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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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die Kadetten zur Höhenmessung verwendeten.
    Dr. Barlow schüttelte die Gefäße, die daraufhin heller leuchteten, wobei gleichzeitig Dampf in die kalte Luft aufstieg. Dann steckte sie sie zurück ins Stroh.
    »Die elektrische Heizung ist beim Absturz kaputtgegangen, aber diese Bakterienwärmer sollten die Eier am Leben halten. Der Trick besteht darin, genau die richtige
Temperatur einzuhalten, was nicht so leicht sein wird.« Sie zeigte auf eine andere Ecke der Kiste – dort zitterten rot glänzende Tropfen zwischen länglichen Glasscherben. »Sie müssen übrigens die Reste des Thermometers wegräumen. Passen Sie mit dem Quecksilber auf, es ist sehr giftig.«
    »Können Sie ein neues gebrauchen, Ma’am?« Deryn wühlte in einem der Ranzen, die Alek ihr gebracht hatte. »Zufällig habe ich einige bei mir.«
    »Sie haben Thermometer bei sich?« Dr. Barlow blinzelte. »Wie nützlich Sie doch sein können, Mr Sharp.«
    »Immer zu Diensten, Ma’am.« Deryn reichte ihr eins und öffnete einen der anderen Ranzen. »Ich glaube, ich habe noch zwei.«
    Als Deryn aufsah, starrte Dr. Barlow das Thermometer an. »Werden beim Air Service für gewöhnlich Ausrüstungsgegenstände der Mechanisten verwendet?«
    Deryn riss die Augen auf. Konnte Miss Eierkopf jetzt schon Gedanken lesen?
    »Aber wie …?«
    »Wieder haben Sie meinen Blick für Details unterschätzt.« Sie reichte das Thermometer zurück. Deryn nahm es und betrachtete es von beiden Seiten. Ihr erschien es ganz normal.
    »Betrachten Sie mal die rote Linie bei 36,8 Grad«, sagte Dr. Barlow. »Körpertemperatur in Celsius. Und trotz all meiner Eingaben bei der Armee hat man dort leider nicht das metrische System eingeführt.«

    Deryn räusperte sich. »Nun, wir sind keine Mechanisten, oder?«
    »Und auch keine Wissenschaftler.« Dr. Barlow nahm Deryn das Thermometer aus der Hand. »Warum ist die rote Linie also nicht bei 98,6? Sie sehen mir gar nicht wie ein Spion der Mechanisten aus, Mr Sharp, es sei denn, Sie sind ein besonders dummer.«
    Deryn bemühte sich, nicht die Augen zu verdrehen. »Ich wollte es Ihnen ja gerade erzählen, Ma’am, aber Sie lassen mich einfach nicht ausreden. Da war dieser fremde Junge … Er kam aus dem Schnee. Von dem habe ich diese medizinische Ausrüstung.«
    »Ein Junge? Und der ist plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht und hatte Thermometer dabei?«
    »Aye, mehr oder weniger. Als ich nach dem Absturz zu mir kam, stand er vor mir.«
    »Sie erwarten doch nicht, dass ich diese Geschichte ernst nehme, Mr Sharp.« Dr. Barlow legte ihre kühle Hand auf Deryns geschwollenes Auge. »Sie haben einen hübschen Schlag gegen den Kopf erhalten, nicht?«
    »Es liegt nicht an meinem Kopf, Ma’am. Es liegt an diesem ganzen blöden Berg. Ein Junge ist aus dem Nichts aufgetaucht! Er heißt Alek.«
    Dr. Barlow wechselte einen skeptischen Blick mit Tazza. »Mr Sharp, wir wissen beide, dass Sie gern mal ein wenig flunkern.«
    Deryn starrte die Wissenschaftlerin schwer beleidigt an. »Möglicherweise habe ich den Service über bestimmte …

    Dinge im Unklaren gelassen, als ich eingetreten bin, aber das bedeutet doch nicht, dass ich ohne guten Grund lügen würde!«
    »Nun, wenn Sie die Wahrheit sagen, dann ist dieser Alek möglicherweise recht interessant.« Dr. Barlow nahm das Thermometer wieder in die Hand, schüttelte es und steckte es ins Stroh. »Hat er Ihnen gesagt, wo er wohnt?«
    »Eigentlich nicht.« Deryn runzelte die Stirn und versuchte, sich an Aleks genaue Worte zu erinnern. »Er hat zuerst ein Dorf erwähnt, aber vor allem hat er über seine Familie gesprochen. Ich nehme an, das sind Gesetzlose – oder vielleicht Spione. Er wirkte die ganze Zeit nervös, so zappelig wie Tazza. Dann hat er eine Pistole auf mich gerichtet und wollte uns alle mit einem Schuss in Stücke reißen! Aber ich habe sie ihm abgerungen.«
    »Welches Glück«, bemerkte Dr. Barlow abwesend, als würde sie jeden Tag mindestens einmal vor dem Flammentod gerettet.
    Sie griff nach einem der Ranzen und legte dessen Inhalt auf dem schrägen Boden aus. »Feldverbandszeug, eine Aderpresse – nein, Tazza, nicht dran schnüffeln -, sogar ein Skalpell.«
    »Ein wenig ausgefallen für jemanden aus einem Dörfchen in den Bergen«, meinte Deryn. »Oder was halten Sie davon?«
    Dr. Barlow hob eine Schachtel in die Höhe und betrachtete das Schildchen. »Dies ist mit dem Doppeladler versehen – österreichische Militärausrüstung.«

    Deryn riss die Augen auf. »Wir sind nicht weit

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