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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Suchenden den Erfolg seiner Anstrengung. Dennoch wurden sie diesmal relativ rasch entdeckt.
    „Damals waren sie friedlicher Natur. Ich denke, das hat sich nicht geändert“, glaubte er. Cadar hatte den Wesen eine Weile mit den Augen folgen können, ohne ein Anzeichen von Waffen oder Aggressionen feststellen zu können.
    „Ich bin mir nicht so sicher wie du. Wir wollten es schon vor drei Jahren nicht herausfinden. Zu jener Zeit glaubten wir, in eine Falle zu laufen und zogen uns lieber zurück. Danach öffnete sich der Boden. Ich hoffe, der endlose Fall bleibt uns heute erspart. Er würde uns diesmal der Pferde berauben.“
    „Nur, wenn es mir gestattet ist, dich in die Dostellal zu begleiten. Wir müssen erst noch abwarten, wie das Schicksal entscheidet. – Was machen wir jetzt? Willst du ihnen abermals ausweichen?“ Sein Blick war fest auf eine Ansammlung der kleinen zierlichen Gestalten gerichtet. Die verstoßene Prinzessin ließ die Wesen ebenfalls nicht aus den Augen. Ihre Aufmerksamkeit galt allerdings denjenigen, die sich hinter ihnen befinden mussten. Von dort waren jedenfalls Geräusche zu vernehmen. Die Hände der heimatlosen Kriegerin gingen zu den Waffen. Dann verhielt sie.
    „Sei uns gegrüßt, Erbin der Macht. Auch du, Cadar sei uns willkommen. Bitte, ihr braucht von uns keine Feindschaft fürchten. Wir sind die Wächter der Höhlen, in die ihr zu gelangen sucht. Wenn ihr es wünscht, werden wir euch diesmal einen Weg weisen, auf dem euch selbst die Pferde begleiten können.“ Die Uthombargas neigten allesamt den Kopf vor den beiden Reitern. Deren Anführer blickte rasch wieder auf und setzte das stille Gespräch fort.
    „Wollt ihr uns vertrauen, gelangt ihr schnell und sicher an euer Ziel. Könnt ihr euch nicht dazu entschließen, uns zu folgen, werdet ihr noch Tage benötigen, ehe ihr fallend in den Berg findet. Zuvor aber werdet ihr euch einer Vielzahl Goriebs stellen müssen. Eines ihrer Heere durchquert das Hiradhgebirge. Ihr würdet unweigerlich auf sie treffen.“
    „Es scheint, als hätten wir gar keine Wahl. Zudem glaube ich dir. Ich kann die Anwesenheit des Feindes deutlich spüren.“ Nun war es der Mensch, der seinen Kopf neigte. Seine Tochter bestätigte die Worte durch ein leichtes Nicken. Auch ihr Haupt senkte sich als Zeichen des Einverständnisses.
    „Sehr gut. Dann folgt uns. Wir werden die Nacht hindurch unterwegs sein. Gegen Morgen betretet ihr den Berg.“ Ohne einen weiteren Gedanken an die beiden Reisenden zu richten wandte sich der Herr der Uthombargas um. Seine Getreuen folgten ihm, indem sie Asnarins Enkelin und den Renaorianer schützend in ihre Mitte nahmen.
    So wie es das Wesen versprochen hatte, traf die Schar am Morgen auf einen senkrecht aufragenden Fels. Der schien sich zu beiden Seiten ohne ein Ende zu erstrecken. Hier aber musste der ersehnte Eingang liegen. Die aufsteigende Sonne, die den leichten Herbstdunst rötlich färbte, gab der Magierin schnell die Gewissheit darüber.
    „In dieser Felswand werdet ihr den Durchlass finden. Nur der Erbin der Macht wird es gelingen… Ah, ich sehe, du hast ihn bereits entdeckt. Das ist sehr erstaunlich. Denn auch wir wissen nicht genau, an welchem Tag der Fels wo den Zutritt gewährt.“ Die zierlichen Wesen zogen sich grüßend zurück und waren rasch gänzlich verschwunden.
    „Woher weißt du, wo sich der Zugang befindet?“
    „Kannst du es nicht sehen? Die Sonne ist der Wegweiser.“ Sie deutete auf einen Fels, etwa dreißig Fuß rechts von sich. Dort hatte nicht nur der Nebel einen rötlichen Schimmer gezeichnet.
    „Wovon sprichst du?“
    „Natürlich. Nur mir wird der Pfad gewiesen. Es ist die Sonne, die eine der Spalten erstrahlen ließ. Es war ein magisches Glimmen, so wie ich es von dir kenne, als du noch heimlich für mein Weiterkommen sorgtest.“ Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln und ritt bis an die Wand heran. Als sie von Baklas Rücken gestiegen war, trat die Kriegerin auf den Spalt zu. Dort verhielt sie einen Augenblick. Schließlich aber streckte sie ihren Arm und berührte den Stein mit der gesamten Hand.
    Cadar war ihr indessen glücklich gefolgt. Die letzten Wochen hatten sich recht erfreulich gestaltet, zumindest was die Beziehung zwischen ihm und seiner Tochter betraf. Froh hatte er feststellen können, dass sie ihm endlich vertraute. Und er hatte noch etwas beobachten können: Die junge Frau schien ihn unterdessen sogar zu mögen. Die Gesten und ebenso die Worte Lewyns gaben ihm Gewissheit,

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