittlerweile später Nachmittag, und obwohl sie bereits den ganzen Tag auf den Beinen waren und weiß Gott keinen Mangel an Aufregung zu beklagen hatten, empfand sie nicht die geringste Müdigkeit. Das war ja möglicherweise noch normal. Um eine Erschöpfung zu bemerken, war alles, was sie erlebten, viel zu spannend und auch beängstigend. Aber sie verspürte auch nicht den geringsten Hunger oder Durst. Und als Thomas aus purer Neugier die Bonbons im Kaufhaus aß, hatte er nichts geschmeckt.
    Mit ihren Körpern stimmte etwas nicht. Hatte das auch Chip bemerkt? Jedenfalls wurden Jennifer und ihre Freunde von Chip nicht für Verbrecher gehalten. Im Gegenteil: Trotz einer weltweiten Fahndung, waren Chip und Kosinus bereit ihnen zu helfen. Damit brachten sie sich sicher selbst in Gefahr. Warum aber taten sie es? Was vermuteten die beiden?
    Eine Bemerkung von Kosinus riss Jennifer aus ihren Gedanken: »Ihr braucht neue Frisuren!«
    »Was?«, empörte sich Miriam. »Ich war gerade vergangene Woche beim Friseur. Weißt du, was das gekostet hat? Es hat eine halbe Stunde gedauert, ehe mein Vater eingesehen hat, dass Frisuren heutzutage nun mal so viel kosten!«
    »Deine Frisur ist über fünfzig Jahre alt!«, konterte Kosinus trocken, worauf Jennifer laut loskicherte.
    »Kosinus hat Recht«, unterstützte Chip ihn. »Mit euren antiquierten Köpfen werdet ihr sofort entdeckt, wenn ihr nur einen Schritt vor die Tür setzt!«
    Miriam schnappte nach Luft. Antiquierter Kopf! Ihre neue Wahnsinnsfrisur! Nicht zu glauben! »Und wie …«, schnaubte sie verärgert, »… stellt ihr euch vor, sollen unsere Köpfe aussehen?«
    Kosinus grinste sie an, zeigte mit der Hand auf seine grün-metallic schimmernde Glatze und sagte das, was Miriam befürchtet hatte: »So!«
    »Niemals!«, entschied Miriam.
    »Doch!«, widersprach Frank entschieden. »Hab dich nicht so. Wegen dir lasse ich mich nicht wieder in das Labor verschleppen. Außerdem: So genial ist deine Frisur ja nun auch wieder nicht.«
    »Arschloch!«, fauchte Miriam, holte aus und verpasste Frank für seine freche Bemerkung eine schallende Ohrfeige.
    Jennifer machte sich schon auf den Sprung um dazwischenzugehen. Wenn eine wild gewordene Miriam und ein zorniger Frank aufeinander losgingen, dann waren die beiden schwerer auseinander zu bringen als zwei Kampfhunde, die sich ineinander verbissen hatten. Da musste man schnell genug sein und den Kampf beenden, bevor er begonnen hatte.
    Frank allerdings machte keinerlei Anstalten, sich zu wehren. Verblüfft sah er Miriam an ohne sich auch nur die Wange zu halten und sagte zu deren Überraschung: »Mach das noch mal!«
    Miriam fasste das als Provokation auf. »Kannst du haben!«, fauchte sie. »Wenn du dich nicht entschuldigst, fängst du gleich noch eine!«
    »Nein, nein!«, stellte Frank klar. »Ich meine es ernst.Verpass mir noch mal eine Ohrfeige. Aber kräftig. So hart wie du

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