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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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ab, als es schließlich in Flammen aufging.
    Doch der Lärm der zweiten grollenden Motoren kam näher und näher.
    »Verflucht! Die wollen uns rammen!«, schrie Mr Rigby und rannte nach vorn, wo er einen besseren Überblick hatte. Plötzlich flammten die anderen Scheinwerfer wieder auf und bohrten sich durch die Dunkelheit, bis das heranschießende Flugzeug wie ein Feuerball am Himmel leuchtete.
    Hundert Fuß vor der Leviathan verdrehte sich die Maschine schließlich in der Luft. Die Flügel falteten sich zusammen und einzelne Teile flogen in alle Richtungen. Die Kanzel des Schützen brach ab, obwohl seine Waffe unablässig weiter aufblitzte. Der Propeller löste sich vom Motor und trudelte wie ein dem Wahnsinn verfallenes Insekt in die Tiefe.
    Deryn spürte ein Zittern unter ihren Füßen. Sie zog einen Handschuh aus, kniete sich hin und legte ihre Hand auf die eiskalten Dorsalschuppen. Ein tiefes Stöhnen erschütterte das Flugtier. Teile des sich auflösenden Flugzeugs bohrten sich in die Leviathan und zerrissen die Membran. Deryn schloss die Augen.
    Ein einziger Funke konnte sie alle in einen Feuerball verwandeln.

    Sie hörte einen Schrei. Mr Rigby taumelte an der Flanke des Luftschiffs abwärts und hielt sich den Bauch.
    »Er wurde getroffen!«, rief Newkirk.
    Rigby stolperte einige Schritte weiter, ehe er auf die Knie ging und auf der Membran wankte. Newkirk lief zu ihm, doch ein Micker ihres Instinkts hielt Deryn davon ab, es gleichfalls zu tun.
    Das gesamte Schiff neigte sich nun nach vorn und ging wieder in den steilen Sinkflug über. Eine Wolke Wasserstoff wallte über sie hinweg.
    Mr Rigby rutschte an der Flanke nach unten – die Schwerkraft hatte ihn erfasst. Beim Gleiten überschlug er sich mehrmals.
    Deryn trat einen Schritt vor und begutachtete dann die Leine, die sie mit den beiden anderen verband. »Brüllende Spinnen!«
    Wenn der Bootsmann über die Kante ging, würde er Newkirk mit sich reißen. Und beide zusammen würden Deryn mit sich zerren wie eine Fliege am Ende einer Froschzunge. Sie blickte sich nach etwas um, wo sie sich einklinken konnte, doch die Webeleinen in ihrer Nähe waren zerrissen oder ausgeleiert.
    »Newkirk, hierher zurück!«
    Der Junge zögerte kurz und sah, wie Mr Rigby davonrutschte. Daraufhin drehte er sich um und auf seiner Miene zeichnete sich Begreifen ab. Leider zu spät: Das Seil, mit dem er an Rigby gebunden war, zog sich straffer und straffer.

    »Gemetzel auf dem Rücken.«

    Verzweifelt schaute Newkirk zu Deryn hinauf und griff nach dem Messer an seinem Gürtel.
    »Nein!«, schrie Deryn.
    Und wusste im gleichen Augenblick, was sie zu tun hatte.
    Sie machte auf dem Absatz kehrt, rannte in die andere Richtung und stürzte sich an der gegenüberliegenden Seite des Luftschiffs nach unten. Sie wich Fliegern und Schnüfflern aus, während die Membran an ihr vorbeizog, und sprang aus vollem Lauf in den Nachthimmel …
    Als sich die Leine spannte, fühlte es sich an wie ein Schlag in den Bauch, und das Gurtzeug schnitt tief in ihre Schultern. Sie rollte sich zu einer Kugel zusammen, während ihr Körper an die Flanke der Membran krachte und ihr der Atem aus den Lungen getrieben wurde.
    Endlich war der Sturz zu Ende, aber schon spürte sie, wie sie wieder an der Flanke des Flugtiers in die Höhe
gezogen wurde. Rigby hatte doch wohl Newkirk mit sich gerissen – und das Gewicht der beiden zerrte sie hinauf zum Rückgrat!

    Sie langte nach Seilen, erwischte schließlich eins und konnte sich festhalten. Doch der Zug an ihrer Sicherheitsleine ließ nicht nach und das Gurtzeug quetschte ihr die Lungen zusammen.
    Dann wurde das Seil schlaff und Deryn blickte voller Schrecken nach oben. War es gerissen? Hatte Newkirk sich losgeschnitten?
    Auf dem Rückgrat hielt eine Gruppe Takler ihr Seil und zog an etwas auf der anderen Seite des Schiffes. Sie zogen Newkirk und den verwundeten Bootsmann nach oben.
    Deryn atmete erleichtert auf und schloss die Augen. Sie hielt sich an den Webeleinen fest und vertraute nur ihren eigenen zwei Händen, die sie daran hinderten, in den dunklen Himmel abzustürzen. Aber als sich das Schiff wieder unter ihr neigte, wusste sie: Zwei Hände würden nicht genügen.
    Sie stürzten alle ab.
    Die Alpen bewegten sich auf das Schiff zu, die höchsten Gipfel ragten nur wenige Hundert Fuß unter ihnen auf. Eine Schneedecke überzog die Berge bis auf ein paar wenige dunkle Felsnasen, die wie schwarze Zähne geduldig auf ihre Beute warteten.
    Die verwundete

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