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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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dass sein Verlust für sie sehr schmerzlich sein würde. In diese Gedanken versunken stand er hinter ihr. Sie drehte sich zu ihm um und blickte ihm bald fragend in die Augen.
    „Was macht dich gerade so glücklich? Dein Lächeln überstrahlt sogar das der Sonne.“
    „Du.“ Er war direkt hinter der jungen Frau und gab ihr einen leichten Schubs in den Fels hinein. Sie aber ließ sich nicht drängen. Ihr war die Antwort nicht ausreichend.
    „Nicht jetzt. Wir haben im Inneren des Berges sicher genügend Zeit zum Reden. Warten wir aber hier noch länger, wird der Eingang bald nicht mehr zu durchschreiten sein.“ Er stieß ihr die Hand nochmals freundschaftlich gegen den Rücken. Die Halbelbin gab dem Drängen diesmal nach. Der Schweif von Ijhel war gerade aus dem Licht der Sonne entschwunden, als der Stein sich wieder schloss. Völlige Dunkelheit umgab den Menschen und die Dreiundzwanzigjährige.
    „Hast du etwas Brennbares dabei?“ Lewyn suchte indes in ihren Lederbeuteln nach den kleinen Fackeln, wo sie oft zwei oder drei als Vorrat verstaut hatte. Anscheinend hatte sie es allerdings versäumt, sich wieder welche zu fertigen, nachdem die Letzte aufgebraucht war. Sie konnte keine finden.
    „Ich habe ebenfalls keine dabei. Magie?“ Cadar verspürte keine Lust, in dieser Finsternis nach einem Weg zu suchen.
    „Nein. Du weißt, dies ist hier nicht möglich.“ Asnarins Enkelin erinnerte sich an ihren letzten Aufenthalt in diesem Berg. Sie suchte am Boden nach brennbarem Material, fand aber nichts. Leise fluchte sie. Ihr war die lichtlose Umgebung der Erde einfach zuwider. Daran hatte sich nichts geändert. Um der Dunkelheit nicht völlig ausgeliefert zu sein, riss sie ein Stück von ihrer Decke und entzündete dies. Ihr Vater hatte dann die Fackel an der Felswand ebenso schnell entdeckt, wie sie. Dies würde eine Weile reichen. Danach schickte ihnen der Berg selbst vielleicht Licht, das sie leiten würde. Bereits vor drei Jahren wurde der Magierin ein sicherer Pfad durch das steinerne Labyrinth gewiesen. Der Schlaf mochte sein übriges dazu tun.
    „Ich höre?“ Die junge Frau sah zur Seite, an der Cadar stand. Sie hatte weitergehen wollen, erinnerte sich aber dann des unterbrochenen Gespräches. Jetzt wartete sie ungeduldig.
    „Was meinst du?“ Es dauerte einen Augenblick, ehe der gut Fünfzigjährige begriffen hatte. Augenblicklich kehrte das Strahlen in seine Augen zurück.
    „Du warst gerade dabei, mir zu erklären, weshalb du so sehr glücklich bist, weshalb ich es bin, die dafür verantwortlich ist.“ Sie hatte sich dem Mann, der für sie mittlerweile so wichtig war, völlig zugedreht. Neugierig blickte sie zu ihm.
    „Hm, natürlich. Es ist einfach die Freude darüber, dass du meine Begleitung nicht nur akzeptierst, sondern dass sie dir tatsächlich willkommen ist. Ich denke, dass du begriffen hast, mir völlig vertrauen zu können. Dein Verhalten mir gegenüber ist jetzt ein ganz anderes als zu Beginn unseres gemeinsamen Weges. Ich glaube beinahe, dass du bereit bist, in mir tatsächlich deinen Vater zu sehen. Das ist es, was mich besonders glücklich macht.“
    Lewyn überbrückte die kurze Distanz zwischen sich und dem Mann und schloss seine Hände in die ihren.
    „So ist es. Ich habe gerade in den letzten Wochen verstanden.“ Sie blickte ihm wieder in seine Augen und glaubte abermals, sich darin verlieren zu können. In ihrem Gesicht zeichnete sich erneut ein glückliches Lächeln ab. „Ich bin dem Schicksal sehr dankbar. Indem es dir eine zweite Chance gab, bekam auch ich die Möglichkeit, dich kennen zu lernen, zu begreifen, weshalb Naria einst mit dir ging. Ich weiß, du möchtest von mir alles erfahren, was meine Erinnerung an sie noch birgt. Aber bitte versteh, dass ich das erst kann, wenn getan ist, was mir vorherbestimmt wurde. Gerade jetzt, nach Soh’Hmils Verlust, würde die Erinnerung an meine Mutter mich zu sehr schwächen. Bitte, versteh das.“ Die junge Frau hatte den Kopf zur Seite gewandt und versuchte weiter stark zu sein. Cadar wusste um den Schmerz, den der Tod mit sich brachte. So zog er sie sehr sacht gänzlich zu sich. Er löste seine Hände aus denen der jungen Frau und schloss seine Arme leicht um ihre Schultern. Sie ließ es geschehen, lehnte schließlich sogar ihren Kopf gegen seinen. Einige Augenblicke verhielten sie still.
    „Wir sollten gehen. Vielleicht ist der Weg auch diesmal wieder lang. Zudem wissen wir nicht, was danach auf uns wartet. – Danke, dass du an

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