Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)
diese wird es schwer einen Sieg zu erringen. Vergiss nicht, es gibt noch immer genügend finstere Hexenmeister, die den dunklen Kreaturen unnatürliche Kraft und Ausdauer verleihen. Es wird deine Aufgabe sein, diese Magier zu besiegen. Gib auf dich acht mein Freund und unterschätze nicht, was gegen dich stehen wird.“ Der Krieger erkannte die Richtigkeit der Worte und gab traurigen Herzens nach. Doch hielt er die junge Frau noch immer gefasst. Seine Hand lag um ihr Genick. Sanft zog er sie zu sich. Er lehnte seine Stirn gegen die der Thronfolgerin und gab ihr von seiner Kraft.
„Ich weiß, dass du dich bis heute nicht völlig von den Strapazen des Feuersees erholen konntest. Lewyn, kehre schnell zurück. Ich mag an Stärke gewonnen haben, aber ich vermag nicht zu sagen, ob ich dem Feind auch widerstehen kann. Ich brauche dich an meiner Seite. Wir alle brauchen dich.“
„Vielleicht sollte ich die Bestie bitten, sich einfach wieder schlafen zu legen und nicht mehr aufzuwachen.“ Diesmal war sie es, die ihm frech entgegengrinste. Allerdings verstand sie auch seine Sorge. Regos hatte in den vergangenen Kämpfen mit seiner immer größer werdenden Magie deren Ausgang zu Gunsten der Elben wenden können. Aber nie hatte er dabei einen der dunklen Zauberer als direkten Gegner gehabt. Er hatte Angst, gerade in der alles entscheidenden Schlacht nicht genügend Stärke aufzubringen.
„Hab Dank für dein Geschenk. Es wird mir ermöglichen, schneller an mein Ziel zu gelangen. Und habe keine Sorge, was deine Fähigkeiten betrifft. Ich sah dich in kommenden, in friedlichen Zeiten durch Leranoths Wälder wandeln, an der Seite deines Sohnes.“
„Wird es wirklich so sein? Oder ist es lediglich eine Möglichkeit, die du gesehen hast?“
„Ich vertraue darauf, dass es so ist. Ich sagte dir schon vor langer Zeit, dass ich deine Stärke sehen konnte. Du solltest ebenfalls Vertrauen in dein Können haben, es wird hilfreich sein.“
Die fünf Gitalaner und natürlich auch Soh’Hmil wollten sie gern begleiten. Leranoths Heerführer wusste jedoch, dass ihn die oberste Elbin jetzt bei ihrer Streitmacht brauchte.
„Ich weiß, dass du dort mehr bewirken wirst, als würdest du mit mir kommen. Führe die Männer in die Schlacht. Führe sie in den Sieg. Deine wertvollen Erfahrungen werden den Kriegern gleichermaßen Stütze und Hoffnung sein. Zeig ihnen den Ausweg, wenn es keinen mehr zu geben scheint.“
Danach hatte sie die beiden Freunde geschickt, sich um den Aufbruch des Heeres zu kümmern. Sie würden ebenfalls in den nächsten Tagen aufbrechen. Die Männer, die in Let’weden noch verstreut um ihr Überleben kämpften, und die, die sich in den wenigen verbliebenen Städten befanden, hatte die Magierin mit Hilfe der schnellen Reise und der Kraft ihrer Gedanken in den Kampf gerufen. Diese Männer würden sich bis zum Elra’talagk zu Soh’Hmils Heerschar gesellen.
Nun galt es noch die fünf Gitalaner davon zu überzeugen, dass ihre Schwerter in der Schlacht am grünen Gebirge wertvoller waren, als in ihrer Nähe.
„Was könnt ihr der dunklen Magie entgegensetzen? Ich müsste mich die gesamte Zeit um euer Überleben sorgen und würde angreifbar werden. Diese Erfahrung habe ich bereits am Keneras Irisar gemacht. Ich verzichte gern auf ein weiteres Mal. Bitte, ich will damit nicht euer Können schmälern. Ich kenne euch, ich weiß, was ich an euch habe. Aber einem Zauber würdet ihr sofort ohne Gegenwehr zum Opfer fallen. Das will und kann ich auf keinen Fall riskieren. Meine Freunde, ich brauche euch lebend. Ihr gabt mir Stärke, wo keine mehr zu finden war.“
„Wir sagten dir schon öfter, dass du nirgends ohne uns hingehst. Nun, in diesem Fall sollten wir wohl tatsächlich auf unsere Sturheit verzichten. Wir werden tun, was du von uns verlangst, auch wenn es schwer fällt.“ Die Männer begleiteten die Kriegerin danach auf den Weg zu den Elben, die noch immer nicht einsehen wollten, dass es notwendig war, dem Ruf der Erbin der Macht Folge zu leisten. Bei denen dauerte die Überzeugungsarbeit etwas länger. Dank der Unterstützung der Männer aus Tondior folgten aber diese bald widerspruchslos dem Befehl Asnarins. Therani und Nirek hatten die richtigen Worte gefunden, als Lewyn an der Angst oder dem Widerwillen ihr gegenüber zu scheitern drohte. Dafür war sie den Gefährten sehr dankbar.
Bevor die Magierin Leranoth nun verließ, sah sie noch einmal zu ihren treuen Freunden, Feregor und der Großmutter. Leicht
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