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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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folgen.
    »Das können wir nur herausbekommen, indem wir ihm folgen!«, verkündete Ben.
    Er empfing einen kritischen Blick von Jennifer. Warum sollten sie Kolja nachlaufen? Im selben Moment fiel es ihr selbst ein.
     Kolja war in einer Rolle gefangen, die ihn zum Bösewicht werden ließ. Er hatte Frank verfolgtund führte nun die Bande an, die die Stadt geflutet hatte. Wenn sie Kolja aus seiner miesen Rolle herausreißen wollten, mussten
     sie an ihn herankommen.
    »Also!«, sagte Ben. »Gehen wir?«

Bild der Erkenntnis
    Die Pyramide ließ sich leichter öffnen, als Ben befürchtet hatte. Miriam hatte der Pyramide »Sesam öffne dich!« zugerufen.
     Aber das hatte natürlich nichts bewirkt.
    Jennifer hatte die vordere Wand der Pyramide abgetastet, in der Hoffnung, einen verborgenen Griff oder Knopf zu finden.
    Frank bevorzugte die direkte Methode, hatte mit dem Fuß einmal kräftig gegen die Wand getreten. Infolgedessen tat ihm jetzt
     der Knöchel weh.
    Und Ben war überzeugt, den Türöffner überhaupt nicht an der Pyramide finden zu können.
    »Oft muss man die Computerfigur nur auf den exakt richtigen Platz vor einer Tür stellen, damit die Tür sich öffnet«, wusste
     er aus zahlreichen Spielen.
    Ben behielt recht. Plötzlich schob die Wand sich wie ein Rollladen auf und die Kinder konnten eintreten.
    In der Pyramide war es heller als draußen. Eine Treppe führte abwärts.
    Miriam ging voran, dann kam Ben, gefolgt von Jennifer. Am Schluss Frank.
    Fünfzig Stufen hatte Miriam gezählt, bis sie unten ankamen und sich zwischen zwei Wegen entscheiden konnten.
    »Wollen wir uns in zwei Gruppen teilen?«, fragte Ben.
    Jennifer hielt das für keine gute Idee und auch Frank fühlte sich sicherer, wenn sie zu viert blieben. Schon einmal war er
     an diesem Tag allein verfolgt worden. Das reichte.
    »Dann rechts!«, schlug Ben vor.
    »Warum rechts?«, fragte Miriam.
    »Weiß nicht!«, antwortete Ben. »Hätte ich links gesagt, hättest du gefragt: Warum links?«
    »Klar!«, gab Miriam zu. »Ich hatte gehofft, du wüsstest, was du tust!«
    »Pff!«, machte Ben.
    »Wohin denn nun?« Frank wurde ungeduldig.
    »Nach rechts!«, entschied Jennifer.
    »Warum?«, fragte Miriam wieder.
    »Hör auf damit!«, forderte Ben.
    Doch Jennifer antwortete. »Weil ich glaube, dass Kolja sich für rechts entscheiden würde!«
    Miriam war zufrieden. »Das ist doch wenigstens ‘ne Antwort!«
    Sie folgte Jennifer nach rechts.
    Ben und Frank sahen sich an und schüttelten die Köpfe.
    Der Weg war dreißig Schritte lang und endete bei zwei Türen.
    Miriam drückte die Klinke der linken Tür.
    »Offen!«, strahlte sie, stieß die Tür auf, machte denSchritt über die Schwelle und blieb mit weit aufgerissenen Augen stehen.
    »Das gibt es ja nicht!«
    Sie schaute in einen dunkelblau beleuchteten Raum, der unendlich zu sein schien. Jedenfalls konnte sie keine Wände erkennen.
     Der Raum hatte auch keinen Boden. Nur einen Schritt weiter und Miriam wäre in die Tiefe gestürzt. Statt aus Wänden und Boden
     bestand der Raum aus unzähligen Quadern, also rechteckigen Blöcken, die sich senkrecht und waagerecht durch den Raum bewegten
     wie frei schwebende Fahrstühle. Immer wieder erreichten zwei oder mehrere Quader dieselbe Ebene, sodass man für einen kurzen
     Moment die Möglichkeit gehabt hätte, von einem Block zum nächsten zu gehen, um erneut abzuwarten, bis der nächste Block dieselbe
     Ebene erreichte. Auf diese Weise verschoben sich ständig die Fortbewegungsmöglichkeiten innerhalb des Raumes, der gesamte
     Raum veränderte sich unentwegt.
    Ben erkannte sofort, in welchen Raum sie blickten: »Das ist das Labyrinth!«
    »Das ist ein Labyrinth?«, wunderte sich Frank. Er hatte es sich ganz anders vorgestellt. Er kannte Labyrinthe aus Rätselzeitungen,
     von der Kirmes oder aus dem Fernsehen, wenn Laborratten durchgeschickt wurden, um deren Intelligenz zu testen. Nie hatte er
     sich vorgestellt, dass das Labyrinth in der Stadt der Kinder dreidimensional und beweglich war!
    »Da müssen wir hoffentlich nicht durch!« Das Durchqueren des Labyrinths erschien Jennifer schon schwer genug. Zudem aber wussten
     sie ja noch nicht einmal, was sie auf der anderen Seite erwartete. Vielleicht gab es gar keine andere Seite, weil der Raum
     tatsächlich unendlich war. Andererseits: Ein Labyrinth, das irgendwo begann, musste auch irgendwo aufhören.
    »Wir können ja erst mal den anderen Weg gehen!«, schlug Frank vor. Er war zwar der Sportlichste von

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