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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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hättest«, rief Trauerpfützler.
    Jill stand auf und erklärte, ihr sei nichts passiert, aber sie müssten ihr hinaushelfen.
    »Was ist denn das für ein Ding, in das du gefallen bist?«, fragte Eustachius.
    »Es ist eine Art Graben oder ein versenkter Weg oder so etwas«, antwortete Jill. »Er verläuft ganz ger a de.«
    »Bei Gott, so ist es«, meinte Eustachius. »Und er führt genau nach Norden! Ist es vielleicht eine Art Straße? Dann wären wir da unten vor dem grausamen Wind geschützt. Liegt viel Schnee auf dem Boden?«
    »Fast gar keiner. Er wird vermutlich darüber hi n weggeblasen.«
    »Wie sieht es ein Stück weiter vorne aus?«
    »Sekunde. Ich muss mal nachsehen«, sagte Jill. Sie ging den Graben entlang, der aber schon bald scharf nach rechts abknickte. Jill schrie den anderen diese Entdeckung zu.
    »Wie sieht es dahinter aus?«, fragte Eustachius.
    Nun empfand Jill vor verschlungenen Gängen und dunklen, unterirdischen – oder zumindest fast unter irdischen – Plätzen das gleiche Grauen wie Eustachius am Rand von Abgründen. Sie hatte nicht vor allein um die Ecke zu biegen. Schon gar nicht, als Trauerpfützler zu ihr herunterrief:
    »Sei vorsichtig, Jill. Der Graben sieht mir ganz so aus, als könnte er zu einer Drachenhöhle führen. Und hier im Land der Riesen gibt es vielleicht riesige Er d würmer oder Riesenkäfer.«
    »Ich glaube nicht, dass der Weg hinter der Ecke i r gendwo Besonderes hinführt«, sagte Jill und kam rasch zurück.
    »Also, ich werde mir das auf jeden Fall einmal a n schauen«, meinte Eustachius. Er setzte sich auf den Rand des Grabens (alle waren inzwischen so durch nässt, dass es ihnen nichts ausmachte, noch ein wenig nasser zu werden) und ließ sich hinunterfallen. Er zwängte sich an Jill vorbei, und obwohl er es nicht sa g te, war ihr klar, dass er wusste, dass sie zu feige gew e sen war. Sie folgte ihm dicht auf den Fersen.
    Aber sie erlebten eine Enttäuschung. Sie bogen rechts um die Ecke und gingen dann ein paar Schritte geradeaus. Hier mussten sie sich entscheiden: entweder wieder geradeaus zu gehen oder scharf nach rechts a b zubiegen. »Das führt uns wieder zurück – nach S ü den.« Eustachius ging geradeaus, aber nach ein paar Schritten knickte die Rinne wieder nach rechts ab. Doch diesmal hatten sie keine Wahl, denn hier hörte der Graben auf, dem sie gefolgt waren.
    »Zwecklos«, brummte Eustachius. Jill verlor keine Zeit, drehte sich um und ging voraus. Als sie an die Stelle zurückkamen, wo Jill hineingefallen war, zog der Moorwackler die beiden ohne Schwierigkeiten mit seinen langen Armen heraus.
    Aber es war schrecklich, wieder oben zu sein. Unten in dem engen Graben hatten ihre Ohren fast angefa n gen aufzutauen. Dort hatte sie klar sehen, gut atmen und sich ohne zu schreien verständigen können. Es war furchtbar, wieder der schrecklichen Kälte ausgesetzt zu sein. Und grausamerweise suchte sich Trauerpfützler genau diesen Moment aus um zu fragen:
    »Weißt du noch die Zeichen, Jill? Welches ist jetzt an der Reihe?«
    »Ach was! Zum Teufel mit den Zeichen!«, sagte Jill. »Dass irgendjemand Aslans Namen erwähnt, glaube ich. Aber ich denke gar nicht daran, sie jetzt aufzu sagen.«
    Wie ihr seht, hatte sie die Reihenfolge verwechselt, weil sie es aufgegeben hatte, die Zeichen jeden Abend zu wiederholen. Sie wusste sie schon noch, hätte sie sich nur die Mühe gemacht, genau nachzudenken. Aber die Lektion saß nicht mehr so gut, dass sie die Zeichen sofort und ohne zu überlegen in der richtigen Reihen folge herunterrasseln konnte. Trauerpfützlers Frage ärgerte sie, denn im Innersten ihres Herzens ärgerte sie sich schon über sich selbst, weil sie die Lektion des Löwen nicht mehr so gut beherrschte, wie sie das e i gentlich hätte tun sollen. Weil sie sich ärgerte und weil sie so durchgefroren war, hatte sie gesagt: »Zum Te u fel mit den Zeichen.« Sie meinte es vermutlich nicht so.
    »Oh, also das mit Aslan kommt als Nächstes?«, meinte Trauerpfützler. »Ich frage mich, ob du Recht hast. Würde mich nicht wundern, wenn du die Zeichen verwechselt hättest. Mir scheint, dieser Hügel, diese Ebene, auf der wir uns befinden, wäre es wert, genauer untersucht zu werden. Habt ihr bemerkt
    »Ach du lieber Gott!«, protestierte Eustachius. »Wollen wir ausgerechnet jetzt stehen bleiben und die Aussicht bewundern? Lasst uns um Himmels willen weitergehen!«
    »Oh schaut, schaut, schaut!«, rief Jill. Alle wandten sich um und alle sahen es. Ein Stück

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