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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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wir uns nie besonders gut verstanden.“
    In seiner Stimme schwang ein verletzlicher Unterton mit. Ich scheute davor zurück, weitere Fragen über seinen Bruder zu stellen. Zumindest im Augenblick.
    „Jonathan pflanzte uns beiden einen Prototyp ein – das ist die zweite Narbe, die du an meinem Hinterkopf ertastet hast. Allerdings haben sie nie richtig funktioniert. Die nächsten Chips, die ein paar Monate später fertig waren, liefen dagegen einwandfrei. Wegen des Andrangs mussten die Abonnenten lange warten, wenn sie sich eines der Implantate einsetzen lassen wollten. Die Leute meines Vaters bestachen das Gefängnis, um die Insassen für das Spiel zu benutzen – die Level wurden bei jedem Zyklus, der gespielt wurde, gefährlicher. Ich durfte mir die Aufgaben ausdenken, die es zu bestehen galt. Ich hatte unglaublich viel Spaß dran. Gewannen die Teilnehmer, wurde ihre Haftstrafe reduziert. Doch eines Tages wurde einer der Kandidaten während der Show getötet. Es war ein Unfall. Ich war geschockt. Ich glaubte, ich würde zur Verantwortung gezogen werden, weil das Spiel meine Idee gewesen war.“
    „Lass mich raten“, sagte ich mit rauer Stimme. „Die Abonnenten fanden es ganz toll.“
    Grimmig nickte er. „Ja. Eine normale Gameshow reichte ihnen plötzlich nicht mehr. Sie wollten mehr Blut, mehr Tod, mehr von allem. Und wenn es nur Häftlinge waren – Mistkerle, die sowieso lebenslänglich saßen –, wen störte es dann schon? Allerdings war es mir nicht egal. Es machte mir sehr zu schaffen. Aber ich war eben nur ein sechzehnjähriger Junge. Niemand scherte sich darum, was ich dachte.“
    Rogan starrte mich an, als würde er damit rechnen, dass ich ihn voller Abscheu anschauen würde. Ich konnte nicht gerade behaupten, dass es leicht war, das alles zu hören, doch ich wusste, dass er aufrichtig war. Er schämte sich für das alles. Und er hatte gefürchtet, dass ich ihn dafür hassen würde. Aber ich hasste ihn nicht. Ich war abgestoßen. Jedoch nicht von ihm. Wie er schon gemeint hatte: Er war damals noch ein Kind gewesen. Es mochte ursprünglich seine Idee gewesen sein, dennoch trug er nicht die Schuld daran, dass es zu dieser kranken, perversen Show geworden war, bei der Menschen zur Belustigung anderer ihr Leben verloren.
    Rogan lief langsam durch das Zimmer. „Das alles hat mich ziemlich mitgenommen, schätze ich. Es hat mich tiefer in die Kerometh-Abhängigkeit getrieben. So weit, dass ich allmählich anfing, den Bezug zur Wirklichkeit zu verlieren. Mein Vater steckte mich in Jonathans Entzugsprogramm. Doch der Entzug …“ Er schüttelte den Kopf. „Es war die Hölle. Und es verschlimmerte alles nur noch. Ich war besessen von meinen Fehlern, meinen Entscheidungen. Ich wusste, dass ich etwas unternehmen musste, um das Chaos zu beseitigen, das ich angerichtet hatte. Ich musste verhindern, dass noch jemand starb. Eines Nachts verschwand ich aus der Klinik, ging dorthin, wo das Programm in den Sender eingespeist wurde und fing an, Verbindungskabel zu ziehen und die Computer zu zerstören. Mein Vater versuchte, mich aufzuhalten, aber ich stieß ihn gegen eine Reihe von Computern. Es gab einen Stromstoß – also eine gewaltige Überspannung, die anschließend für einen Stromausfall sorgte. Als ich in die Therapieeinrichtung zurückkehrte, wartete bereits die Polizei auf mich. Mein Vater hatte sie gerufen. Er ließ mich verhaften. Allerdings nicht, weil ich eingebrochen war und fremdes Eigentum zerstört hatte. Amnächsten Tag gab es Bilder von mir, Videoaufnahmen – alle gefälscht –, und es wurde verbreitet, dass ich diese Mädchen ermordet hätte.“
    Er fuhr sich mit der Hand über den Mund. Sein Blick wirkte gehetzt. „Meine Familie wandte sich von mir ab. Mein Dad enteignete mich und wollte nichts mehr mit mir zu tun haben. Und das Gericht schickte mich nach St. Augustine’s, wo ich bis zu meinem achtzehnten Geburtstag bleiben sollte. Wenn ich nicht zugestimmt hätte, an Countdown teilzunehmen, würde ich jetzt meine Koffer für Saradone packen.“ Er stieß ein knappes, freudloses Lachen aus. „Ich hätte nie gedacht, dass mein Vater mich wiedersehen wollen würde. Aber hier bin ich nun. Vielleicht möchte er zuschauen, wie ich sterbe. Vielleicht ist das für ihn eine Art Abschluss – dass sein nichtsnutziger Sohn endlich für immer weg ist.“
    Er verstummte. Ich starrte ihn nur an und versuchte, alles zu begreifen, was er erzählt hatte, und einen Sinn darin zu erkennen.
    „Also willst

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