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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Hains und hüllte die Nahenden in seinen undurchsichtigen Mantel. Bald zeichneten sich die Umrisse eines Mannes ab, sitzend auf einem gewaltigen Streitross. An seiner Seite ritt ein Elb. Die Menschen ahnten, wer das war. Und sie ahnten nun ihren Untergang. Die ersten Bewohner Halkaregs begannen sich vorsichtig zurückzuziehen. Sie wollten ihr Überleben durch Flucht sichern. Mit einer Handbewegung machte der junge Magier diese Hoffnung jedoch zunichte. Osgh hinderte jeden Einzelnen am Verschwinden. Seine Goriebs trieben die Leute schließlich zur Mitte des Dorfes. Whengra und der Mann aus dem Reiche Dangistar waren währenddessen abgestiegen. Unruhig streiften ihre Augen durch die Siedlung. Sie schienen das Gesuchte nicht zu finden. Dann blieb ihr Blick an der Grube hängen, die sich am äußeren Ende des freien Platzes befand. Ein bösartiges, grausames Lächeln schlich sich in das Antlitz der Beiden. Endlich mussten sie sich am Ziel befinden. Nur noch einen Augenblick und sie konnten ihrer Todfeindin den vernichtenden Schlag versetzen. Und diesmal würde sie sterben! Es war der Befehl des einen Dunklen. Auch er hatte begreifen müssen, dass sich die Halbelbin der finsteren Seite niemals anschließen würde. Ihr Handeln in den Ye’uschel hatte es deutlich gemacht. Sie hatte lieber den Tod gewählt, als sich seinem Willen zu beugen.
    Es war nun der Augenblick, in dem das Böse frohlocken wollte, glaubte es doch, den ärgsten Widersacher vernichtet zu sehen. Überaus wütend hatte der oberste Dunkle Osgh geschickt, um die erneut Entkommene zu töten. Aus dem Süden hatte er erfahren müssen, dass die Kriegerin noch immer am Leben, aber auch in Gefangenschaft geraten war. Gemeinsam mit Whengra, der in diesen Gefilden mit den Goriebs für absoluten Gehorsam sorgte, sollte der junge Hexenmeister das Ganze beenden.
    Die beiden Männer schritten forsch auf das Loch in der Erde zu und starrten es schließlich ungläubig an. Dann drehten sie um. Nur ein kleiner Wink von Osgh und die beiden hiesigen Magier konnten sich nicht wehren, ihrem Herren näher zu kommen.
    „Wo ist sie?!“, fragte er leise und bedrohlich. Die Augen funkelten böse. Dabei hatte er stark zu kämpfen, sein Schwert nicht seinen Unmut ausdrücken zu lassen. Doch vielleicht hatten diese beiden Schwächlinge seiner Zunft noch wichtige Informationen für ihn.
    „Verzeiht Herr, sie konnte entkommen“, antwortete Vardakg furchtsam. Er hatte sich dabei in den Dreck gekniet, um seine Unterwürfigkeit auszudrücken. „Die Halbelbin hat ihre Magie zurück! Das ist die einzige Möglichkeit, wie sie uns widerstehen und auch besiegen konnte.“
    „Berichte! Was ist hier geschehen?“ Auch jetzt funkelten die Augen des jungen Magiers äußerst bedrohlich. Seine Wut begann langsam ins Unermessliche zu steigen. Whengra, der bisher recht still neben ihm verharrte, war ebenfalls stark versucht, dem Mann vor sich einfach das Herz herauszureißen. Doch beide lauschten vorerst dessen Worten.
    „War sie allein?“, fragte der einstige Weise schließlich. Der alte Elb hatte nicht vergessen, dass Cadar zuletzt an der Seite der Erbin der Macht stand. War er auch in Halkareg bei ihr, so konnte es bedeuten, dass diese Narren hier nicht ihre, sondern dessen Magie gespürt hatten.
    „Ja, Herr. Sie stand einsam.“ Das waren seine letzten Worte. Danach fiel sein Kopf.
    „So sieht die Strafe für Versagen aus. Und ihr habt alle versagt!“ Ein Wink zu den Goriebs und kurz darauf gehörten die Siedlung und deren Bewohner der Vergangenheit an. Die Flammen, die dem dreckigen Ort ein Ende bereiteten, leuchteten den beiden Hexenmeistern eine ganze Weile. Diese begaben sich auf der Stelle gemeinsam auf die Suche nach der verhassten Kontrahentin. Sie konnte noch nicht allzu weit weg sein.
    „Hat sie aber ihre Stärke zurück, ist sie jedenfalls in der Lage, die schnelle Reise zu wählen. Zuletzt stand ihr dieser Ausweg wohl nur mit Cadars Hilfe zur Verfügung. Konnte sie den Zauber jetzt anwenden, wird es schwer werden, ihr zu folgen.“
    „Ich vermag sie nicht zu fühlen. Dir scheint dies ebenfalls nicht vergönnt.“ Whengra schloss die Augen und konzentrierte sich auf sein Ziel. Aber weiterhin konnte er Lewyns Nähe nicht feststellen. „Vielleicht ist sie nicht mehr in diesen Gefilden.“
    „Verwendet sie Magie, hinterlässt sie für uns auch eine Fährte.“
    „Warum wissen wir es nicht?“ Der alte Elb grübelte.
    „Cadar? Vielleicht war er doch bei ihr. – Beim Feuer

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