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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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dazustehen!
    Nicht einmal die Augenlider bewegte er. Den Blick hielt er starr geradeaus, obwohl er zu gern beobachtet hätte, wie Frank,
     Jennifer und Miriam mit ihrer Aufgabe klarkamen, in einer der Boxen stillzustehen. Täuschend echt stillzustehen. Die Verfolger
     hatten den Raum mit den gelagerten Kindern betreten und suchten ihn penibel ab. Ben, Frank, Miriam und Jennifer hatten sich
     als Gleiche unter Gleichen in die freien Boxen gestellt. Eben noch war es für sie eine Horrorvision gewesen, selbst als programmierte
     und bestellte Kinder missbraucht zu werden. Jetzt hatten sie sich zur Tarnung freiwillig unter sie gemischt. Jennifer hatte
     es für die beste Möglichkeit gehalten, den Verfolgern zu entkommen. So wie es aussah, behielt sie recht. Die Verfolger suchten
     verzweifelt, waren sich sicher gewesen, Ben und seine Freunde in diesem Raum aufzuspüren, und hatten nun sicht- und hörbare
     Schwierigkeiten, ihre Niederlage einzugestehen.
    »Einen Raum weiter können sie nicht sein!«, riefeiner der Verfolger. »Dort hätte sie die Königswache erwischt!«
    Wie auf Stichwort öffnete sich die Tür, durch die Frank hatte entwischen wollen, und zehn uniformierte Kinder traten ein,
     die offenbar die Leibwache des Königs darstellten.
    Ben fiel ein Stein vom Herzen. Gut, dass sie auf Jennifer gehört hatten. Die Verfolger hatten den Raum von beiden Seiten belagert.
     Wären sie Franks Vorschlag gefolgt, wären sie geschnappt worden.
    Wenn im nächsten Raum allerdings schon die Leibwache des Königs zuständig war, so konnten sie sich nicht weit vom König selbst
     befinden. Sie waren also auf dem richtigen Weg, wobei Ben nicht klar war, was sie eigentlich hätten tun wollen, wenn sie dem
     König begegnet wären. Warum waren sie überhaupt Kolja durch den Pyramideneingang gefolgt? Sie hätten sich die Konsequenzen
     vorher besser überlegen sollen. Doch nun war es zu spät. Natürlich juckte Ben wieder die Nase. Es passierte ihm immer in Situationen,
     in denen es lebenswichtig war, mucksmäuschenstill zu sein. Es war eine Tücke der Psyche. Wenn er wusste, dass er sich auf
     keinen Fall bewegen durfte, juckte prompt die Nase. Als ob ihn sein Nervensystem zusätzlich auf die Probe stellen wollte.
     Bens Mutter besaß ein ähnliches Problem. Immer wenn sie im Kino oder im Theater in der Mitte der Sitzreihe saß, bekam sie
     mit Beginn der Vorstellung das Gefühl, auf die Toilette zu müssen.Wenn es nur darum ging, still zu sein, hatte Ben eine Technik entwickelt, die Nase so zu rümpfen, dass das Jucken verschwand.
     Aber nun musste er nicht nur still, sondern auch bewegungslos sein. Ein Naserümpfen kam nicht infrage. Er versuchte, an etwas
     anderes zu denken. Aber an was? Seine Gedanken blieben bei der juckenden Nase. Egal, woran er auch dachte, im Vordergrund
     blieb die juckende Nase. Wie eine Fehlermeldung auf dem Computermonitor. Was man auch anstellte, das blöde Fenster mit der
     Fehlermeldung blieb – bis zum Neustart. Für Ben gab es keinen Neustart. Das Jucken der Nase blieb. Vermutlich hätte Ben keine
     Chance gehabt, hätte sich irgendwann an der Nase kratzen oder niesen müssen und sich und die anderen damit verraten.
    Die Rettung kam von außen.
    Nicht etwa durch eine der beiden Türen, die Ben bis vor einer Sekunde noch für die einzigen Eingänge gehalten hatte. Sondern
     von oben. Die Verfolger waren genauso überrascht wie Ben, als in der Decke des Raumes plötzlich ein paar Klappen aufsprangen,
     die zuvor niemand wahrgenommen hatte, und sich aus den Öffnungen heraus eine ganze Anzahl von vermummten Kämpfern abseilte.
    »Kolja!«, hätte Ben beinahe geschrien, doch im letzten Moment konnte er sich seinen Ausruf verkneifen.
    Unter normalen Umständen hätte Ben sich gefreut, denn Kolja kam genau im richtigen Moment, um Benund seinen Freunden aus der Bredouille zu helfen, doch Ben zweifelte, ob dies das Motiv für Koljas Angriff war. Kolja wusste
     vermutlich gar nichts von Bens Anwesenheit. Ihm und seinem Gefolge ging es nur darum, die Königstreuen zu besiegen, den König
     zu schlagen und selbst die Macht über die Stadt zu übernehmen.
    Kolja und seinem Gefolge war es gelungen, den Überraschungsmoment zu nutzen. Ehe die Königstreuen begriffen, was passierte,
     und sich organisieren konnten, waren sie von Koljas Truppe schon überwältigt worden.
    Kolja gab den Befehl, die Königstreuen zu fesseln. Dann sah er sich um und blieb vor Miriam stehen.
    Er schien sich dunkel an sie zu

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