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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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beruhigend auf ihn ein. Eine kurze Strecke würde sie ihn mit sich nehmen. Dann wollte sie den Sohn des Windes nach Leranoth schicken. Sicher bedurfte man dort seiner Dienste.
    Die vertriebene Tochter der Elben hatte sich entschlossen, bis zum Abend den Pfad auf gewöhnliche Art zu beschreiten. Dann erst wollte sie den Zauber versuchen. Bis dahin hoffte sie, unentdeckt zu bleiben von den Feinden, wie auch von den Menschen. Ihr war noch recht deutlich im Bewusstsein, wie gewaltbereit ihr viele begegnet waren.
    „Bist du ausgeruht genug, um es wagen zu können?“ Eigentlich war seine Frage überflüssig. Er hatte in den letzten Monaten erleben dürfen, wie ihre Fähigkeiten immer weiter an Kraft gewonnen hatten. Da seine Tochter nun auch das Sonnenamulett als einen Teil von sich trug, war dies Beweis genug, dass sie schon weitaus stärker war, als er annahm. Einen leicht verlegenen Blick in ihr Gesicht und schließlich auf ihren Oberkörper richtend, zuckte der Renaorianer mit den Schultern. Glänzend schimmerte der neue Teil ihrer Macht durch die Haut, wenn er Schutz oder Stärke gab.
    „Bist du denn bereit, uns vor neugierigen Augen zu schützen?“ Lewyn tat ebenfalls verlegen und ließ dabei ein schelmisches Lächeln sehen. Dann fasste sie ihren Vater am Arm.
    „Reneres deleges na Therani e Nirek!“ Rasch waren sie von den hellen Nebeln umhüllt. Aber der brachte sie nicht sanft ans Ziel. Beide wurden wie von einem Schlag getroffen und fanden sich am Boden wieder. Etwas irritiert schauten sie sich um.
    „Was ist geschehen? Der Schlaf, den du dir gegönnt hast, war wohl doch zu wenig.“
    „Nein. Er war ausreichend. Ich fürchte nur, unsere Freunde sind nicht an dem Ort, an dem wir sie erwarteten. Dies hier scheint mir das westliche Ende der Taseres. Die Halbwüste wird durch Magie geschützt. Ich fürchte, noch nicht die Stärke zu besitzen, um den hiesigen Zauber zu durchbrechen. Die Beiden sind wahrscheinlich bei Ashargna, nicht in Agonthalith.“
    „Willst du ihnen entgegen? Ihre Freude wird groß sein, dich wiederzusehen.“
    „Sie werden sich nun doch bis Agonthalith gedulden müssen. Die Hüterin des Wassers wird es unseren Freunden ausrichten.“ Lewyn wollte nicht wertvolle Zeit verlieren. Und es würden Tage vergehen, ehe sie die Taseanare erreichten. Jetzt starrte sie in Richtung des Wasserlochs und der Heimat Ashargnas.
    „Du kannst dich mit ihr auf diese Entfernung verständigen? Mich hat es immer viel Kraft gekostet, wenn ich meinen Heermeistern auf diese Art Befehle gab.“
    „Ich stehe kurz vor Ende der langen Reise. Wenn ich jetzt keine Stärke in mir trage, wann dann? Ich muss gestehen, dass ich sehr verwundert bin, die große Schlange nicht auf dem magischen Weg aufsuchen zu können. Sie wollte mir nicht sagen, weshalb das so ist. Hast du eine Antwort darauf?“
    „Deine Stärke sollte es zulassen. Aber erinnere dich an Ureaen. Er sagte dir, dass dir dieser Weg der Reise an Orte des Lichts noch nicht gestattet ist. Es sind Plätze, an denen die alte Magie vorhanden ist. Sie wird erst der Erbin der Macht, wenn du es wieder gänzlich bist, diese Art des Zutritts gewähren.“ Er wusste, dass ihr diese Worte weh taten. Sie erinnerten die junge Frau an das große Misstrauen, das ihr überall entgegenschlug.
    „Es ist die Höhle des Lichts, die offenbart, ob ich wirklich bin, was viele glauben? Aber wenn selbst jetzt noch Zweifel bestehen, wie konnte ich dann so weit gelangen?“ In diesem Augenblick dachte sie an das letzte Treffen mit Regos zurück. Damals war ihr ein verblüffender Gedanke gekommen. Was, wenn es wirklich so war? „Bin ich nicht die Erbin der Macht, was wird in dem Berg geschehen? Wird er mich töten oder mir die Kraft nehmen, die ich so schmerzlich empfangen habe?“ Das war eine Frage, die auch Cadar nicht beantworten konnte. Aber er war sich sicher, dass es seine Tochter war, die die Hoffnung der freien Völker am Leben erhielt, wenngleich die ihre Fähigkeiten fürchteten.
    „Ich weiß nicht, was die Herrin des Lichts von dir verlangen wird. Mein Kind, ich weiß aber, dass du ebenfalls die letzte Prüfung zu deinen Gunsten entscheiden wirst. Du bist die Erbin der Macht, auch wenn die alte Magie dies vielleicht noch nicht zu sehen vermag.“
    „Kann es einen anderen Grund geben, weshalb ich nicht in die Taseres gelangen kann? Ist es unseren beiden Freunden nicht gestattet, mich zu begleiten und ein weiteres Mal den magischen Ort im Bauch der Erde zu

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