Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
Vom Netzwerk:
kann ich nur sagen, dass die ausgedachten Dinge mir um einiges wichtiger zu sein scheinen als die wirklichen. Ange nommen, dieser schwarze Abgrund Eures Königreichs ist die einzige Welt. Nun, sie kommt mir recht armselig vor. Und es ist eine komische Sache, wenn man da r über nachdenkt. Wenn Ihr Recht habt, dann sind wir lediglich Kinder, die ein Spiel spielen. Aber vier Ki n der, die ein Spiel spielen, können eine Fantasiewelt schaffen, welche die Eure in den Schatten stellt. Und deshalb werde ich mich an diese Fantasiewelt halten. Ich bin auf Aslans Seite, selbst wenn es keinen Aslan gibt. Ich werde so gut wie möglich wie ein Narniane leben, selbst wenn es kein Narnia gibt. Wir danken Euch also herzlich für unser Nachtmahl, und wenn die beiden Herren und die junge Dame bereit sind, verla s sen wir Euren Hof sofort, machen uns auf in die Du n kelheit und verbringen unser Leben damit, die Obe r welt zu suchen. Nicht dass unser Leben noch sehr la n ge währen wird, aber das ist nur ein kleiner Verlust, wenn die Welt so langweilig ist, wie Ihr behauptet.«
    »Hurra! Guter alter Trauerpfützler!«, riefen Eusta chius und J ill.
    Aber der Prinz schrie plötzlich: »Achtung! Die H e xe!« Als sie hinschauten, standen ihnen fast die Haare zu Berge.
    Das Instrument fiel aus ihren Händen. Ihre Arme schienen rechts und links an ihrer Seite festgewachsen zu sein. Ihre Beine waren miteinander verschlungen und ihre Füße waren verschwunden. Die lange grüne Schleppe ihres Kleides wurde dicker und fester und schien mit der sich windenden grünen Säule ihrer ve r schlungenen Beine verwachsen zu sein. Und diese gr ü ne Säule krümmte und wand sich, als hätte sie keine Gelenke oder als bestünde sie nur aus Gelenken. Den Kopf hatte sie weit zurückgeworfen, und während ihre Nase länger und länger wurde, schien der Rest ihres Gesichtes, abgesehen von den Augen, zu verschwin den. Riesige flammende Augen waren es jetzt, ohne Augenbrauen und ohne Wimpern. Man braucht Zeit, um all dies niederzuschreiben; aber es ging so schnell, dass einem gerade eben Zeit blieb, es zu beobachten. Lange bevor man Zeit gehabt hatte, etwas zu unter nehmen, war die Verwandlung perfekt und die große giftgrüne Schlange, so dick wie Jills Taille, zu der die Hexe geworden war, hatte zwei oder drei Windungen ihres ekelhaften Körpers um die Beine des Prinzen g e schlungen. So rasch wie ein Blitz schlug sich eine we i tere Windung um ihn, wohl um seinen Schwertarm an seine Seite zu fesseln. Doch der Prinz verlor keine Zeit. Er hob die Arme und so schloss sich der lebende Kn o ten um seine Brust – bereit ihm die Rippen zu zerbr e chen, sobald er sich zusammenzog.
    Der Prinz packte mit der linken Hand den Hals der Kreatur und versuchte ihn zuzudrücken und die Schlange zu ersticken. Diese hielt ihr Gesicht (wenn man es so nennen konnte) etwa zehn Zentimeter vor das seinige. Die gespaltene Zunge schnellte vor und zurück, doch sein Gesicht erreichte sie nicht. Mit der rechten Hand holte e r mit dem Schwert zu dem stär k s ten Schlag aus, dessen er mächtig war. In der Zw i schenzeit hatten auch Eustachius und Trauer pfützler ihre Waffen gezogen und beeilten sich ihm zu Hilfe zu kommen. Alle drei schlugen zur gleichen Zeit zu: E u stachius (dessen Schlag nutzlos war, da er nicht einmal die Schuppen durchdrang) traf den Körper der Schla n ge unter der Hand des Prinzen. Der Prinz und Tra u erpfützler jedoch trafen am Hals. Selbst dies reichte nicht aus um das Ungeheuer zu töten, doch es lockerte die Umklammerung um Rilians Beine und Brust. Sie schlugen immer wieder zu und so gelang es ihnen schließlich, den Kopf abzutrennen. Das schreck liche Ding wand und schlängelte sich noch, als es schon längst tot war; und der Boden sah schrecklich aus, wie ihr euch denken könnt.
    Als der Prinz wieder zu Atem gekommen war, sagte er: »Meine Herren, ich danke euch.« Dann standen die drei Kämpfer lange wortlos und nach Luft schnappend da und starrten sich an. Jill setzte sich vernünf ti gerweise hin und gab keinen Mucks von sich. Sie sagte sich: Ich hoffe nur, dass ich nicht ohnmächtig werde oder zu heulen anfange oder sonst etwas Blödes tue.
    »Meine königliche Mutter ist gerächt«, erklärte Ril i an ein wenig später. »Dies ist ohne Zweifel die Schlange, die ich vor so vielen Jahren an der Quelle im Wald von Narnia vergeblich verfolgt habe. All diese Jahre war ich der Sklave der Mörderin meiner Mutter. Und doch bin ich froh, meine Herren, dass

Weitere Kostenlose Bücher