Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder
organisieren und so lange wie möglich ausharren.
Frank erschien es zunächst ganz einfach. Die Kinder im Museum mussten den Angreifern einfach immer nur das Codewort sagen,
um sie aus ihren Rollen herauszuholen! Doch Ben glaubte, dass ein solches Zurückholen aus der Programmierung nicht bei allen
Kindern der Stadt möglich war. Schon länger hatte Ben ja dieTheorie vertreten, dass die Kinder sich unterschiedlich lang hier in der Stadt der Kinder aufhielten. Einige wie sie selbst
waren recht neu, andere schienen sich bereits seit langer Zeit hier eingerichtet zu haben.
Kurzum: Der Widerstand im Museum reichte wahrscheinlich nicht aus. Besser wäre es, würde es Ben, Frank, Jennifer, Miriam und
Kolja in der gleichen Zeit gelingen, die Programmierer ausfindig zu machen und sie irgendwie zu besiegen. Das war die einzige
Möglichkeit, die Armeen zu stoppen, die in dieser Minute das Museum angriffen.
Kolja hätte lieber Achmed und die anderen unterstützt, als zwei Programmierer zu suchen, doch die anderen waren strikt dagegen.
Sie waren froh, Kolja nicht mehr als Gegner, sondern als Freund wiedergewonnen zu haben. Sie wollten ihn kein zweites Mal
verlieren. So fügte sich Kolja in seine Rolle.
»Okay!«, sagte er. »Und wo suchen wir die Programmierer?«
»Gute Frage!«, entgegnete Ben. »Wenn du dich erinnern könntest, wüssten wir es, denn ich vermute, du warst gerade auf dem
Weg zum König.«
»Gut!«, sagte Jennifer. »Wir sind im Königspalast und werden hier sicher den König finden. Aber selbst wenn es uns gelänge,
ihn zu überwältigen . . . wie auch immer . . .«
»Das lass mich nur machen!«, sprach Kolja dazwischen und rieb sich schon die Fäuste.
Jennifer hatte für ihn nur ein Stirnrunzeln übrig. Sie war überzeugt, dass in dieser Auseinandersetzung harte Fäuste als Letztes
gefragt waren. Deshalb setzte sie ihren Satz fort: ». . . selbst wenn es uns gelänge, den König zu überwältigen, bleibt immer
noch die Frage: ›Wer ist der Programmierer der Vermummten und wo steckt er?‹.«
Audienz beim König
Die Kinder hatten sich entschieden, die Aufgaben der Reihe nach anzugehen. In der Hoffnung, Achmed und Thomas würde es gelingen,
den Widerstand gegen die Angreifer lang genug aufrechtzuerhalten, wollten sie zunächst den König suchen und anschließend versuchen
herauszubekommen, wer die Vermummten führte. Ben rechnete sogar mit der Möglichkeit, beim König selbst mehr über den Feldherrn,
sprich: Programmierer der Vermummten, zu erfahren.
»Der König wird schließlich wissen, gegen wen er kämpft!«, hoffte Ben.
Der Weg zum König konnte nicht mehr weit sein. Schon eine Tür weiter würden sie auf die Leibwache des Königs stoßen. Ob die
sich durch Befehle aus ihren Rollen befreien ließen, durfte bezweifelt werden. Aber irgendwie mussten sie weiterkommen. Wenngleich
der Weg zum König kurz schien, so war er doch nicht weniger beschwerlich.
Miriam legte ihren Kopf in den Nacken, sah zur Decke und fragte sich, wo Kolja eigentlich hergekommen war, als er sich mit
seinem Gefolge von der Decke abgeseilt hatte.
Franks Miene hellte sich mit einem Mal auf. »Das ist doch die Idee!«, fand er. »So wie Kolja unbemerkt indiesen Raum eingedrungen ist, so können wir vielleicht auch die nächsten Räume erreichen. Koljas Leute haben die Ausrüstungen
doch noch bei sich!«
Jennifer grinste. »Und im Gegensatz zu Kolja wissen die auch, wohin die Gänge führen und wo sich der König befindet«, fiel
ihr ein. »Sie sind ja noch in ihren Rollen!«
Ben schlug sich gegen die Stirn. »Natürlich!«
Miriam begann sofort mit der Befragung. Nachdem Kolja, den sie noch immer für ihren Anführer hielten, die Erlaubnis erteilt
hatte, gaben seine Gefolgsleute auch bereitwillig Auskunft.
»Zwischen den Stockwerken gibt es geheime Hohlräume!«, erzählte einer. »Niedrige Kriechgänge, durch die man unbemerkt von
Raum zu Raum gelangen kann. In jedem Raum gibt es Klappen, durch die man in die Gänge hinein- oder hinausgelangt!«
»Und wo ist der Sitz des Königs?« Miriam glaubte sich mit ihrer Befragung kurz vor dem Ziel. Entsprechend enttäuscht war sie,
als der Befragte nur mit den Schultern zuckte, auf Kolja zeigte und antwortete: »Das weiß nur unser Anführer!«
Miriam schaute Kolja an. Der »Anführer« wusste leider von gar nichts. Kolja zog entschuldigend die Augenbrauen hoch.
»Also müssen wir durch die Schächte!«, lautete Franks Vorschlag. Er
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