Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder
anderen Straßenseite hatten zwei Kinder den Unfall ebenfalls mitbekommen. Als sie sahen, dass sich niemand verletzt
hatte, machten auch sie sich über die Fahrkünste der Polizisten lustig.
Die beiden Uniformierten sprangen daraufhin aus ihrem Wagen, zogen ihre Gummiknüppel und begannen wild auf die lachenden Kinder
einzuschlagen.
»Die haben wohl ‘ne Macke!«, empörte sich Miriam. Sie sprintete über die Straße und rief den Polizisten zu, sofort die Prügelei
zu beenden.
Die Polizisten zeigten keine Reaktion.
Jennifer war sofort klar, dass auch Miriam gleich in Schwierigkeiten stecken würde. Sie folgte ihrer Freundin, auch die anderen
kamen nach, um Miriam beizustehen.
Frank erreichte die andere Straßenseite, als einer der beiden Polizisten gerade auf Miriam einschlagen wollte. Frank warf
sich dazwischen, packte den Arm des Polizisten, drehte ihn auf den Rücken. Mit der anderen Hand krallte er dem Polizisten
in die Haare, schlug ihm die Beine weg und hatte ihn auf dem Boden liegend in seiner Gewalt.
»Alarm! Überfall!«, schrie der andere Polizist in seinFunkgerät. Mehr konnte er nicht sagen. Mit zwei gezielten Schlägen hatte Kolja ihn zur Strecke gebracht.
»Das kommt euch teuer zu stehen!«, röchelte der Polizist am Boden.
Jetzt hatte auch Thomas die andere Straßenseite erreicht. Er mischte sich nicht in die Prügelei ein, sondern hatte sogleich
das Polizeiauto in seinen Besitz genommen. Gerade rechtzeitig bekam er mit, wie jemand in der Zentrale über Funk den gemeldeten
Überfall weitergab und sofort drei weitere Polizeiwagen zur Unterstützung losschickte.
»Wir sollten sehen, dass wir hier wegkommen!«, rief er den anderen zu.
»Okay!«, entschied Jennifer schnell. »Miriam ans Steuer! Die anderen zusammenrücken, und dann nichts wie weg!«
Mit sieben Personen wurde es sehr eng in dem Polizeiwagen, aber es ging. Frank hielt noch immer den Polizisten fest, als die
anderen schon eingestiegen waren. »Was mache ich denn mit dem?«, fragte er.
»Den nehmen wir mit!«, entschied Ben. »Er kann uns einige Fragen beantworten!«
»Bist du verrückt?«, widersprach Miriam. »Der passt doch nicht auch noch hier rein!«
Frank lächelte ihr zu. »Das mache ich schon!«, sagte er, bugsierte den Polizisten in den Kofferraum und zwängte sich zu Jennifer
auf den Beifahrersitz.
Miriam düste los.
»Bedien den Knopf dort!« Thomas zeigte auf das Armaturenbrett.
Miriam tat ihm den Gefallen. Zusätzlich zum Blaulicht begann nun noch die Sirene zu heulen.
»Idiot!«, schimpfte Kolja. »Wir sind doch auf der Flucht, Mann! Auffälliger geht’s ja wohl nicht!«
Erst als Kolja dies sagte, wurde den anderen die Situation bewusst. Sie waren offensichtlich in eine komplett organisierte
Stadt hineingeraten, die von einer starken Polizei überwacht wurde. Sie waren schon wegen Ladendiebstahls verfolgt worden
und befanden sich nun auf der Flucht, weil sie zwei Polizisten niedergeschlagen und einen Polizeiwagen gestohlen hatten. Wer
immer diese Stadt organisierte, in dem herrschenden System gehörten sie nun zweifellos zur Unterwelt.
Ein neues Level
In der Schule hatte sich nichts verändert, außer dass ein Großteil der Schüler das Warten auf die Lehrer aufgegeben hatte
und nach Hause gegangen war. Nur wenige waren in der Schule geblieben und warteten auf Ben und seine Freunde.
Der kleine Max lief auf Jennifer und Miriam zu. »Die sagen alle, die Erwachsenen sind schon wieder weg. Stimmt das?«
Auch er hatte das Abenteuer in der Stadt der Kinder seinerzeit miterlebt und war wie alle froh gewesen, als es vorbei war.
»Ja, es stimmt!«, sagte Jennifer und strich ihm über den Kopf.
»Das dachte ich mir«, sagte der kleine Max mit trauriger Stimme. »Wir haben schon angefangen, die Matten in der Turnhalle
auszulegen!«
Ben schmunzelte. Beim ersten Abenteuer hatten sie in der Turnhalle eine Schlafstätte für alle eingerichtet. Offenbar wollte
Max es wieder so haben.
»Gut gemacht!«, lobte er. Trotzdem ahnte er, dass dieses Mal das Problem nicht auf die gleiche Art zu lösen war wie damals.
Als Erstes mussten sie herausbekommen, was hier vorging.
»Sind Polizisten hier gewesen?«, fragte er Max.
»Polizisten?«, wunderte sich Max. »Ich denke, die Erwachsenen sind verschwunden?«
»Also nicht!«, interpretierte Frank die Antwort.
»Wir machen es zunächst wie damals!«, schlug Ben vor. »Miriam, du besorgst Lebensmittel und . . .«
»Wie denn?«, warf Miriam
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