Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)
verhassten Goriebs stehen. Nun galt es, diese von Dunkelheit ergriffenen Renaorianer, Dangistaner und die verhornten Bestien zu bekämpfen. Schafften sie das nicht, war Hergews Plan zum Scheitern verurteilt.
„Setz mich ab. Ich werde Granderakg allein bekämpfen müssen. Ihr schlagt weiter gegen dies Heer.“
„Du wirst ihn kaum allein bezwingen können.“
„Was haben wir erreicht, wenn der schlafende Berg vernichtet ist, aber niemand mehr lebt, der gegen die finsteren Massen zu kämpfen in der Lage ist. Nutzt euer Feuer. Gebt uns die Möglichkeit, den Feind besiegen zu können.“
„Nun, wir werden sie noch ein wenig ärgern. Spüren wir aber das Nahen deines Gegners, werden wir zu dir zurückkehren.“ Hergew setzte Leranoths Thronerbin vor dem Heer ab, an dessen Spitze im Augenblick nicht nur Menschen standen.
„Zieht euch in die Hügel vor diesen Bergkämmen zurück! Sie bilden fast einen geschlossenen Kreis, von dessen Höhen aus ihr gegen diese dunkle Brut schlagen könnt. Beeilt euch, denn die Drachen treiben sie in diesen Kessel.“ Sie hatte den Befehl nicht nur Soh’Hmil entgegengebrüllt. Alle Heerführer hatten ihn still vernehmen können. Nun gaben sie die entsprechenden Order weiter. Dabei hatten sie sich der Angriffe derer zu erwehren, die der bereits tobenden Feuersbrunst entkommen waren. Ohne den gerade erlassenen Befehl wäre der Kampf sicher an Ort und Stelle ausgetragen wurden. So aber wurden die Feinde in einen für sie tödlich werdenden Kessel gelockt. Damit hatte die vereinte Streitmacht nicht einmal Mühe, denn von den Wäldern her jagten die magischen Flammen der Drachen die ewigen Widersacher genau dahin.
Regos und Nhaslin befanden sich inmitten der rechten Flanke. Dort tobte die Schlacht mit ganzer Wucht. Immer wieder mussten sie sich vor den Angreifenden in Sicherheit bringen und zurückschlagen. Dabei wurden sie von dem großen Strom der Verbündeten mitgerissen. Während dieser wandelnden Kämpfe musste der junge Elb bald beobachten, dass seiner Gemahlin langsam die Kraft ausging. Seine Sorge um sie wurde immer größer. Er war froh, als die Hügel bald erreicht waren. Dort versuchte er mit ihr hinter die Anhöhen zu kommen, um einen geschützten Platz zu suchen. Zuvor jedoch mussten die Streiter einige größere Verbände zurückschlagen, die von der Flanke her auf sie einstürmten. Auf der anderen Seite des Heeres drangen sie ebenfalls in Richtung der Anhöhen. Die Feinde versuchten so, auf diese zu kommen und einen Keil zwischen ihre Gegner zu treiben. Vor allem die Elben, die diesen Bereich innehatten, schlossen sich jedoch dicht zusammen und hielten dem Sturm stand. Fest waren ihre Schilde aneinander gerückt, vor und auch über sich eine kaum zu durchdringende Wand bildend. So standen sie gegen die Angreifer. Rasch waren die es, die auseinander getrieben wurden. In immer mehr kleine Gruppen zerfallend, hielten sie dem Druck der Elben, die jetzt wieder ihre Stabschwerter führten, und deren Verbündeten nicht stand.
Stabschwert der Elben
Regos und seine Liebste hatten sich, aufeinander achtgebend, durch dieses blutige Gedränge geschlagen, befanden sich augenblicklich am Rand des ganzen Geschehens.
„Geh, suche dir einen verborgenen Platz. Ich kann nicht kämpfen, wenn ich mich noch länger um dich und unseren Sohn sorgen muss.“ Sanft strich er über ihr Haar.
„Ich fürchte, es wird ohnehin Zeit.“ Ein gequältes, gleichzeitig glückliches Lächeln lag in ihrem Gesicht.
„Nhaslin, nicht jetzt! Versuche es zu halten!“ Er war verzweifelt. Das war der ungünstigste Zeitpunkt für die Geburt seines Kindes. Aber das Schicksal schien es so zu wollen.
Der junge Elb hatte seine Gemahlin, entgegen Lewyns Befehl, nun doch nach Leranoth schicken wollen, kam aber vorerst nicht dazu. Mehrere Seranidher hatten sich zwischen sie und ihn geschoben. Sie wurden voneinander getrennt.
Hergew und seine Drachen sorgten indes weiter mit ihrem Feuer dafür, dass die Übermacht langsam etwas schrumpfte. In dieser Zeit musste es der Halbelbin gelungen sein, die finsteren Magier zu vernichten, wenigstens aber abzulenken. Dadurch hatten es die Flammen irgendwann geschafft, einen Teil des Feindes einzuschließen. Für die war der Tod unausweichlich.
Der Fürst der Drachen hatte die Prinzessin hinter den Gegnern in den Höhen der Berge abgesetzt. Hier erwartete sie, auf die dunklen Gegenspieler zu treffen. Waren die vernichtet, musste es den großen Echsen möglich sein, ihre Waffe
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