Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
Vom Netzwerk:
nicht.
    „Was ist?“, hakte ich nach und schob die Schranktür zu.
    Sein Adamsapfel zuckte, als er schluckte. Er betrachtete ein kleines Bild mit einem See darauf, das über meiner Schulter an der Wand hing. „Also, du willst ganz sicher auf diese Mädchenschule gehen?“
    „Ja. Natürlich. Ich wüsste nicht, wohin ich sonst sollte.“
    „Lass dir nur von niemandem einreden, dass es falsch ist, eine Psi zu sein – so wie der Mistkerl es wollte. Es ist nämlich nicht falsch. Jonathan hat recht: Es ist ein Geschenk.“
    „Nur noch ein Grund mehr, das Institut zu besuchen, damit ich mit anderen zusammen sein kann, die so sind wie ich. Sonst würde ich ja denken, dass ich ein totaler Freak bin.“
    „Du bist kein Freak.“
    „Danke für die Blumen.“ Ich lehnte mich an die Wand. Vorher war es nicht so schwierig und unangenehm gewesen, mit Rogan zu sprechen, oder? Nachdem mir nun bewusst war, dass sich unsere Wege trennen würden, schien alles schwerer zu sein. „Wie sehen deine Pläne aus, wenn du dir noch nicht sicher bist, was du studieren willst?“
    „Außer auf Nachrichten über meinen Vater zu warten, habe ich noch keine Ahnung.“ Er schüttelte den Kopf. „Genau genommen habe ich keinen Schimmer, was ich demnächst machen möchte.“
    Ich nickte und versuchte, diese überwältigende Traurigkeit zu verdrängen – es war verrückt, wegen des Abschieds von einem Jungen, den ich erst vor ein paar Tagen kennengelernt hatte, so niedergeschlagen zu sein. „Tja, ich wünsche dir viel Glück.“
    „Ja, ich dir auch.“
    „Echt, Rogan. Ich weiß nicht, was geworden wäre, wenn du bei alldem hier nicht an meiner Seite gewesen wärst.“
    „Ich empfinde es genauso.“
    Es herrschte Schweigen, und ich fühlte mich wieder sehr unsicher. Mir fehlten die Worte. Er lief zurück Richtung Tür, blieb jedoch dort stehen und hielt mich zurück, als ich an ihm vorbeigehen wollte.
    Ich musterte ihn. „Soll ich irgendwie Wegezoll zahlen oder so?“
    Er verzog die Lippen zu einem Lächeln. Scheinbar konzentriert betrachtete er einen Fleck auf dem Boden neben meinen Füßen. „Keinen Wegezoll.“
    Trotzdem rührte er sich nicht.
    „Und?“, hakte ich nach.
    Er schnaubte leise und hob endlich den Kopf, um mich anzusehen. „Das wird bestimmt komisch.“
    Ich biss mir auf die Unterlippe. „Was wird komisch?“
    „Dich nicht mehr in der Nähe zu haben.“
    Mein Herz schlug schneller. „Ich dachte, du wärst froh, mich endlich los zu sein.“
    „‚Froh‘ ist nicht der richtige Ausdruck für das, was ich gerade empfinde.“
    Ich zögerte. „Was empfindest du denn?“
    Er zuckte die Achseln und ließ mich los. „Vergiss es. Mir ist klar, dass die letzten Tage schlimm für dich waren, Kira. Mach dir keine Sorgen: Das Schlimmste ist überstanden.“
    Ich ging an ihm vorbei, doch er fasste mich am Handgelenk.
    „Es gibt nur eines, das ich wirklich noch wissen muss.“
    „Was?“
    Er legte seine Hände an mein Gesicht. Im nächsten Moment presste er seinen Mund auf meinen und küsste mich so leidenschaftlich, dass es mir den Atem raubte.Er drängte mich an die Wand, und das Bild vom See landete auf dem Boden und zersprang.
    Die Erfahrung nach dem Belohnungslevel hatte in einem solch peinlichen Desaster geendet, dass es die Augenblicke beeinflusst hatte, die wir zusammen verbracht hatten. Ich hatte sogar daran gezweifelt, was ich zu fühlen begonnen hatte. Doch dieser Kuss war so unerwartet, so richtig. Ich erkannte, dass das einzig Schlimme an dem Moment mit Rogan gewesen war, dass er unterbrochen worden war.
    „Was wolltest du wissen?“, fragte ich, als wir uns eine Sekunde voneinander lösten. Mein Herz schien eine Million Mal in der Minute zu schlagen.
    Er grinste. „Ob du meinen Kuss erwidern würdest.“
    Ich wollte lachen, aber sein nächster Kuss ließ meine Knie weich werden.
    Er schob seine warmen Hände unter meinen Pullover und schlang sie um meine Taille. Er zog mich an sich. Es gab keine Zukunft, keine Vergangenheit, sondern nur diesen Augenblick. Alles, was ich mit absoluter Sicherheit wusste, war, dass ich ihn niemals loslassen wollte.
    Doch dann fiel eine Tür zu und ich erstarrte.
    „Was zum …“ Rogan vergeudete keine Zeit. Er schnappte sich seine Pistole und rannte die Treppe hinunter. Ich folgte ihm.
    Unten bogen wir um die Ecke und entdeckten, dass Jonathan zurückgekehrt war. Er stand mit dem Rücken zu uns und hatte sich auf die Spüle gelehnt.
    Erleichtert atmete ich durch. „Jonathan.

Weitere Kostenlose Bücher