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Lewis, CS - Narnia 5

Lewis, CS - Narnia 5

Titel: Lewis, CS - Narnia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Reise auf der Morgenroete
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die verdammte Ungerechtigkeit: sie haben alle ihm geglaubt! Das ist das Letzte!
    Ich mußte mich entschuldigen, sonst wäre das gefährliche kleine Biest mit dem Schwert auf mich losgegangen. Und dann hat Kaspian sein wahres Gesicht als brutaler Tyrann gezeigt und hat so laut, daß es alle hören konnten, gesagt, daß jeder, der beim Wasserstehlen ertappt würde, in Zukunft »zwei Dutzend« bekäme. Ich wußte nicht, was er damit meinte, bis Edmund es mir erklärte. Solche Sachen stehen in den Büchern, die diese Kinder lesen.
    Nach dieser feigen Drohung schlug Kaspian einen anderen Ton an und begann, herablassend zu werden. Er sagte, ich täte ihm leid und alle anderen würden sich genauso fiebrig fühlen wie ich, und wir müßten alle das Beste daraus machen und so weiter. Ekelhafter, eingebildeter Besserwisser. Bin heute den ganzen Tag im Bett geblieben.
    7. September. Heute kam ein wenig Wind auf, aber nochimmer von Westen. Haben ein paar Meilen Richtung Ostenzurückgelegt mit einem Teil des Segels auf dem »Geschworenenmast«, wie Drinian ihn nennt. Das heißt, daß der Bugspriet aufgerichtet und am Stumpf des richtigen Masts angebunden wurde (sie nennen das »festzurren«). Nochimmer schrecklich durstig.
    8. September. Wir segeln weiter nach Osten. Ichbleibejetzt den ganzen Tag in meiner Koje und sehe niemand außer Lucy, bis die beiden Ungeheuer zu Bett gehen. Lucy gibt mir ein wenig von ihrer Wasserrationab. Sie sagt, Mädchen würden nicht so durstig werden wie Jungen. Ich habe das schon öfters gedacht, aber es müßte auf See noch besser bekannt werden.
    9. September. Land in Sicht; ein sehr hoher Berg weit voruns im Südosten.
    10. September. Der Berg ist inzwischen größer und klarer, aber noch immer sehr weit weg. Heute tauchten zum ersten Mal seit einer Ewigkeit wieder Möwen auf.
    11. September. Haben ein paar Fische gefangen und gegessen. Haben gegen sieben Uhr abends in drei Faden tiefem Wasser in einer Bucht dieser bergigen Insel Anker geworfen. Kaspian, dieser Idiot, ließ uns nicht an Land, weil es schon dunkel wurde und er Angst hatte vor den Wilden und den Tieren. Zusätzliche Wasserration heute abend.
     
    Was sie auf dieser Insel erwartete, sollte Eustachius mehr als alle anderen betreffen, aber es kann nicht mit seinen eigenen Worten berichtet werden, weil er nach dem elften September lange Zeit vergaß, Tagebuch zu führen.
    Als der Morgen sehr heiß, aber mit einer tiefhängenden grauen Wolkendecke anbrach, fanden sich die Abenteurer in einer Bucht, die so von Kliffen und schroffen Felsen eingerahmt war, daß sie wie ein norwegischer Fjord aussah. Vor ihnen, am Kopf der Bucht, lag flaches Land, das dicht bewachsen war mit zedernähnlichen Bäumen, zwischen denen ein schnell dahinfließender Bach ins Meer mündete. Dahinter erhob sich ein steiler Abhang mit einem zerklüfteten Kamm, und hinter diesem Abhang sah man verschwommen dunkle Berge, die bis zu den Wolken aufragten und deren Spitzen man deshalb nicht erkennen konnte. Auf den näherliegenden Kliffen der Bucht sah man hier und da weiße Linien, die alle als Wasserfälle erkannten, obwohl sie aus der Entfernung regungslos und still dazuliegen schienen. Tatsächlich war die ganze Gegend sehr ruhig, und das Wasser in der Bucht war so glatt wie Glas. Die Kliffe spiegelten sich mit jeder Einzelheit darin wider. Auf einem Bild wäre die Szene hübsch gewesen, aber im richtigen Leben war sie recht bedrückend. Es war kein Land, das Besucher willkommen hieß.
    Die ganze Schiffsmannschaft begab sich in zwei Bootsladungen an Land, und alle tranken, wuschen sich im Fluß, aßen und ruhten sich aus. Dann sandte Kaspian vier Männer zum Schiff zurück, und die Arbeit begann. Es gab so viel zu tun. Die Fässer mußten an Land gebracht und die beschädigten mußten–sofern möglich–repariert und zusammen mit den anderen wieder aufgefüllt werden. Dann mußte ein Baum–und zwar eine Kiefer, falls es das hier gab–gefällt und ein neuer Mast daraus gezimmert werden; Segel mußten geflickt und eine Jagdgruppe organisiert werden, um soviel Wild wie nur irgend möglich zu erlegen; Kleider mußten gewaschen und geflickt und unzählige kleine Reparaturen ausgeführt werden. Denn die »Morgenröte« war kaum mehr als das stolze Schiff zu erkennen, das Enghafen verlassen hatte–jetzt, aus der Entfernung, sah man das noch deutlicher. Sie sah ganz verstümmelt aus, die Farbe war abgeblättert, und jeder hätte sie für ein Wrack gehalten. Auch die

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