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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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der Drachen, da soll mich doch gleich der Boden verschlingen! Er scheint dies Weib tatsächlich zu schützen. Es kann nicht anders sein.“ Auch Osgh hatte unterdessen die Umgebung magisch ausgespäht, mit dem gleichen Resultat wie der Verbündete.
    „Dann wäre es möglich, dass sie noch in der Nähe ist.“
    „Es ist denkbar. Wir schicken die Goriebs. Sie werden diese widerliche Halbelbin ausfindig machen, hat sie sich nicht mit Hilfe ihrer Gabe oder der des Verräters in Sicherheit gebracht.“ Kurz darauf wimmelte die gesamte Gegend von den verhornten Kreaturen. Osgh und Whengra mussten wieder einmal die Jagd auf die Erbin der Macht verstärken.
    „Bist du in Ordnung? Diese Menschen haben versucht, dich zu steinigen. Wenn ich nicht irre, trafen sie auch.“ Cadar hatte das blutverkrustete Haar seiner Tochter vor sich und war etwas besorgt. Doch war nicht nur der Kopf getroffen. Ein paar blutige oder zumindest gerötete Stellen an Armen und Hals zeugten von weiteren Treffern. Er ritt etwas hinter ihr, dennoch blieb es dem Mann aus Wyndor nicht verborgen. Nun drehte sie sich im Sattel zu ihm um.
    „Es ging mir schon schlechter.“ Die junge Frau lächelte ihm leicht entgegen, während sie weiter an einer der hiesigen Wurzeln nagte. Doch der erste Hunger war bereits gestillt.
    Zeit, um nach den leichten Verletzungen zu sehen, würde sie später haben, waren sie dann noch sichtbar. Jetzt wollte die Gejagte möglichst viel Distanz zwischen sich und Halkareg bringen.
    Wie recht die junge Kriegerin mit dieser Eile hatte, schien später der nächtliche Himmel zu zeigen. Ein furchtbares Unwetter zog herauf. Dabei waren sich die drei Fliehenden rasch sicher, dass dies nicht natürlichen Ursprungs war. Dafür kannten sie sich zu gut mit den Elementen und den Bedingungen, die für ein solches Toben hätten herrschen müssen, aus. Besorgt blickten sie auf den Horizont, der hinter ihnen lag.
    „Das ist mir viel zu nah. Ich fürchte, du wirst erst später nach deinen Beulen sehen können.“ Cadar trieb seinen schwarzen Hengst Ijhel zu großer Schnelligkeit.
    „Werden sie uns finden können?“
    „Wenn sie auf deine Spur treffen.“
    „Ich habe sie ausgelöscht. Doch bin ich davon überzeugt, dass dies keine Sicherheit birgt. Als du mich noch jagen ließest, fanden deine Häscher stets zurück auf unsere Fährte. Wirst du uns wenigstens vor ihrer Beobachtung schützen können? Wenn ich wieder kräftig genug bin, will ich versuchen, uns zum Shynn’talagk zu bringen.“ Lewyn hoffte auf die Stärke ihres Vaters. Sie hatte nämlich im Augenblick nicht die Kraft, auch noch den Zauber der schnellen Reise anwenden zu können. Dafür hätte sie nicht in Gefangenschaft geraten dürfen.
    „Wie kam es dazu, wie konnten sie dich bezwingen? Du sagst, diese beiden Magier waren nicht mit besonders großer Stärke versehen. Deine zurückkehrenden Fähigkeiten reichten, dich aus ihrer Gewalt zu befreien.“ Soh’Hmil hatte schon lange fragen wollen. Der leicht ärgerliche Ausdruck im Gesicht der Freundin bestätigte allerdings seine Annahme. Sie war unaufmerksam.
    „Ich hatte euch in der Ferne erblickt und die Freude darüber war groß. Ashnorog konnte mir nicht euern genauen Weg nennen. So wusste ich nicht, wann und wo ich auf euch treffen würde. Dieser Moment des Glücks hat mich unvorsichtig werden lassen. Naria sagte mir schon vor Jahren, dass ich niemals versäumen darf, mein Umfeld im Auge zu behalten. Dies könnte mir den Tod bringen. Ihr seht, sie hatte Recht.“ Die Tochter der gefallenen Thronerbin erinnerte sich an diesen Tag. Damals hatte sie es das erste Mal geschafft, Regos im Bogenschießen zu bezwingen. Das war nun schon sieben Jahre her. Fast ebenso lange lag der leblose Körper der Mutter in einem Sarkophag. Abermals griffen tiefe Traurigkeit und Wut nach dem Herzen der Dreiundzwanzigjährigen. Cadar konnte dies trotz der Eile beobachten. Er versuchte, an ihre Seite zu kommen. Aber im Augenblick ließ sie es nicht zu. Für einige Momente wollte sich die Heimatlose einfach nur ihren Gefühlen und Erinnerungen hingeben können.
    Da die Dunkelheit des Himmels mit der kleinen Gemeinschaft zu ziehen schien, drängte diese unaufhaltsam und ohne größere Pausen dem Gebirge entgegen.
    Erst als vier Tage später die Frühjahrssonne wieder makellos ihren Weg begleitete, erlaubte die junge Frau sich und den Gefährten endlich eine längere Rast. Cadar, der seit dem Morgen die Nähe von Feinden ebenfalls nicht mehr spüren

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