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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Er musste jedoch weiter warten. Erst als die Sonne schon hoch am Himmel stand, konnten auch die fünf Männer die Segel erkennen. Die Elben erblickten bereits mehr.
    „Sagt schon, was könnt ihr sehen? Himmel, wenn ich eure Augen hätte, müsste ich nicht ständig fragen.“
    „Was willst du mit meinen Augen? Du hast doch welche.“ Soh’Hmil sah zu dem Freund und schmunzelte.
    „Der Mann hat ja tatsächlich Humor! Dass ich das noch erleben darf.“ Auch Nirek grinste. „Also, was ist nun? Seit Stunden starrt ihr zu dem Ding da draußen. Feinde?“
    „Wir werden nicht länger warten, um es herauszufinden. Außerdem glaube ich nicht, dass wir dort den Gegner sehen. Das Schiff scheint elbischer Bauart.“ Sie wandte sich zum Gehen. Dabei lenkte sie ihren Schritt erst einmal in Richtung des Gebirges, das auch hier die Landschaft dominierte.
    „Du hast keine Lust auf eine Begegnung. Weshalb nicht? Vielleicht können sie dir aus Let’weden berichten.“
    „Sie stammen nicht von da, auch nicht aus Elarinal. Sie sind fremd hier. Ich konnte nichts über sie im Buch der Weisen finden.“ Das hielt sie in ihrer Hand. Jetzt steckte sie es zurück in die Tasche am Gürtel. Dort hatte es die Kriegerin während der letzten Tage getragen. Als sie die magische Insel betraten, hatte sie endlich Zeit gehabt, darin zu lesen. Sie war froh, dies auch jetzt noch zu können. Das Meerwasser hatte das im Buch und in den Pergamenten über das Höhlenvolk enthaltene Wissen nicht beschädigt. Sicher hatte Feregor dafür gesorgt, dass es keinen Schaden nehmen konnte.
    Der kleine Trupp war noch nicht lange unterwegs, als er auf die Pferde traf. Die zupften friedlich an dem frischen Gras in einem kleinen Tal am Fuße des Shynn’talagk. Nun kamen sie auf ihre Herren zu. Die verbannte Thronfolgerin der Elben ignorierte Bakla vorerst. Hochkonzentriert durchforschte sie die nähere Umgebung. Als sie keine Feinde spüren konnte, lief sie die Hügel hinauf und späte ins Land. Schließlich kehrte sie um.
    „Du siehst beunruhigt aus.“
    „Das bin ich. Seit Beginn unserer Reise fühle ich, dass uns jemand folgt. Doch nie bekommt man ihn zu Gesicht.“
    „Der eine Dunkle? Aber der wäre nicht so nett gewesen, uns die Tiere wieder zuzuführen.“
    „Dies geschah nun schon mehrfach. Aber das ist auch nicht alles. Erinnert euch daran, als wir Brahadel betreten wollten und der Fels nicht wich. Im Tal half uns der Wind. Die verborgenen Hinweise auf dem Weg nach und in Hengreth … Etwas schützt uns. Ich wüsste gern, was oder wer es ist.“
    „Zerbrecht euch später darüber den Kopf. Es nahen Reiter.“
    Da sie denen nicht begegnen wollten, stiegen sie endlich auf die Tiere. Noch zwei Tage folgte die Halbelbin den Ausläufern des südlichen Gebirges. Dann lenkte sie in Richtung Nordosten.
    „Durch Seranidh? Die Menschen dort tragen das Böse im Herzen. Denke an Gitala.“
    „Das tue ich. Wir werden der Grenze Agondhars vorerst folgen. Sollte genügend Zeit verbleiben, bis wir Feregor treffen, würde ich gern Aschiel aufsuchen.“
    „Der ist jetzt in Agonthalith! Hältst du es für klug, die große Stadt aufzusuchen?“
    „Dort werden wir vielleicht geschützter sein, als wir es hier sind.“ Leranoths verstoßene Tochter erinnerte sich der Worte des Drachen, dass sie ihr Weg ohnehin dorthin führen würde. Vielleicht war der Zeitpunkt dafür bereits gekommen.
    Die Gefährten ritten etwa einen Monat in Richtung der Kirdhaberge. Während der ganzen Zeit blieben sie unentdeckt. Darüber waren sie wirklich froh. Allerdings gaben sie sich auch alle Mühe, jedweder Begegnung auszuweichen. So war es abermals an den Gitalanern, für Proviant zu sorgen. Brot und Kartoffeln fand man nicht in der Wildnis. Den Aufenthalt in den Siedlungen nutzten die Männer zudem, die Ohren offen zu halten. Jedes Mal kamen sie mit schlechten Nachrichten zurück. Die dunklen Fürsten griffen mit unbarmherziger Macht nach den freien Völkern. Die Männer wurden in deren Heere gezwungen, ganze Städte versklavt. Vielerorts zog Krieg über die Lande. Seit die Elben der Erbin der Macht ihre Fähigkeiten genommen hatten, gab es vermehrt Leid und Tod. Dafür machten die Menschen allerdings die junge Frau verantwortlich.
    Selbst aus Let’weden erreichte sie erneut schlechte Kunde. Viele Siedlungen entlang des Paiaros und bis weit in den Süden der elbischen Gefilde gab es nicht mehr. Die Ältesten hatten noch immer nicht alle ihre Städte durch Drachenzauber schützen

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