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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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die Wasseroberfläche. Der Boden begann zu ergrünen. Selbst ein paar Büsche reckten sich nach einem Tag zum Himmel. Die Yaner kela hatten der Gemeinschaft eine schwimmende Insel geschenkt. Nun hofften alle, dass die sie schnellstens um die weiten Ausläufer des Shynn’talagk und dann an sicheres Land bringen würde. Das magische Eiland mochte eine schonende Überfahrt leisten. Das war aber auch alles. Hier gab es kein frisches Wasser. Das Wenige, das sich in den Schläuchen befand, war bald aufgebraucht. Die Freunde versuchten, den Flüssigkeitsverlust durch den Verzehr von Fisch ein wenig auszugleichen. Das allerdings war zum Scheitern verurteilt. Solch große Mengen konnten sie zum einen gar nicht essen und auf der anderen Seite verweigerte das Meer ihnen auch rasch den Fang seiner Bewohner.
    „Wirst du wenigstens dich in Sicherheit bringen können?“
    „Nein.“
    Soh’Hmil hatte befürchtet, diese Antwort zu hören. Für den erhofften Kraftakt lag die letzte Anwendung ihrer neu gewonnenen Fähigkeiten einfach nicht lange genug zurück. Zudem war Lewyn durch den tagelangen Durst und Hunger geschwächt, ebenso wie alle anderen. Dabei waren die Gitalaner besonders betroffen. Sie waren Menschen. Sie benötigten wesentlich mehr Verpflegung als die Elben.
    An der Situation änderte sich auch nichts in den nächsten Tagen. Die Männer hatten mittlerweile das Bewusstsein verloren. Soh’Hmil und die Zweiundzwanzigjährige waren kurz davor. Sie lagen, genau wie die Gefährten, in dem geringen Schatten der Büsche. Die Sonne über den unendlichen Meeren brannte erbarmungslos auf die Gefangenen der Insel herunter.
    Anfangs hatten die Freunde versucht, sich das Salzwasser zunutze zu machen. Schnell hatten sie erkennen müssen, dass es ihnen schadete, nicht half. Selbst wenn sie versuchten, sich durch ein Bad Kühlung zu verschaffen, nicht durch schwitzen weiter auszutrocknen, brachte es ihnen nichts Gutes. Nachdem der Trupp feststellen musste, dass sie so keinen Erfolg hatten, versuchten sie auf dem kleinen Eiland nach Wasser zu graben. Schließlich wuchsen hier Pflanzen. Aber rasch wurden sie daran erinnert, dass alles magisch entstanden war. Die Männer hatten nur an der Oberfläche gekratzt, als ihnen Wasser entgegentrat. Der Jubel erstarb sofort, als sie erkennen mussten, dass es das Meer war, was sie dabei vor sich hatten.
    Der Halbelbin fielen schließlich die Manogies ein. Deren Bäume hatten ihren Wasservorrat mit den Durstigen geteilt. So bat sie die Insel und deren Gewächse, dass sie den Tod der Gefährten verhindern sollten. Tatsächlich geschah das Erhoffte. Die Büsche gewannen an Größe und hüllten die Freunde gänzlich in ihren Schatten. Das Gras reckte sich. An seinen langen Halmen liefen schließlich kleine Tropfen zu den Spitzen. Die neigten sich über die Bewusstlosen und ließen ganz langsam das kostbare Nass fallen. Gierig wurde es sofort von denen aufgenommen.
    Die vertriebene Tochter Leranoths atmete durch, obwohl sie von dieser Gunst ausgeschlossen war. Vielleicht ging es ihr noch nicht schlecht genug. Sie sah zu ihrem elbischen Begleiter. Der öffnete gerade wieder die Augen.
    „Du hättest dies Stückchen magische Erde schon früher bitten sollen. Dann wäre uns jetzt wohler“, meinte er leise.
    „Wohl kaum. Die Insel hätte uns nicht erhört.“ Sie wies um sich. Dort gab es nur wenig Schatten und das Gras suchte auch nicht die Nähe der Enkelin Asnarins. „Schlaf. Wenn wir erwachen, haben wir sicher Agondhar erreicht.“ Lächelnd sah sie zu Soh’Hmil. Er war der Aufforderung bereits gefolgt. Nun ließ sich auch Lewyn wieder nieder. Mit brennenden Augen beobachtete sie den Himmel, unter dem sie entlangzogen. Dort oben sammelten sich langsam große Regenwolken. Als sie dick und grau über dem kleinen Eiland hingen, riss in der Mitte ein Loch auf. Die Sonne ließ ihre Strahlen dort hindurch und zeigte der Halbelbin ihr neues Ziel. So wie sie es entdeckt hatte, wurde die Kriegerin in starken Nebel gehüllt. Der zog sich erst zurück, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Abermals befand sie sich auf einer Insel. Die allerdings schien größer als das Eiland, das unter ihr auf dem Meer trieb. Überrascht stellte die einstige Magierin fest, dass sie die Freunde selbst von diesem Ort aus sehen konnte. Ihr augenblicklicher Aufenthaltsort hing am Himmel, wobei die Licht scheinenden Pflanzen in Richtung der unten liegenden Yaner kela wuchsen. Dennoch stürzte nichts hinab. Ehe

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