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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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ten mit Fremden lieber nicht über unsere Geschäfte reden, wenn Ihr nichts dagegen habt. Was meint Ihr, ob es wohl bald ein wenig regnen wird?«
    Die Dame lachte: Es war das vollste, melodischste Lachen, das man sich vorstellen kann. »Nun, Kinder«, sagte sie. »Ihr habt einen weisen, ernsthaften alten Fü h rer. Ich nehme es ihm nicht übel, dass er seine Absic h ten für sich behält; aber ich werde nicht so verschwi e gen sein. Ich habe schon oft von der Ruinen stadt der Riesen gehört, aber ich habe noch niemand getroffen, der mir den Weg dorthin sagen konnte. Diese Straße führt zur Stadt und zum Schloss Harfang, wo die san f ten Riesen wohnen. Sie sind so freundlich, so höflich, so besonnen und so liebenswürdig, wie die Riesen von Ettinsmoor dumm, wild, grausam und zu jeder Scheu ß lichkeit bereit sind. In Harfang erfahrt ihr vielleicht etwas über die Ruinenstadt, vielleicht auch nicht, aber ganz gewiss werdet ihr dort gute Unterkunft und frö h liche Gastgeber vorfinden. Ihr würdet gut daran tun, dort zu überwintern oder zumindest ein paar Tage dort zu verweilen, es euch wohl ergehen zu lassen und au s zuruhen. Dort werdet ihr dampfende Bäder, weiche Betten und hell flackernde Feuerstellen vor finden; und Gebratenes und Gebackenes, Süßes und Saures wird viermal täglich serviert.«
    »Donnerwetter!«, rief Eustachius. »Das hört sich gut an! Wenn ich nur daran denke, wieder in einem Bett zu schlafen!«
    »Ja, und ein heißes Bad zu nehmen«, sagte Jill. »Meint Ihr, sie werden uns auffordern zu bleiben? Wir kennen sie ja nicht.«
    »Sagt ihnen nur«, entgegnete die Dame, »dass sie, die Grüngewandete, durch euch grüßen lässt und ihnen zwei liebliche Kinder aus dem Süden zum Herbstfest schickt.«
    »Oh, danke, vielen herzlichen Dank«, riefen Jill und Eustachius.
    »Aber passt auf«, fügte die Dame hinzu, »dass ihr nicht zu spät am Tag ankommt. Denn sie schließen die Tore ein paar Stunden nach Mittag und es ist der Brauch des Schlosses, dass keinem geöffnet wird, wenn die Tore einmal verriegelt sind, wie laut er auch immer klopfen mag.«
    Die Kinder dankten ihr noch einmal mit glänzenden Augen und die Dame winkte ihnen zu. Der Moor wackler nahm seinen spitzen Hut ab und verbeugte sich sehr förmlich. Dann ritten der stumme Ritter und die Dame mit lautem Hufgeklapper über die Brücke davon.
    »Nun!«, bemerkte Trauerpfützler. »Ich würde viel dafür geben, zu erfahren, wo sie herkommt und wohin sie unterwegs ist. Sie ist nicht gerade eine von der So r te, die man in der Wildnis des Riesenlandes erwar ten würde, was? Ich wette, dass sie nichts Gutes im Schi l de führt.«
    »Ach was!«, meinte Eustachius. »Ich fand sie ei n fach großartig. Und denkt nur an die warmen Mahl zeiten und an die geheizten Zimmer! Ich hoffe nur, dass es bis Harfang nicht mehr weit ist.«
    »Ich auch«, gab Jill zu. »Und hatte sie nicht ein fa n tastisches Kleid an? Und das Pferd!«
    »Trotzdem wäre es mir recht, wenn wir etwas mehr über sie wüssten«, sagte Trauerpfützler.
    »Ich hätte sie gern ein wenig ausgefragt«, erwiderte Jill, »aber wie konnte ich das denn, wo du ihr nichts über uns erzählt hast?«
    »Ja«, bekräftige Eustachius. »Und warum warst du so förmlich und unfreundlich? Waren dir die beiden nicht sympathisch?«
    »Die beiden?«, sagte der Wackler. »Was meinst du damit? Ich habe nur eine Person gesehen.«
    »Hast du denn den Ritter nicht bemerkt?«, fragte Jill.
    »Ich sah eine Rüstung«, entgegnete Trauerpfützler. »Warum hat er den Mund nicht aufgemacht?«
    »Ich nehme an, er war schüchtern«, meinte Jill. »Oder vielleicht will er sie nur ansehen und ihrer wu n derschönen Stimme lauschen. Ich bin sicher, dass es mir so erginge, wenn ich an seiner Stelle wäre.«
    »Ich habe mich gefragt«, bemerkte Trauerpfützler, »was man wohl sähe, wenn man das Visier des Helms lüften und hineinschauen würde.«
    »Ach verdammt!«, rief Eustachius. »Man braucht sich doch nur die Rüstung anzusehen. Was könnte da wohl anderes als ein Mann drinstecken?«
    »Wie wäre es mit einem Skelett?«, fragte der Moor wackler mit gespenstischer Heiterkeit. »Oder viel leicht«, fügte er hinzu, »überhaupt nichts. Ich meine, nichts, was man sehen kann. Jemand Unsichtbares.«
    »Also wirklich, Trauerpfützler«, sagte Jill schau dernd. »Du hast schreckliche Einfälle. Wie kommst du nur auf das alles?«
    »Ach, zum Teufel mit seinen Einfällen!«, schnaubte Eustachius. »Er erwartet immer das

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