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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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wie Roggen unter den Füßen zermalmt wurde. Von einem Flugzeug aus müsste man die Spur des Läufers leicht verfolgen können, doch am Abend würde die Erntemaschine zurückkehren und die riesigen Fußabdrücke verwischen.
    Er behielt sein Ziel im Auge, ein Bachbett, das im Schutz von Bäumen lag.
    So schnell war er noch nie gelaufen. Es war schneller, als ein Pferd galoppieren konnte, sogar schneller als der Expresszug nach Berlin. Die Zehn-Meter-Sprünge schienen sich zu endlosen Sekunden auszudehnen und wirkten für eine Maschine dieser Größe durchaus graziös. Die donnernden Schritte fühlten sich prächtig an nach den langen Nächten, die sie durch den Wald geschlichen waren.
    Als sie sich dem Bach näherten, fragte sich Alek, ob sie zu schnell waren. Wie sollte er den Läufer bremsen?
    Er zog die Schreiter ein wenig zurück und plötzlich lief alles schief. Der rechte Fuß setzte zu früh auf und die Maschine neigte sich vornüber.

    Alek brachte das linke Bein nach unten, doch aus dem Schwung heraus bewegte sich der Läufer weiter nach vorn. Alek musste noch einen Schritt machen, wie ein wankender Betrunkener, der nicht stehen bleiben kann.
    »Junger Herr -«, begann Otto.
    »Übernehmen Sie!«, schrie Alek.
    Klopp ergriff die Schreiter und riss den Läufer herum, indem er ein Bein ausstreckte und mit voller Kraft nach hinten riss. Der Pilotenstuhl drehte sich, und Volger taumelte wild, während er sich an den Halteriemen festhielt. Irgendwie gelang es Klopp jedoch, an der Steuerung zu bleiben.
    Der Sturmläufer rutschte vorwärts, hatte dabei das eine Bein ausgestreckt, während der andere Fuß durch Erde und Roggenstängel pflügte. Staub stieg bis in die Kanzel auf, und Alek sah den Bach, der ihnen entgegenflog.
    Nach und nach wurde die Maschine langsamer und richtete sich mit dem letzten Schwung auf … Und dann stand sie wieder auf zwei Beinen, verborgen zwischen Bäumen und mit den riesigen Füßen im Bach.
    Alek schaute zu, wie Staub und zerschredderte Roggenhalme vor dem Sehschlitz tanzten. Im nächsten Moment begannen seine Hände zu zittern.
    »Gut gemacht, junger Herr!«, sagte Klopp und schlug ihm auf die Schulter.
    »Aber ich wäre beinahe gestürzt!«
    »Natürlich!« Klopp lachte. »Jeder stürzt, wenn er zum ersten Mal zu rennen versucht.«

    »Jeder was?«
    »Jeder stürzt. Aber Sie haben das Richtige getan und die Steuerung rechtzeitig mir überlassen.«
    Volger schnippte Roggenschnipsel von seiner Jacke. »Mir scheint, Demütigung war das eher lästige Thema der heutigen Lektionen. Und zusätzlich dafür zu sorgen, dass wir wie echte Bürgerliche aussehen.«
    »Demütigung?« Alek ballte die Fäuste. »Wollen Sie andeuten, Sie wussten, dass ich stürzen würde?«
    »Natürlich«, erwiderte Klopp. »Wie gesagt, jeder stürzt beim ersten Mal. Aber Sie haben die Schreiter im richtigen Moment abgegeben. Das war auch eine wichtige Lektion!«
    Alek verzog sein Gesicht. Klopp strahlte ihn tatsächlich an, als habe Alek gerade mit einem sechsbeinigen Landkutter einen Salto vollführt. Er wusste nicht, ob er lachen oder dem Mann eine ordentliche Abreibung verpassen sollte. Schließlich hustete er einfach den Staub aus, den er in die Lungen bekommen hatte, und übernahm das Steuer wieder. Der Sturmläufer reagierte normal. Offensichtlich war nichts Wichtigeres als Aleks Stolz beschädigt worden.
    »Sie haben sich wackerer geschlagen, als ich erwartet hätte«, sagte Klopp. »Besonders angesichts der Tatsache, wie topplastig wir sind«
    »Topplastig?«, fragte Alek.
    »Ach, äh.« Klopp sah Volger peinlich berührt an. »Ich denke, nicht unbedingt.«

    Graf Volger seufzte. »Nun los, Klopp. Wenn wir Seiner Hoheit schon Läuferakrobatik beibringen wollen, hilft es sicherlich, wenn er unsere zusätzliche Fracht kennt.«
    Klopp nickte und grinste. Er drückte sich aus dem Kommandantensitz hoch und kniete vor einer kleinen Platte im Boden. »Könnten Sie bitte mit anpacken, junger Herr?«
    Alek war nun doch neugierig geworden und kniete neben ihm. Gemeinsam lösten sie die Griffschrauben. Die Platte kam nach oben und Alek blinzelte – anstatt Drähten und Zahnrädern kamen darunter ordentliche Quader aus einem stumpf glänzenden Metall zum Vorschein, von denen jedes das Habsburger Siegel trug.
    »Sind das …?«
    »Goldbarren«, sagte Klopp glücklich. »Ein Dutzend. Fast eine Vierteltonne insgesamt!«
    »Bei den Wunden des Gekreuzigten!«, entfuhr es Alek.
    »Der Inhalt des persönlichen Safes Ihres

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