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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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seine Aufmerksamkeit zu erregen, und streckte den Arm nach ihm aus. „Wir haben keine Zeit mehr. Sie kommen.“
    „Ich weiß.“
    In seinen Augen blitzte etwas auf, während er mich anblickte. Entschlossenheit.
    Es machte mir große Sorgen.
    Der Mann musterte ihn stirnrunzelnd an. „Der Shuttle fährt los, junger Mann. Willst du nun einsteigen oder nicht?“
    Rogan schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, Kira. Ich kann dich nicht begleiten.“
    Ich starrte ihn an. „Was?“
    „Nachdem Jonathan jetzt tot ist, muss ich bleiben.“ Der Ausdruck in seinen Augen wirkte gequält.
    Panik breitete sich in meiner Brust aus. „Nein. Nein, Rogan! Du musst jetzt in diesen Zug.“
    „Ich kann mich nicht einfach von ihm abwenden. Nicht, nachdem ich nun all das über … über meinen Vater weiß.“
    Das konnte nicht wahr sein. Nicht jetzt. Nicht, nachdem wir nun so kurz davorstanden, endlich für immer fliehen zu können! „Wir können später darüber nachdenken, sobald wir an einem sicheren Ort sind. Diese Männer …“
    „Diese Männer werden von etwas Bösem beherrscht, das gestoppt werden muss.“ Seine Miene wirkte angespannt, aber entschieden. „Ich würde gern mit dir kommen, doch ich kann nicht gehen. Ich muss ihn aufhalten.“
    Der Zug stieß einen schrillen Pfeifton aus.
    Wir hatten Fahrkarten. Der Shuttle war da. Er wollte losfahren und uns an einen sicheren Ort bringen. Mein Traum davon, ein neues Leben zu beginnen, sollte endlich wahr werden – es war alles, was ich mir je erträumt hatte.
    „Ich muss jetzt los“, sagte Rogan zu mir. Seine Stimme klang ernst. „Ich muss das tun, Kira. Du verstehst das doch, oder?“
    „Ja“, brachte ich hervor. „Ich verstehe das.“
    Ich hüpfte aus dem Waggon und landete neben ihm.
    „Was zur Hölle tust du da?“, knurrte Rogan. „Du warst schon im Shuttle. Du warst schon fast losgefahren.“
    „Ich weiß. Und jetzt bin ich aus dem Shuttle gesprungen und bleibe.“
    „Ich kann nicht länger warten, Fräulein“, sagte der Mann.
    Entschlossen schaute ich ihn an und steckte das Ticket wieder ein. „In Ordnung.“
    „Also gut.“ Er nickte und stieß mit der Pfeife einen gellenden Pfiff aus. Das Shuttle setzte sich langsam in Bewegung.
    „Es gibt keine Garantie, dass du einen anderen Zug findest“, wandte Rogan ein.
    „Tja, das ist ein Risiko, das ich eingehen muss, stimmt’s?“ Ich presste die Lippen aufeinander. „Also, willst du mich den ganzen Tag lang anstarren oder wollen wir hier verschwinden, bevor diese Freaks in den weißen Jacken die Hintertür finden?“
    Er sah zurück zum geheimen Versteck und schaute dann wehmütig dem davonrasenden Shuttle hinterher, als könnte er nicht fassen, dass ich gerade eine Fahrt in der ersten Klasse in die Kolonie geopfert hatte, um bei ihm zu bleiben.
    Tja, ich konnte es ja selbst kaum glauben. Doch ich stand hier neben Rogan. „Brauchst du immer einen Countdown, damit du dich in Bewegung setzt, oder was, du verwöhnter reicher Junge? Auf geht’s!“
    „Du machst mich noch wahnsinnig, Kira. Weißt du das eigentlich?“
    Ich spürte seine Wut über meine Entscheidung wie eine Hitzewelle, die von ihm ausging. Er verschränkte die Arme vor der Brust, und ich bemerkte, dass er seine Pistole in den Bund seiner neuen Jeans gesteckt hatte. Er lief los und rannte an der Außenseite des Zauns entlang. Wir sprachen kein Wort, bis wir eine Stelle entdeckten, durch die wir auf einen angrenzenden Hof schlüpfen konnten. Dann eilten wir eine Seitenstraße entlang, die uns zurück in die Siedlung führte. Ein kühler Wind war aufgekommen, und er wehte mir die Haare um die Schultern, als wir auf eine belebte Straße kamen.
    „Also, wie lautet der Plan?“, fragte ich schließlich.
    „Der Plan sieht so aus: Wir versuchen, dich an einen sicheren Ort zu bringen, wo du dich verstecken kannst. Anschließend suche ich die Adresse auf, die auf der Visitenkarte steht, die Jonathan mir gegeben hat, um Kontakt mit diesem Joe aufzunehmen. Ich wünschte mir nur, Jonathan hätte mir mehr erzählen können, ehe er …“ Seine Stimme brach. „Verdammt.“
    „Du willst mich an einen sicheren Ort bringen?“, wiederholte ich ausdruckslos.
    „Stimmt.“
    „Vergiss es. Ich bin aus einem einzigen Grund aus dem Shuttle gesprungen – undzwar nur aus dem einen: Ich will helfen, das Virus aufzuhalten und deinen Vater zu retten.“
    Er lachte. Es war ein kaltes, freudloses Lachen, bei dem mir ein Schauder über den Rücken lief.
    Ich

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