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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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Herren. Und du, kleines Mädchen, nimm in di e sem Sessel Platz! Ihr sollt alles hören.«

 
    Im dunklen Schloss
     
    Als das Mahl aufgetragen war (es bestand aus Tauben pastete, kaltem Schinken, Salat und Kuchen) und als alle ihre Stühle zum Tisch gezogen und zu essen b e gonnen hatten, fuhr der Ritter fort.
    »Ihr müsst verstehen, Freunde, dass ich nichts da r über weiß, wer ich war und von wo ich in diese dunkle Welt gekommen bin. Ich erinnere mich nicht an die Zeit, bevor ich hierher kam um am Hof dieser göttl i chen Königin zu leben; aber ich glaube, dass sie mich von einem bösen Zauber erlöst und mich in ihrer u n endlichen Güte hierher gebracht hat. – Mein treuer Froschfuß, ich glaube, dein Becher ist leer. Gestatte mir ihn wieder aufzufüllen. – Und dies scheint mir um so wahrscheinlicher, als ich selbst jetzt noch einem Zauber unterliege, von dem mich nur meine Gebieterin befreien kann.
    Jede Nacht kommt eine Stunde, zu der sich zunächst mein Geist und dann mein Körper schrecklich verän dern. Zuerst werde ich wütend und wild und würde mich auf meinen besten Freund stürzen um ihn zu t ö ten, wäre ich nicht gefesselt. Bald darauf verwandle ich mich in eine große hungrige, grimmige und tödliche Schlange. – Herr, ich bitte dich, nimm noch ein Ta u benbrüstchen! – So erzählt man mir und sicher ist es die Wahrheit, denn meine Gebieterin sagt dasselbe. Ich selbst weiß nichts davon, denn wenn meine Stunde verstrichen ist, erwache ich in meiner normalen Gestalt und mit klarem Verstand und weiß nichts mehr von meinem hässlichen Anfall – ich bin lediglich ein wenig erschöpft. – Kleines Fräulein, iss einen dieser Honi g kuchen, die man mir aus einem barbarischen Land weit im Süden dieser Welt bringt!
    Nun weiß Ihre Majestät die Königin, dass ich von diesem Zauber erlöst sein werde, sobald sie mich zum König eines Landes der Oberwelt gemacht und mir dessen Krone aufs Haupt gesetzt hat. Das Land – und der Ort, wo wir die Oberfläche durchbrechen – wurden schon ausgewählt. Ihre Erdmänner haben Tag und Nacht damit verbracht, einen Weg bis zu einer Stelle knapp unter dem Erdboden dieses Landes zu graben, und sie sind jetzt schon so weit und so hoch hinauf vorgestoßen, dass der Gang nur noch ein paar Meter unter der Erde liegt, auf der die Erdbewohner dieses Landes dahinschreiten. So werden diese Bewohner der Oberwelt schon bald von ihrem Schicksal ereilt we r den. Sie selbst, meine Gebieterin, ist heute Nacht an der Grabungsstelle und ich erwarte eine Nachricht, die mich zu ihr ruft. Dann wird die dünne Decke, die mich von meinem Königreich trennt, durchstoßen werden und mit ihr als Führerin und mit tausend Erd männern im Rücken werde ich bewaffnet ausziehen, überr a schend über meine Feinde herfallen, ihre obersten Männer erschlagen, ihre Festungen zerstören und we r de zweifellos innerhalb von vierundzwanzig Stunden ihr gekrönter König sein.«
    »Ziemliches Pech für die Leute dort, was?«, meinte Eustachius.
    »Du bist ein Junge mit einem außerordentlich w a chen Verstand!«, rief der Ritter. »Denn bei meiner E h re, daran habe ich bisher nie gedacht. Ich verstehe, was du meinst.«
    Einen Moment lang oder zwei sah er ein ganz klein wenig besorgt aus, doch schon rasch hellte sich sein Gesicht auf und mit neuerlichem lauten Lachen rief er aus: »Zum Teufel mit diesen Bedenken! Ist es nicht die komischste und lächerlichste Sache der Welt, wenn man daran denkt, wie sie alle ihren Geschäften nach gehen und nicht im Traum daran denken, dass nur e i nen Klafter tief unter ihren friedlichen Feldern und Fußböden eine große Armee bereitsteht, wie eine Que l le hervorzusprudeln! Und sie sind völlig ahnungs los! Wenn der erste Schreck über ihre Niederlage überwu n den ist, werden selbst sie bei dem Gedanken daran l a chen müssen!«
    »Ich finde es überhaupt nicht lustig«, erklärte Jill. »Ich finde, Ihr seid ein böser Tyrann.«
    »Was?«, rief der Ritter. Er lachte noch immer und tätschelte ihr auf eine aufreizende Art und Weise den Kopf. »Ist unser kleines Mädchen ein scharfsinniger Politiker? Aber keine Angst, mein Schatz. Ich werde das Land nach den Ratschlägen meiner Gebieterin r e gieren, die bis dahin auch meine Gemahlin sein wird. Ihr Wort wird mir Gesetz sein, so wie mein Wort den Leuten, die wir uns unterwerfen werden, Gesetz sein wird.«
    »Dort, wo ich herkomme«, sagte Jill, die ihn von Minute zu Minute weniger mochte, »hält man nicht

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