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Lewis, CS - Narnia 5

Lewis, CS - Narnia 5

Titel: Lewis, CS - Narnia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Reise auf der Morgenroete
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höchstens über zwanzig Morgen erstreckte. Von dieser Höhe sah das Meer größer und verlassener aus als vom Deck und selbst von der Kampfplattform der »Morgenröte« aus.
    »Es ist verrückt«, sagte Eustachius leise zu Lucy und blickte zum östlichen Horizont. »Wir segeln und segeln weiter und haben keine Ahnung, wohin uns das führt.« Aber er sagte das nur aus einer alten Gewohnheit heraus, und er meinte es nicht so böse wie noch vor einiger Zeit.
    Es war zu kalt, um lange auf dem Bergkamm zu bleiben, denn der Wind blies noch immer kräftig von Norden.
    »Laßt uns auf einem anderen Weg zurücklaufen«, sagte Lucy, als sie sich zum Gehen wandten. »Laßt uns noch ein Stück weitergehen und zu dem anderen Bach hinunterklettern, zu dem Drinian rudern wollte.«
    Alle waren einverstanden, und nach etwa fünfzehn Minuten erreichten sie den Ursprung des anderen Baches. Es war eine interessantere Gegend, als sie erwartet hatten. Sie befanden sich an einem tiefen kleinen Bergsee, der–bis auf einen schmalen Durchlaß an der dem Meer zugewandten Seite, durch den das Wasser abfloß–ringsum von Felseneingerahmt war. Hier war es endlich windstill, und so setzten sie sich ins Heidekraut, um sich auszuruhen.
    Alle setzten sich, und nur einer (es war Edmund) sprang rasch wieder auf.
    »Scharfkantige Steine gibt es hier auf der Insel!« rief er und suchte im Heidekraut herum. »Wo ist denn das blöde Ding?… Ach, da ist es … Hoppla! Es ist gar kein Stein–es ist eine Schwertschneide. Nein, ach du liebe Güte, es ist ein ganzes Schwert oder zumindest das, was der Rost übriggelassen hat! Es muß schon ewig hier liegen!«
    »Und ist sogar narnianisch, so, wie es aussieht«, sagte Kaspian, als sie es alle umstanden.
    »Ich sitze auch auf etwas«, sagte Lucy. »Auf etwas Hartem.« Es entpuppte sich als die Überreste eines Harnischs. Inzwischen krochen alle auf Händen und Füßen herum und tasteten in allen Richtungen das dichte Heidekraut ab. Nach und nach kam folgendes zum Vorschein: ein Helm, ein Dolch und ein paar Münzen–keine kalormenischen Kreszents, sondern original narnianische »Löwen« und »Bäume«, wie man sie jeden Tag auf dem Marktplatz von Biberdamm oder Beruna sieht.
    »Scheint so, als wäre das alles, was von einem unserer sieben Lords übriggeblieben ist«, sagte Edmund.
    »Das habe ich auch gerade gedacht«, sagte Kaspian. »Welcher von ihnen es wohl gewesen sein mag? Auf dem Dolch ist nichts, woran man es erkennen könnte. Ich frage mich, wie er wohl gestorben ist.«
    »Und wie wir ihn rächen können«, fügte Riepischiep hinzu.
    Edmund, der einzige der Gruppe, der schon mehrere Kriminalromane gelesen hatte, hatte in der Zwischenzeit nachgedacht.
    »Schaut mal!« sagte er. »Irgend etwas an dieser Sache ist sehr eigenartig. Er kann nicht im Kampf gestorben sein.«
    »Warum nicht?« fragte Kaspian.
    »Keine Knochen«, sagte Edmund. »Ein Feind würde vielleicht die Rüstung mitnehmen und den Körper liegen lassen. Aber hat schon irgend jemand etwas davon gehört, daß der Sieger in einem Kampf den Körper wegträgt und die Rüstung liegen läßt?«
    »Vielleicht ist er von einem wilden Tier getötet worden?« schlug Lucy vor.
    »Das müßte aber ein kluges Tier sein«, sagte Edmund, »wenn es einem Mann erst den Harnisch auszieht.«
    »Vielleicht war es ein Drache?« schlug Kaspian vor.
    »Unmöglich«, entgegnete Eustachius. »Ein Drache kann das nicht. Ich muß es ja schließlich wissen.«
    »Laßt uns auf jeden Fall von hier weggehen«, meinte Lucy. Seit Edmund die Sache mit den Knochen angesprochen hatte, war ihr die Lust vergangen, sich hinzusetzen.
    »Wenn du meinst«, sagte Kaspian und stand auf. »Ich glaube nicht, daß es sich lohnt, von diesen Sachen etwas mitzunehmen.«
    Sie kletterten hinab zu dem kleinen Durchlaß, wo der Bach aus dem Teich trat, und schauten auf das tiefe, rundum von Felsen eingerahmte Wasser. Wenn es heiß gewesen wäre, dann wären einige bestimmt in Versuchung geraten, ein Bad zu nehmen, und alle hätten getrunken. Eustachius wollte sich gerade hinabbeugen und ein wenig Wasser mit den Händen herausschöpfen, als Riepischiep und Lucy im gleichen Moment riefen: »Schaut!« So vergaß er das Trinken und schaute.
    Der Grund des Sees bestand aus großen graublauen Steinen, und das Wasser war vollkommen klar. Auf dem Grund lag eine lebensgroße Männergestalt, die offensichtlich aus Gold war. Sie lag mit dem Gesicht nach unten und hatte die Arme über den Kopf

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